Arsène Lupin, der Millionendieb

Arsène Lupin, französischer Meister der Etikette und der Verstellung zu Anfang des 20. Jahrhunderts, pflegt die hohe französische Gesellschaft, innerhalb derer er sich bewegt, dezent und meist genial zu beklauen. Mit falschem Namen mischt er sich unter die glanzvollen Einladungen, die seine zukünftigen Opfer geben, wie zum Beispiel beim Empfang des Präsidenten der Republik oder bei einem der teuersten Juweliere von Paris, und hinterlässt dann nach „getaner Arbeit“ seine mit „Arsène Lupin“ gekennzeichneten Visitenkarten. Auch die französische Polizei, vor allem Inspektor Dufour, führt er mit Regelmäßigkeit an der Nase herum.

Kaiser Wilhelm II. von Deutschland, dem durch ein gewisses Fräulein von Kraft die Kunde von Arsène Lupins Kunst zu Ohren kam, lässt nun den exquisiten Dieb auf eines seiner Schlösser entführen, um von diesem dort die Sicherheit seiner Geheimtresore fachmännisch testen zu lassen. Der Test schien bitter notwendig gewesen zu sein. Denn er kostet den Kaiser eine Million und blamiert ihn vor Gott und der Welt. Dem Meisterdieb bringt es dagegen die besagte Million, viel Spaß, eine Freundin und die Freiheit ein. (Text: BR Fernsehen)