Baarìa – Eine italienische Familiengeschichte

I 2009 (Baarìa, 160 Min.)
  • Gesellschaft
  • Drama
Margareth Madè (Mannina), Francesco Scianna (Peppino Torrenuova). – Bild: ORF/​Tobis Film
Margareth Madè (Mannina), Francesco Scianna (Peppino Torrenuova).

Sizilien, Ende der 20er Jahre. In Bagheria, einem Dorf in der Nähe von Palermo, führt der Schafhirte Ciccio ein bescheidenes Leben. Mit harter Arbeit hält der tüchtige Mann seine Familie über Wasser. Sein aufgeweckter Sohn Peppino beobachtet von Kindesbeinen an mit staunenden Augen die skurrilen Situationen, die sich in dem lebhaften Ort abspielen. Da sind die spielenden und streitenden Männer am Dorfplatz, die Ziegen, die gerne auch seine Schulbücher fressen, und natürlich die regelmäßigen Filmvorführungen, die aus dem Jungen einen lebenslangen Kinofan machen. Zugleich wird Peppino aber auch Zeuge des aufkeimenden Faschismus in den 30er Jahren.

Er erlebt den Krieg und die Befreiung durch die Alliierten. Als junger Erwachsener schließt er sich der Kommunistischen Partei an und setzt sich als Politiker für die Belange der einfachen Bürger ein. Er erlebt die blutigen Bauernrevolten, das Erstarken der Mafia und wie das einstmals winzige Bagheria sich immer mehr zu einer brodelnden Stadt ausweitet. Und obwohl er immer wieder mit Korruption und Ungerechtigkeit konfrontiert wird, versucht Peppino, sich einen Teil seines Idealismus zu bewahren. Sein eigener Sohn Pietro wird auf andere Weise politisch aktiv: Er verlässt in den 70er Jahren seinen Heimatort, um auf dem Festland zu studieren.

Bald aber wird er zwischen Studentenrevolte und Familienbewusstsein aufgerieben. Von „Cinema Paradiso“ bis zu „Der Zauber von Malena“ hat der Regisseur Giuseppe Tornatore immer wieder Porträts seiner sizilianischen Heimat inszeniert. In „Baarìa“, wie Bagheria im Dialekt genannt wird, findet dieses Spiel mit persönlichen Erinnerungen einen Höhepunkt, denn Tornatore wuchs selbst in dem Ort auf. Mit einem Budget von 30 Millionen Euro ist der Film eine der teuersten italienischen Produktionen aller Zeiten. Das historische Bagheria wurde mit beeindruckender Perfektion nachgebaut.

Tornatore selbst hat „Baarìa“ als sein persönlichstes Werk bezeichnet. Mit dieser Mischung aus persönlichem Rückblick und historischem Sittenbild erinnert der Film sowohl an Viscontis Epen als auch an Fellinis autobiografische Komödie „Amarcord“. Bei den Filmfestspielen von Venedig wurde „Baarìa“ mit dem Pasinetti Award ausgezeichnet. Am kommenden Mittwoch, den 25.06.2014, zeigt das rbb Fernsehen ein weiteres Highlight des jungen italienischen Kinos: Der preisgekrönte und bildgewaltige Film „Gomorrha – Reise in das Reich der Camorra“ von Matteo Garrone basiert auf dem Bestseller von Roberto Saviano. (Text: rbb)

Deutsche TV-Premiere28.07.2013Das ErsteDeutscher Kinostart29.04.2010Internationaler Kinostart2009

Originalsprache: Italienisch

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Mo 29.07.2013
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