Bremer Freiheit Frau Geesche Gottfried – Ein bürgerliches Trauerspiel

D 1972 (87 Min.)
  • Drama
  • TV Movie

Die Handlung des Fernsehspiels basiert auf Fassbinders Bühnenstück, das sich an einem authentischen Fall der Bremer Stadtgeschichte orientiert: Gesche Gottfried (bei Fassbinder Geesche) gilt unter ihren Mitbürgern als ehrbare und gottesfürchtige Frau. Im Jahr 1831 wird sie jedoch wegen fünfzehnfachen Mordes, begangen an ihren Eltern, Kindern, Ehemännern und anderen Personen, öffentlich hingerichtet. Fassbinders Geesche ist eine selbstbewusste Frau, der das eigenständige Denken, Leben und Lieben von ihrer Umwelt nicht zugestanden wird. „Der Mann, den ich in meinem Herzen haben möchte – wie der gemacht sein muss, will ich dir sagen, Johann: Der Mann muss akzeptieren, dass die Frau Verstand in ihrem Kopf hat und Vernunft! Kann sein, dass dieser Mann noch nicht geboren ist. So werd’ ich mich enthalten können.“ – Geesche zu ihrem Bruder. Ihren ersten Mann vergiftet Geesche, weil er sie wie eine Sklavin tyrannisiert. Geesche sehnt sich nach einer liebevollen Ehe und ist glücklich, als der von ihr geliebte Gottfried die Geschäfte ihrer Sattlerei übernimmt. Geesches Mutter (im Film gespielt von Fassbinders Mutter) macht ihr schwere Vorhaltungen aufgrund ihrer Ansichten und der trauscheinlosen Beziehung zu Gottfried. Darum erhält auch die Mutter Gift. Die beiden Kinder aus erster Ehe werden vergiftet, weil Gottfried sagt, er könne sich kein Kind mit ihr vorstellen, das zwischen den Kindern eines anderen aufwächst. Als Geesche von Gottfried schwanger ist und sich die Heirat wünscht, bekommt sie nur Demütigungen zur Antwort. Verzweifelt gibt sie auch ihm Gift – ringt aber dem Sterbenden noch das gewünschte Jawort ab. Danach folgt ein Mord auf den anderen: Der Vater, weil er Geesche den Neffen zum Geschäftsführer und Ehemann aufzwingen will; ihr alter Freund Zimmermann, als er eine Schenkung von ihr zurück erpresst; ihr Bruder Johann, weil er ihr die Geschäftsführung entreißen und sie zurück in die Hausfrauenrolle zwingen will; ihre Freundin Luisa, als Geesche zufrieden von ihrer Freiheit schwärmt, und Luisa Geesches Leben verständnislos als Hölle bezeichnet. Erst ihrem Freund Rumpf fällt auf, dass Geesche Pillen in seinen Kaffee gibt. Er lässt sie von der Polizei analysieren. Fassbinder konzentriert sich in seinem Film auf die Figur der Giftmörderin (Margit Carstensen) und die sozialen und psychologischen Hintergründe, die zu ihren Taten führten. Er zeigt Gesche Gottfried als eine Frau, die in den Missverhältnissen einer Männergesellschaft keine andere Möglichkeit zur Befreiung und Selbstverwirklichung sah, als durch Mord.

Dieser Text basiert auf dem Artikel Bremer Freiheit aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Deutsche TV-Premiere27.12.1972S3Internationaler Kinostart1972

DVD & Blu-ray

Sendetermine

Mi 27.12.1972

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