Das kalte Herz

D 2016 (112 Min.)
  • Märchen
Lisbeth (Henriette Confurius), die Tochter eines Glasbläsers. – Bild: ZDF und SWR/​Schmidtz Katze Filmkollektiv.
Lisbeth (Henriette Confurius), die Tochter eines Glasbläsers.

Der mittellose Peter sucht aus Liebe zu Lisbeth einen Weg, um reich zu werden. In seiner Verzweiflung lässt er sich auf einen Pakt mit dem teuflischen Holländer-Michel ein, der sein Herz durch einen Stein ersetzt. Befreit von Mitgefühl gelangt Peter zu Reichtum. Doch Lisbeth erkennt Peter nicht wieder und stellt sich gegen ihn. Der gutmütige Peter lebt mit seinen Eltern in einer einsamen Köhlerhütte im mittelalterlichen Schwarzwald. Das Leben der Kohlenbrenner ist hart und entbehrungsreich. Von den anderen Dorfbewohnern werden sie gedemütigt, von den Holzfällern verprügelt.

Die einzige, die Peter mit Respekt behandelt, ist Lisbeth, die anmutige Tochter des Glasmachers Löbl. Peter ist von ihr ebenso fasziniert wie von der Kunst des Glasmachens. Doch Lisbeth ist bereits dem gutaussehenden Holzhändlersohn Bastian versprochen. Peter glaubt, dass er Lisbeths Herz nur durch Reichtum und Ansehen erobern kann. Als ihm seine Mutter vom Glasmännchen erzählt, einem sagenumwobenen Waldgeist, der seit Jahrhunderten den Menschen Wünsche erfüllt, sieht Peter seine Chance gekommen. Hoch oben im Wald findet er schließlich das Glasmännchen, das ihm drei Wünsche gewährt.

Peter wünscht sich zuerst, der beste Tänzer im Dorf zu sein, um endlich Beachtung unter den Bürgern zu finden. Sein zweiter Wunsch ist es, beim Würfeln im Gasthaus immer so viel Geld in den Taschen zu haben wie der Holzhändler Etzel, der reichste Mann im Dorf. Sein letzter Wunsch ist es, die schönste Glashütte im Schwarzwald zu besitzen, um endlich nicht mehr Köhler sein zu müssen und stattdessen dem angesehenen Beruf des Glasmachers nachgehen zu können. Das Glasmännchen erfüllt ihm die drei Wünsche, doch Peter hat sie nicht mit Bedacht gewählt.

Zwar kann er seinen Kontrahenten Bastian beim Tanzduell ausstechen und kommt so Lisbeth näher. Aber die neue Glashütte bringt ihm nicht viel, hat er doch das Glasmachen nie erlernt. Lisbeth, die sich insgeheim schon längst für ihn entschieden hat, hilft ihm bei seiner neuen Existenz als Glasmacher und ihrem gemeinsamen Glück scheint nichts mehr im Wege zu stehen. Doch dann gewinnt Peter beim Würfeln im Gasthaus gegen Etzel – und seine Taschen sind plötzlich ebenso leer wie die von Etzel. So kann Peter die 500 Gulden, die Löbl für Heirat seiner Tochter fordert, nicht aufbringen.

Peter weiß nur noch einen Ausweg: Er sucht den geheimnisvollen Holländer-Michel, einen zwielichtigen Holzfäller, der einst von den Menschen verstoßen wurde und in einer dunklen Höhle haust. Dieser überzeugt Peter, dass ihm seine Ängste im Weg stehen, und schlägt ihm einen Handel vor: Peter soll ihm sein Herz geben und bekommt dafür eines aus Stein in die Brust, wodurch er gefühllos wird. Peter sieht, dass bereits viele andere vor ihm sein Herz beim Holländer-Michel ließen, und willigt ein. Von jeglichem Mitgefühl befreit geht er nach Holland, um reich zu werden.

