Das gelbe Segel

Brett Hanson (William Hurt) ist gerade aus dem Gefängnis entlassen worden, wo er sechs Jahre wegen Totschlags verbrachte. An einer trostlosen Fährstation in Louisiana trifft er auf die beiden Teenager Martine (Kristen Stewart) und Gordy (Eddie Redmayne). Die beiden verletzten Seelen haben nur eines gemeinsam: Sie möchten weg, irgendwohin. Ein Unwetter schweißt die drei zu einer Schicksalsgemeinschaft zusammen. Sie teilen sich ein Motelzimmer und setzen in Gordys Wagen die Reise gemeinsam fort; den Mississippi entlang Richtung New Orleans.

Martine fasst Vertrauen zu Brett, der für sie zum Vaterersatz wird. Auch Gordy, der seine Unsicherheit hinter lässigem Auftreten verbirgt, profitiert von der Lebenserfahrung des Älteren. Schließlich erzählt ihnen der ehemalige Ölarbeiter von seiner Vergangenheit: Wie er die bodenständige May (Maria Bello) kennenlernte, wie sie füreinander geschaffen waren, wie sie ihr gemeinsames Kind verlor, wie er damit nicht fertig wurde und bei einem Streit im Affekt einen Passanten erschlug, der sich einmischen wollte.

Die Strafe dafür hat Brett nun verbüßt. Er hat May geschrieben, dass sie auf ihrem Hausboot in New Orleans das gelbe Segel setzen soll, falls sie ihn wiedersehen will. Aber kann er überhaupt zu ihr zurückkehren? Martine und Gordy sind sich einig: Sie müssen Brett nach New Orleans bringen. In Udayan Prasads hypnotischem Melodram „Das gelbe Segel“ verkörpert Oscar-Preisträger William Hurt die Figur des „Heimkehrers“ auf ergreifende Weise. An seiner Seite die charismatische Maria Bello und Independent-Ikone Kristen Stewart („Willkommen bei den Rileys“).

Der legendäre Filmproduzent Arthur Cohn und der indischstämmige Regisseur schufen ein Roadmovie, das neben der Fahrt durchs Land vor allem die Reise der Protagonisten zu sich selbst beschreibt. Chris Menges, der für „The Killing Fields – Schreiendes Land“ und „Mission“ jeweils einen Oscar für die Beste Kamera erhielt, gelangen atemberaubende Bilder der urzeitlich anmutenden, vom Hurrikan „Katrina“ verwüsteten Mississippi-Landschaft. (Text: ARD)