Dokumentation in 6 Teilen, Folge 1–6

  • Folge 1
    In der Hauptkadettenanstalt Berlin-Lichterfelde ist seit 1933 die Leibstandarte Adolf Hitler untergebracht. – Bild: ZDF und Leonie Link Autorenkombinat.
    In der Hauptkadettenanstalt Berlin-Lichterfelde ist seit 1933 die Leibstandarte Adolf Hitler untergebracht.
    Die SS – Inbegriff für Terror und Tod unter dem Hakenkreuz. Der Film zeigt den Aufstieg der SS von einer unbedeutenden Wachtruppe zu Hitlers wichtigstem Machtinstrument. Kein Bereich im NS-Staat bleibt unberührt: SS-Chef Heinrich Himmler dehnt den Einfluss seines schwarzen Ordens auf Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur aus. Der Film zeigt geheime Dokumente, die den aggressiven Machtzuwachs der SS beleuchten. Die Lebenswege vieler SS-Führer widersprechen der Legende von den disziplinierten und tugendhaften Elite-Nazis, die Himmlers Propaganda verbreitet. Die SS-Wochenzeitung „Das Schwarze Korps“ verrät viel über das verzerrte Selbstbild der SS: als arischer Eliteverband, der die ganze Familie umfasst.
    Nazi-Kitsch wie Gebrauchsgeschirr und Porzellanfiguren der SS-eigenen Manufaktur Allach sollen Identität stiften – genauso wie die Rituale des pseudoreligiösen Kults, um den sich SS-Chef Himmler persönlich kümmert. Den Preis zahlen die Opfer der SS. Die bei SS-Familien beliebten Porzellanfiguren aus Allach werden von Zwangsarbeitern in Konzentrationslagern hergestellt. In den KZs zeigt sich der wahre Kern der SS: brutaler Terror, rücksichtslose Ausbeutung, Völkermord. Die SS – Hitlers Henker, die tödlichste Organisation der Weltgeschichte. Das sechsteilige Doku-Projekt deckt auf, wie das menschenverachtende Weltbild des schwarzen Ordens Hunderttausende Deutsche zu Tätern macht. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.02.2022ZDFinfoDeutsche Online-PremiereFr 04.02.2022ZDFmediathek
  • Folge 2
    Heinrich Himmler – ein Mann getrieben von Germanentümelei, Siedlerträumen und Rassenwahn. Der Film entlarvt den vermeintlichen „Reichsheini“ als fanatischen Haupttäter des Holocaust.
    Heinrich Himmler – ein Mann, getrieben von Germanentümelei, Siedlerträumen und Rassenwahn. Der Film entlarvt den vermeintlichen „Reichsheini“ als fanatischen Haupttäter des Holocaust. Sein unscheinbares Äußeres täuscht so manchen Rivalen. In Wahrheit ist Himmler ein eiskalter Taktiker, ein Netzwerker der Macht im Nazireich. Seine Ideen zur Stärkung der „arischen Rasse“ für ein großgermanisches Reich führen zu Massenmord und millionenfachem Leid. Die Dokumentation nutzt neue Quellen wie den Dienstkalender des SS-Chefs, um seine Motive offenzulegen. Der studierte Agrarökonom träumt von einem Leben als Siedler. Im Konzentrationslager Dachau lässt er einen „Kräutergarten“ einrichten.
