Anton der Zauberer

DDR 1978 (196 Min.)
  • Komödie
Autoschlosser Anton Grubske (Ulrich Thein) liebt seine Liesel (Anna Dymna). Aber er liebt ebenso die Autos und vor allem das Geld, das er mit diesen machen kann. – Bild: MDR/​DREFA
Autoschlosser Anton Grubske (Ulrich Thein) liebt seine Liesel (Anna Dymna). Aber er liebt ebenso die Autos und vor allem das Geld, das er mit diesen machen kann.

Mit einer List entkommt 1945 Autoschlosser Anton Grubske der Kriegsgefangenschaft. Brav kehrt er heim ins märkische Dorf, um Liesel zu heiraten. Fortan motorisiert der Mechaniker das Havelland und bringt nebenbei viele Schäfchen für sich ins Trockene. Das wiederum hat für den Mann, dessen Hände offensichtlich zaubern können, Folgen. Anton Grubske (Ulrich Thein), von Beruf und aus Berufung Autoschlosser, pflegt eine innige Liebe zu Weib, Bier und Geld. Das macht ihn erfinderisch. Mit einer List entgeht er drohender Kriegsgefangenschaft und dem allzu einnehmenden Wesen der schönen Wirtin Sabine (Barbara Dittus).

Anton hat anderes vor. Brav kehrt er ins märkische Dorf zurück, heiratet Liesel (Anna Dymna), die Tochter seines ehemaligen Chefs, und steigt in dessen Geschäft ein. Anton ist ein Mann mit goldenen Händen, ein Zauberer, der aus Blech Geld zu machen versteht. Dank seines Geschicks verwandeln sich unzählige Rostlauben und Schrotthaufen der Mark Brandenburg in schmucke, fast fabrikneue Wägelchen. Die Rechnungen lässt Anton ordnungsgemäß über den Tisch des Schwiegerpapas gehen, doch die „Gelder für Überstunden“ verschwinden in seiner geheimen Schatztruhe.

Als ihm das eheliche Heim als Aufbewahrungsort zu heiß wird, findet Anton erneut zu Sabine. Mit ihrer Hilfe avanciert der gewitzte Autoschlosser bald zum „Ostmark-Millionär“. Doch schließlich kommt es, wie es kommen muss. Seine Geldmanipulationen und sein handwerklicher Übereifer bringen ihn vorübergehend hinter Schwedische Gardinen. Aber auch dort wirken seine Zauberkräfte und schließlich verlässt Anton diese ungastliche Stätte hoch geehrt als Aktivist.

Resozialisiert landet er in der volkseigenen Industrie und nutzt sein Organisationstalent für die Ersatzteilbeschaffung. Am Ende allerdings wird der Mann mit dem pfiffigen Kopf und den goldenen Händen Opfer seiner innigen Liebe zum Auto und der von ihm gehuldigten Dreieinigkeit von Geld, Weib und Bier. Karl-Georg Egel (Drehbuch) und Günter Reisch (Drehbuch/​Regie) vermitteln mit ihrem liebenswerten Gauner Anton rund drei Jahrzehnte deutsche Zeitgeschichte ab 1945. Sie tun das mit Witz, Ironie und Charme.

Und so brachte ihnen ihr intelligent-hintergründiges und zugleich fröhlich-vergnügliches Spektakulum Erfolg beim Publikum und internationale Anerkennung. Anton Grubske: Ulrich Thein Liesel: Anna Dymna Vater Grubske: Erwin Geschonneck Sabine: Barbara Dittus Ille: Marina Krogull Schröder: Erik S. Klein Rechtsanwältin: Marianne Wünscher Bürgermeisterin: Jessy Rameik Leiter der Haftanstalt: Ralph Borgwardt Oberwachtmeister: Gerry Wolff Franz Rostig: Werner Godemann Sergeant: Grigori Grigoriu und andere (Text: MDR)

Starinfo Erwin Geschonneck: 102 Jahre ereignisreiches Leben samt schaffensreicher Karriere: Erwin Geschonneck war zwischen 1949 und 1988 einer der DEFA-Stars in der DDR. Zu einem seiner größten Erfolge zählt u. a. die Rolle des Kowalski in „Jakob der Lügner“ (1974). Viermal bekam er für seine Leistungen den Nationalpreis der DDR: 1954, 1960, 1961 und 1968. Schon in frühen Jahren war er politisch in der Arbeiterbewegung engagiert; mit 23 Jahren schloss sich der 1906 geborene Deutsche der KPD an. Vor den Nazis floh er zunächst nach Polen, wo er geboren wurde, dann in die Tschechoslowakei und schließlich in die UdSSR. Dort spielte er in Theatergruppen, musste aber 1938 nach Polen zurück und geriet in Gefangenschaft der Nazis. Er überlebte die Unterbringung in verschiedenen KZs und als einer der Wenigen den Untergang des KZ-Schiffes Cap Arcona. In den Jahren zwischen 1937 und 1960 stand er in elf Theaterinszenierungen auf der Bühne, fast immer an Brechts Berliner Ensemble. Insgesamt spielte er in über 80 Filmen und sprach über 20 Hörspiele für den Rundfunk der DDR. 1993 erhielt er für sein Werk den Deutschen Filmpreis. 2004 wurde er als Ehrenmitglied in die Deutsche Filmakademie berufen. Der bis zum Ende bekennende Kommunist Geschonneck war viermal verheiratet und starb 2008 in Berlin. Sein Grab liegt auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin Mitte, ganz in der Nähe von Bertold Brecht und Helene Weigel, die ihn 1949 zu Beginn seiner Karriere ins berühmte Berliner Ensemble holten. (Text: Tele 5)

Internationaler Kinostart1978

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So 02.04.2000
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Fr 01.05.1998
16:10–17:50
16:10–

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