800 mal einsam Ein Tag mit dem Filmemacher Edgar Reitz

D 2019 (84 Min.)
  • Dokumentation
  • Portrait

Die Nachwuchsregisseurin Anna Hepp trifft auf den renommierten deutschen Regisseur Edgar Reitz, einen Vertreter des Neuen Deutschen Films. Es finden Gespräche zwischen den beiden Filmschaffenden im historischen Essener Kino Lichtburg und am Baldeneysee statt oder Reitz erzählt aus seinem Leben, von seiner Kunstauffassung und seiner mitunter auch philosophischen Sichtweise. Nüchtern, präzise und auch kritisch reflektiert Reitz, bei dem nicht er selbst, sondern immer seine Kunst im Mittelpunkt stehe, seinen Lebensweg, die Schwierigkeit, sich vom konservativen und katholischen Elternhaus zu lösen und eine künstlerische Laufbahn einzuschlagen, die Entstehung des Oberhausener Manifests, das Risiko, die Erinnerungen seiner Familie und von sich als Material für Filme zu verwenden, die Kritik am deutschen Fernsehen und die Probleme mit Fernsehredakteuren, die ihm trotz seiner langjährigen Berufserfahrung auferlegen, 11 Drehbuchfassungen für seinen sechsteiligen Film Heimat 3 anzufertigen. Mit der Anmerkung: „Dieses Programm ist zu gut für die Leute.“ Reitz berichtet ferner vom beruflichen und privaten Scheitern nach dem Film Der Schneider von Ulm, dem nach einer negativen Besprechung im Magazin Der Spiegel 1978 der Kinoerfolg verwehrt blieb. Nach diesem Misserfolg und der Trennung von seiner Frau zur selben Zeit, dachte der demoralisierte Reitz daran, mit 46 Jahren noch einmal einen beruflichen Neuanfang zu wagen. In dieser für ihn schwierigen Phase besann er sich auf seine Heimat, den Hunsrück und es entstand als Folge dessen 1984 der erste Teil der international bekannten und mehrfach ausgezeichneten Filmreihe Heimat. Neben Reitz steht aber auch die Filmemacherin Anna Hepp selbst vor der Kamera und im Mittelpunkt des Films, als Kennerin und Bewunderin von Reitz und seines Lebenswerkes. Sie teilt zu Beginn des Filmes mit, dass sie den Regisseur und seine Filme nicht voneinander trennen könne. Jede Spielfilm-Figur, die Reitz entwickelt habe, würde Hepp auf ihn projizieren. Im Laufe des Filmes wird auch der Titel 800 mal einsam erklärt. Die beiden Filmschaffenden schauen von der Bühne aus in den leeren Kinosaal der Essener Lichtburg und sinnieren dabei gemeinsam über die Kinokultur und Situation des Zuschauers während einer Filmvorstellung. Reitz empfindet, dass in einem Kino – gemeint ist im Film die Essener Lichtburg – durch die besprochene Vorführung 800 Einsame zu einer Gemeinschaft werden würden, also „800 mal einsam.“

Dieser Text basiert auf dem Artikel 800 Mal Einsam – Ein Tag mit dem Filmemacher Edgar Reitz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Lizenz Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported (Kurzfassung). In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.

Deutscher Kinostart05.03.2020

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