    KZ-Häftlinge müssen mithelfen, Vitamine, Heilpflanzen und naturnahen Anbau zu erforschen. Biologische Landwirtschaft im Zeichen der SS. Himmlers Interesse allerdings gilt nicht in erster Linie Gesundheit oder Natur, sondern der kruden Idee vom immerwährenden Kampf der Rassen, die er zwanghaft auf Menschen übertragen will. Sein eigens gegründeter Verein „Ahnenerbe“ soll nach Zeugnissen arischer Frühzeit suchen, die eine Überlegenheit der „nordischen Rasse“ beweisen sollen. Himmlers Rassenwahn geht so weit, dass er die Bräute-Wahl seiner SS-Männer mitbestimmt und Tausende blonde Kinder in Polen rauben lässt. Am Ende steht das Menschheitsverbrechen, der Holocaust. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.02.2022ZDFinfoDeutsche Online-PremiereFr 04.02.2022ZDFmediathek
  • Folge 3
    Reinhard Heydrich gilt einst als Vorzeige-Nazi: blond, groß, wagemutig. In Wahrheit ist er der skrupellose Vollstrecker des Holocaust. Am Ende wird ihm die eigene Arroganz zum Verhängnis.
    Reinhard Heydrich gilt einst als Vorzeige-Nazi: blond, groß, wagemutig. In Wahrheit ist er der skrupellose Vollstrecker des Holocaust. Am Ende wird ihm die eigene Arroganz zum Verhängnis. Nach seinem Rauswurf aus der Marine 1931 setzt Heydrich alles daran, Karriere zu machen. Als Chef des SS-Geheimdienstes baut er den Terrorapparat des Regimes auf. Die Attentäter, die ihn 1942 töten, ahnen nichts von seiner zentralen Rolle beim Massenmord. Heydrichs Machtstreben kennt keine Grenzen. Auf der Wannseekonferenz im Januar 1942 präsentiert er sich als Organisator der „Endlösung“.
    Einige Monate zuvor war er zum „Stellvertretenden Reichsprotektor von Böhmen und Mähren“ ernannt worden. Immer an seiner Seite: seine Frau Lina, überzeugte Nationalsozialistin wie ihr Mann. Heydrich ist ehrgeiziger Sportler und spielt virtuos Geige. Bei seinen Untergebenen gilt er als humorlos und kalt. In Tschechien soll Heydrich die Rüstungsproduktion ankurbeln. Als „Stellvertretender Reichsprotektor“ hält er sich für unangreifbar – und verzichtet auf Personenschutz.
    Das wird ihm zum Verhängnis. Tschechoslowakische Widerstandskämpfer verüben am 27. Mai in der Prager Vorstadt ein Attentat auf ihn. Einige Tage später stirbt Heydrich. Die Vergeltung der Nazis ist brutal: Zwei Dörfer werden dem Erdboden gleichgemacht, Tausende Unschuldige ermordet. Als „Heydrichiade“ geht der deutsche Rachefeldzug in die Geschichte der Tschechen ein. „Zu Ehren“ des getöteten Obergruppenführers nennt die SS die erste große Mordaktion in den Vernichtungslagern des Ostens „Aktion Reinhardt“. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.02.2022ZDFinfoDeutsche Online-PremiereMi 16.02.2022ZDFmediathek
  • Folge 4
    Die Waffen-SS – von der Propaganda zur militärischen Elite stilisiert. Tatsächlich stehen die SS-Soldaten für Kriegsverbrechen und hohe Verluste. Vor allem auf der eigenen Seite.
    Die Waffen-SS – von der Propaganda zur militärischen Elite stilisiert. Tatsächlich stehen die SS-Soldaten für Kriegsverbrechen und hohe Verluste. Vor allem auf der eigenen Seite. Unverhältnismäßig viele Angehörige der Waffen-SS sterben im Gefecht. Die Gründe sind militärische Unerfahrenheit und blindes Draufgängertum. Um den Nachschub an Rekruten zu sichern, werden Zehntausende Ausländer angeworben. Die Waffen-SS ist eine Vielvölkerarmee. Mit eigenen Kriegsberichterstattern lässt SS-Chef Himmler das Bild seiner Männer als „Supersoldaten“ verbreiten – hart, tapfer und vor allem immer erfolgreich. Mit der Realität hat das wenig gemein. Die Ausbildung ist unzureichend, besonders auf taktischem Gebiet. Wichtiger sind Himmler bedingungsloser Gehorsam und nationalsozialistische Gesinnung. Ihre Niederlagen und vor allem ihre Kriegsverbrechen zeichnen das wahre Bild der Männer der Waffen-SS – geschult zu fanatischen und skrupellosen Rassekriegern. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.02.2022ZDFinfoDeutsche Online-PremiereMi 16.02.2022ZDFmediathek
  • Folge 5
    An der Rampe von Auschwitz wurde von der SS über Leben und Tod entschieden.
