Bolschoi Babylon

GB 2015 (Bolshoi Babylon, 82 Min.)
  • Dokumentation
Anastasia Meskova in ihrer Garderobe im Bolshoi Theater. – Bild: BR;Red Velvet Films Ltd. /​ BR/​Red Velvet Films Ltd.
Anastasia Meskova in ihrer Garderobe im Bolshoi Theater.

2013 geschieht am legendären Moskauer Bolschoi-Theater ein unfassbarer Anschlag: Sergej Filin, der künstlerische Leiter des Balletts, wird mit schweren Verätzungen im Gesicht ins Krankenhaus gebracht; ein maskierter Mann hat ihn mit Säure angegriffen. Die Suche nach dem Täter führt ins eigene Ensemble: Der Auftraggeber des Angriffs war offenbar ein Solo-Tänzer des Bolschoi-Theaters. Das bestätigt, was lange schon gemunkelt wurde: Hinter den Kulissen des prestigeträchtigen Hauses brodeln Intrigen und Konflikte.

Der Dokumentarfilmer Nick Read trifft ein Jahr nach dem Attentat Mitglieder der Ballettkompanie, der technischen Crew und der Leitung. Der Vorfall hat das Ensemble, in dem es wegen des erbitterten Konkurrenzkampfs ohnehin kaum Freundschaften gibt, gespalten in die, die den Tänzer anklagen, und die, die an seine Unschuld glauben. Und auch die Politik hat sich in den Konflikt eingeschaltet: Um die Ordnung am Bolschoi, dem renommiertesten Theater des Landes und dem Inbegriff russischer Kultur, wiederherzustellen, hat der Kreml einen neuen Intendanten installiert, der mit eiserner Hand regieren soll – und dieser neue Intendant ist ein Erzfeind des rekonvaleszenten Ballettchefs Sergej Filin.

Nick Read und Mark Franchetti tauchen in die in jeder Hinsicht gnadenlose Welt des Profi-Balletts ein. „Es gibt nicht viele Marken, die Russland repräsentieren. Die eine ist das Bolschoi-Theater. Die andere ist die Kalaschnikow. Die Kalaschnikow scheint ein auslaufendes Modell zu sein. Das Bolschoi-Theater bleibt“, erklärt ein Protagonist zu Beginn von „Bolshoi Babylon“ und der ehemalige russische Ministerpräsident Medwedjew ergänzt: „Das Bolschoi-Theater ist das Wahrzeichen unseres Landes ( …) unsere Geheimwaffe, die wir in die unterschiedlichsten Länder der Welt entsenden, und wir werden sie weiter nutzen, um unsere Ziele zu erreichen.“ Unmissverständlich wird klar, dass das Bolschoi eben nicht einfach irgendein Theater ist, sondern eng verwoben ist mit der Identität der ganzen Föderation.

Dem Dokumentarfilmregisseur Nick Read und seinem Co-Regisseur Mark Franchetti gelang es als erstes Filmteam in der Geschichte des Theaters, einen wirklich intimen Blick hinter die Kulissen zu werfen.

Trotz der virtuosen Analyse der Verknüpfungen von Politik und Kultur und des Zusammenhangs zwischen Intrigen hinter und Erfolg auf der Bühne entzaubern die Filmemacher den Mythos Theater nicht: In opulenten, glamourösen Bildern frönen sie der Faszination und Schönheit des Phänomens Ballett. Die BR-Koproduktion „Bolshoi Babylon“ hatte seine Weltpremiere beim Toronto International Film Festival 2015. (Text: SWR)

„Bolschoi Babylon“ hatte seine Weltpremiere beim Toronto International Film Festival und kam am 21. Juli 2016 in die deutschen Kinos. Im Rahmen des Filmfests München feierte er seine Deutschlandpremiere. (Text: MDR)

Deutsche TV-Premiere22.01.2017arteDeutscher Kinostart21.07.2016Internationaler Kinostart2015

Originalsprache: Englisch

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Sendetermine

So 30.09.2018
23:15–00:40
23:15–
Do 19.07.2018
23:45–01:05
23:45–
Fr 16.02.2018
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Mi 31.01.2018
22:45–00:10
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So 12.02.2017
05:00–06:35
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Sa 04.02.2017
02:05–03:30
02:05–
So 22.01.2017
23:05–00:30
23:05–

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