Als er schließlich vermögend zurückkehrt, glaubt Lisbeth, dass sie nun endlich glücklich werden können. Doch Peter ist nicht mehr derselbe. Gefühllos und kalt ist er nur daran interessiert, seine Macht zu vergrößern. Lisbeth ist für ihn nur noch ein Spielzeug. Schockiert weigert sich Lisbeth, ihn zu heiraten, und will ihn davon überzeugen, dass er sein Herz zurückgewinnen muss. Als Peter sie schließlich im Streit unterwerfen will, verunglückt sie tödlich. Peter wird klar, was er angerichtet hat, und begibt sich ein letztes Mal zum Holländer-Michel, um sein Herz zurückzubekommen. (Text: MDR)

Drehbuchautor und Regisseur Johannes Naber schuf mit „Das kalte Herz“ eine fantastisch-abenteuerliche Neuauflage des Märchens von Wilhelm Hauff aus dem Jahr 1827. Die angeprangerten Themen der Profitgier, der Macht des Geldes und der Schere zwischen Arm und Reich sind noch genauso für unsere heutige Zeit gültig. Das Fantasy-Märchen überzeugt außerdem mit dem Ensemble von Moritz Bleibtreu, Frederick Lau, Sebastian Blomberg, Henriette Confurius, David Schütter und weiteren hochrangigen Darstellerinnen und Darstellern. Beim Deutschen Filmpreis 2017 wurde der Film für das beste Maskenbild und die beste Filmmusik ausgezeichnet. (Text: arte)

Deutsche TV-Premiere15.12.2019Das ErsteDeutscher Kinostart20.10.2016

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Cast & Crew

Reviews & Kommentare

  • am

    Der Film ist eigentlich sehr gut gelungen. Mit vielen Stars bestückt. Was ich persönlich als unglaubwürdig halte, ist, das ausgerechnet Frederick Lau die Rolle eines für diesen Film vorgesehenen "Schönlings" spielt. Frederick Lau ist alles andere als ein Schönling. Er soll zudem noch einen jungen Mann verkörpern. Ausgerechnet Frederick Lau, der bereits mit 19 Jahren schon aussah, als wäre er 40. Für einen jungen Mann sieht er sehr sehr alt aus. Eher wie 45. Frederick Lau hat ja in früheren Filmen immer einen unintelligenten bzw. dümmlichen oder auch kriminellen Mann verkörpert. Dafür hatte er auch das richtige, glaubwürdige Gesicht. In anderen Verfilmungen wurde der Peter Munk von gutaussehenden bzw. attraktiven Darstellern besetzt. Daher wohl auch meine hohe Erwartung.
    Warum sollte sich ein gutausehendes junges Mädchen (Henriette Confurius) in einen jungen Mann verlieben, der mehr als doppelt so alt aussieht wie er ist? Nicht gut aussieht und auch nicht intelligent ist, Tag und Nacht mit schmuddel schwarzen Kohledreck verschmutzt und zudem bettelarm ist und genauso "jung" aussieht wie seine Mutter (Julie Böwe).
    Da hätte Moritz Bleibtreu ebenso die Rolle des Peter Munk spielen können. Er hätte auch nicht jung ausgesehen, wäre aber optisch besser zur Geltung gekommen. Was ich meine, optisch wäre er ein Grund für Lisbeth sich zu verlieben.

    Frederick Lau eignet sich besser als Charakterdarsteller in entsprechenden Rollen.

    Der Hund und das Vögelchen spielen ihre Rollen auch ganz fantastisch.

    Ich weiß jetzt nicht ob das Vögelchen dressiert ist oder ob es durch ein spezielles Trickaufnahmeverfahren eingefügt wurde. (Wie z.B. die Eidechse bei Death in Paradise).

    Ja, so ist der Mensch: Der Waldgeist jammert vor Peter, dass der Mensch seinen Wald abholzt. Peter lässt sich vom Waldgeist 3 Wünsche erfüllen und holzt dann den Wald ab.
    Ironie des Schicksals ...

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