3 Folgen, Folge 1–3

  • Folge 1 (84 Min.)
    Arbnor hat seine Schwester 2016 beim Anschlag in einem Münchner Einkaufszentrum verloren, Hasan und Sibel ihren Sohn. Das rassistische Motiv des Täters wird vom Staat lange nicht anerkannt. Drei Dokumentarfilme widmen sich den Hinterbliebenen der Opfer der rechtsterroristischen Attentate in München 2016, Halle 2019 und Hanau 2020. Welche Wechselwirkungen gibt es zwischen der Trauerarbeit der Betroffenen und der politischen Deutung der Tat? Am 22. Juli 2016, dem fünften Jahrestag der Taten des Rechtsterroristen Anders Breivik, erschießt ein junger Mann am Olympia-Einkaufszentrum in München neun Menschen mit Migrationshintergrund und danach sich selbst.
    Trotz offensichtlicher Hinweise auf das rassistische Motiv des Täters wurde die Tat von den Ermittlungsbehörden als Amoklauf eingestuft und nicht als politisch motivierte Gewaltkriminalität anerkannt. Während Arbnor versucht, seine traumatisierten Eltern zu unterstützen und das finanzielle Überleben der Familie zu sichern, kämpft Familie Leyla darum, dass die Tat als rechter Terror anerkannt wird. Erfolg haben sie erst, als die rechtsextremen Anschläge von Halle und Hanau die Bundesrepublik erschüttern. München 2016, Halle 2019 und Hanau 2020. Drei rechtsextreme Anschläge von sogenannten Einsamen Wölfen: vermeintliche Einzeltäter, die sich scheinbar ohne in klassische extremistische Strukturen eingebunden zu sein, im Internet radikalisieren und im öffentlichen Raum plötzlich zuschlagen.
    Es sind Geschichten, die mittlerweile die Schlagzeilen dominieren: Der rechte Terror gilt zurzeit laut Verfassungsschutz als größte Bedrohung der Demokratie in Deutschland. Und das, obwohl solche Täter noch bis vor Kurzem oft als psychisch kranke, „verwirrte“ Einzeltäter eingestuft wurden und ihnen so ihr Rassismus abgesprochen wurde. Diese Zeiten sind vorbei: Frank-Walter Steinmeier sprach nach dem Anschlag in Hanau von einem „Angriff auf uns alle“.
    Doch wer sind „wir alle“? Die Trilogie „Einzeltäter“ von Julian Vogel nimmt unabhängig voneinander die Perspektive der Menschen ein, deren Angehörige tatsächlich das Ziel der Angriffe waren und deren Leben nie mehr sein wird wie zuvor. In „Einzeltäter – München“ mit dabei sind Arbnor Segashi, Smajl Segashi, Nazmije Segashi, Sibel Leyla, Hasan Leyla, Samet Leyla, Claudia Neher, Dr. Florian Hartleb, Boro Majstorovic, Kristin Pietrzyk, Dieter Reiter, Necdet Altıntok, Markus Söder, Newroz Duman, Çetin Gültekin, Armin Kurtović, Dijana Kurtović und Emiş Gürbüz. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMo 24.07.2023ZDFDeutsche Online-PremiereFr 21.07.2023ZDFmediathek
  • Folge 2 (67 Min.)
    Karsten hat seinen Sohn beim Anschlag von Halle verloren. Während die Öffentlichkeit zuschaut, wie dem rechtsextremen Täter der Prozess gemacht wird, kämpft er mit seiner Trauer. An Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag, versucht ein Rechtsextremist, in die Synagoge von Halle einzudringen, um ein Blutbad anzurichten. Als dies nicht gelingt, ermordet er zwei Menschen außerhalb der Synagoge. Einer davon ist Karstens Sohn Kevin. Mit den politischen Kämpfen, die andere infolge des Anschlags führen, hat Karsten nichts zu tun. Er findet Halt in der Fanszene des Halleschen FC, einem ostdeutschen Traditionsverein, der auch Kevins Heimat war.
    Der Film ist Teil der Trilogie „Einzeltäter“, die sich Menschen widmet, die bei den rechtsextremen Anschlägen von München 2016, Halle 2019 und Hanau 2020 Angehörige verloren haben. Julian Vogel richtet in seinem Dokumentarfilm den Blick auf die Hinterbliebenen der Opfer. Welche Wechselwirkungen gibt es zwischen der Trauerarbeit der Betroffenen und der politischen Deutung der Tat? Mit Karsten Lissau, İsmet Tekin, Anastassia Plethoukina, Yvonne Seeber, Radwan Alhalak, Jens Rauschenbach, André Burmester, Valentin Lutset, Onur Özata, Claudi, Vinz und anderen (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMo 02.10.2023ZDFDeutsche Online-PremiereFr 21.07.2023ZDFmediathek
  • Folge 3 (84 Min.)
    Der rassistische Anschlag vom 19. Februar 2020 hat Hanau-Kesselstadt verändert. Dort leben Menschen mit wenig Geld, Menschen verschiedener Herkunft, dort starben sechs der neun Opfer. Nach dem Anschlag halten Hinterbliebene, Eltern, Geschwister und Freunde der Opfer zusammen und versuchen gemeinsam, mit den Folgen der Tat umzugehen. Sie organisieren sich politisch, kämpfen um die Aufklärung der Tat und gegen Rassismus. Und sie fordern Konsequenzen bei Behörden, von denen sie sich im Stich gelassen fühlen. So entsteht ein neues Wirgefühl bei den Menschen aus Kesselstadt, die weiterhin in unmittelbarer Nachbarschaft mit dem Vater des Täters leben müssen. Der Film ist Teil der Trilogie „Einzeltäter“, die sich Menschen widmet, die bei den rechtsextremen Anschlägen von München 2016, Halle 2019 und Hanau 2020 Angehörige verloren haben.
    Julian Vogel richtet in seinem Dokumentarfilm „Einzeltäter“ den Blick auf die Hinterbliebenen der Opfer der rechtsterroristischen Attentate. Welche Wechselwirkungen gibt es zwischen der Trauerarbeit der Betroffenen und der politischen Deutung der Tat? Mit Mustafa Noori, Karim Kurtović, Muhammed Beyazkendir, Dennis Wosiek, Armin Kurtović, Dijana Kurtović, Çetin Gültekin, Serpil Unvar, Mirza Unvar, Mirkan Unvar, Ali Yildirim, Filip Gomann, Fatih Oguz, Asya Sayibakan, Maruf-Sinan Kuzhan, Bilal Maman, Newroz Duman, Jaweid Gholam, Farad Gholam und Piter Minnemann. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDo 15.02.2024ZDFinfoDeutsche Online-PremiereFr 21.07.2023ZDFmediathek
    Deutsche TV-Premiere ursprünglich angekündigt für den 19.02.2024

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