An jedem verdammten Sonntag

„An jedem verdammten Sonntag kann alles passieren“, so auch eine Niederlage nach der anderen. Der langjährige Footballtrainer der Miami Sharks, Tony D’Amato (Al Pacino), führte seine Mannschaft drei Mal hintereinander am Sieg vorbei, seine wichtigen Spieler fallen reihenweise aus, und das Publikum bleibt weg. Für die erfolgshungrige Klubpräsidentin Christina (Cameron Diaz) hat der alte Coach ausgedient. Gegen seinen Willen will die eiskalte Managerin den verletzten Quarterback Jack „Cap“ Rooney (Dennis Quaid) entlassen und ihn durch dem jungen Nachwuchstalent Willie Beamen (Jamie Foxx) ersetzen.

D’Amato will davon nichts wissen. Er gehört einer Generation an, für die Begriffe wie Teamgeist, Respekt und Verantwortung noch eine Bedeutung haben – Eigenschaften, die auch den alten Quarterback auszeichnen. Für die junge Generation eines Willie Beamen zählt allein der Sieg, der Ruhm und das schnelle Geld und zwar um jeden Preis. Auf wilden Partys lässt er sich von leicht bekleideten Mädchen feiern, dreht einen Werbespot nach dem anderen und zieht in einem Anfall von Grössenwahn über seine Kumpels her.

Die Zerrissenheit des Teams, ja des ganzen Klubs, bedeutet für D’Amato eine grosse Herausforderung. Doch er muss sich ihr stellen, soll sein Team bei den bevorstehenden Playoffs eine Chance haben. Der vielseitige Regisseur Oliver Stone schafft mit „Any Given Sunday“ einen ungewöhnlichen Teamsportfilm. Nach ganz unterschiedlichen Themen wie dem Krieg in „Salvador“ und „Platoon“, der Börse in „Wall Street“ und „Wall Street: Money Never Sleeps“, der Musik in „The Doors“ und den beiden Biopics „JFK“ und „Nixon“ entdeckte er im Sport alle gesellschaftspolitischen Konflikte, mit denen er sich in seinen Filmen immer wieder auseinandersetzt.

Rasante Schnitte, dramatische Zeitlupen und der besondere Einsatz von Musik und Geräuschen erinnern an tosende Schlachten in Kriegsfilmen. Erster Befehlshaber dieser Schlacht ist Al Pacino als Tony D’Amato. Er verleiht dem Trainer eine besondere Mischung aus Kampfgeist und Moralvorstellung, mit der ihm eigenen Intensität, die bereits seine Glanzrolle als Sohn und Pate in „Der Pate II“ und „Der Pate III“ auszeichnete. (Text: SRF)

Der dreifache Oscar-Gewinner Oliver Stone gilt schon jetzt als Legende unter den Hollywood-Regisseuren. Für „An jedem verdammten Sonntag“ versammelt er Top-Schauspieler wie Al Pacino, Dennis Quaid, James Woods, Jamie Foxx, LL Cool J und Cameron Diaz vor der Kamera. Stone gelingt ein realistischer Einblick in die US-amerikanische Football-Szene. Rasante Schnitte, ein fulminanter Soundtrack sowie die Topleistung der Darsteller sorgen für kurzweilige Unterhaltung. (Text: ProSieben MAXX)