Das Mädchen mit den goldenen Händen

Deutschland, 1999: In der ostdeutschen Provinz bereitet Gudrun in einem alten Herrenhaus die Feier ihres 60. Geburtstags vor. Für Gudrun steht dieses Haus symbolisch für ihre Vergangenheit: Es ist das ehemalige Waisenhaus, in dem sie zu DDR-Zeiten aufgewachsen ist. Zur Feier kommt auch ihre Tochter Lara, die sich vor langer Zeit aus dem Ort verabschiedet hat. Mittlerweile wohnt sie in Berlin und hilft dort an der Oper aus. Vor kurzem hat sie ihren ersten Roman bei einem bekannten Verlag herausgebracht; das Buch scheint ein Erfolg zu werden …

Das Verhältnis zwischen Gudrun und ihrer Tochter Lara ist, gelinde gesagt, distanziert. Das Geschenk von Lara (ihr neuer Roman) wird keines Blickes gewürdigt, stattdessen übergibt Gudrun ihrer Tochter eine Schachtel DDR-Marzipan, das seit kurzem wieder hergestellt wird („Herrlich muffig, genauso wie früher!“). Dass ihre Tochter kein Marzipan mag, scheint an Gudrun vorbeigegangen zu sein. Auch die Geburtstagsrede von Lara an ihre Mutter wird ignoriert und kurzerhand einfach von Gudrun selbst verfasst.

Auf der geselligen Feier im alten Waisenhaus kommen Neuigkeiten ans Licht: Der Bürgermeister des Ortes will das ehemalige Kinderheim an einen Investor verkaufen. Für Gudrun bricht eine Welt zusammen; sie hängt sehr an dem Haus, der Verkauf ist für sie ein Alptraum. Während Gudrun störrisch versucht, den Verkauf des Hauses mit allen Mitteln zu verhindern, begibt sich ihre vor den Kopf gestoßene Tochter Lara auf die Suche nach ihrem leiblichen Vater, dessen Identität ihre Mutter nie mit ihr geteilt hat. (Text: arte)