    Der Holocaust wird nur möglich durch das moralische Versagen von Zehntausenden Männern und Frauen der SS. Die Mörder handeln aus fanatischem Hass – oder mit abgestumpfter Gleichgültigkeit. Das Personal des Massenmordes trägt die Uniform der SS-Totenkopfverbände. Für viele junge Deutsche sind diese SS-Einheiten attraktiv. Sie versprechen Karriere, Macht und das Gefühl, einer Elite anzugehören. Im Mittelpunkt der Ausbildung stehen Gehorsam und Gewaltbereitschaft. Die Konzentrationslager Dachau, Sachsenhausen und Buchenwald sind die ersten Zentren von Himmlers Totenkopf-Truppe.
    Hier werden Kommunisten, Homosexuelle, Sinti, Roma und Juden festgehalten und gequält. Nach 1939 überzieht ein immer dichter werdendes Netz von Lagern Hitlers wachsendes Reich. Bis Kriegsende sind es über 1000 Haupt- und Nebenlager. Besondere Bedeutung kommt den Vernichtungslagern im besetzten Polen zu. Im Rahmen der sogenannten Aktion Reinhardt – benannt nach dem getöteten SS-General Reinhard Heydrich – entstehen in Treblinka, Sobibor und Belzec Lager, die nur einen Zweck haben: den Massenmord an Juden. Gleichzeitig wächst der Lagerkomplex von Auschwitz zur monströsen Mordfabrik heran. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.02.2022ZDFinfoDeutsche Online-PremiereMi 16.02.2022ZDFmediathek
  • Folge 6
    Selbst 2021 finden noch Prozesse gegen ehemalige SS-Angehörige statt – mittlerweile Greise.
    Nach 1945 entziehen sich die meisten SS-Täter ihrer Verantwortung. Durch Leugnen, neue Identitäten oder Flucht nach Südamerika. Geheime Nazi-Netzwerke helfen ihnen, der Justiz zu entkommen. Beim Untertauchen leisten auch Geistliche im Vatikan und der US-Geheimdienst Beistand. In der BRD organisiert Himmler-Tochter Gudrun finanzielle Hilfe für Komplizen ihres Vaters. Parallel dazu verherrlichen Rechtsradikale in vielen Ländern die Geschichte der SS. Die bundesdeutsche Justiz tut sich lange schwer mit der Aufklärung von SS-Verbrechen. An vielen Gerichten arbeiten alte Nazis – als Richter oder Staatsanwälte. Zentrale Koordination für Fahndung und Beweissicherung gibt es nicht. 1958 ändert sich das mit der „Zentralen Stelle“ im baden-württembergischen Ludwigsburg.
    Von hier aus soll die Aufklärung von NS-Verbrechen vorangetrieben und Beweismaterial gesammelt werden. Ende 1963 sorgt Generalstaatsanwalt Fritz Bauer in Frankfurt am Main für Aufsehen – mit dem ersten sogenannten Auschwitz-Prozess. In der DDR liegen die Ermittlungen gegen Naziverbrecher beim Ministerium für Staatssicherheit, das eifrig Akten und Dokumente aus der NS-Zeit gesammelt hat. Ob Anklage erhoben wird, hängt jedoch vor allem davon ab, ob es dem DDR-Regime nützlich erscheint. „Nazi-Jägerin“ Beate Klarsfeld heftet sich an die Fersen von SS-Verbrechern und trägt entscheidend dazu bei, dass Mörder wie der Gestapo-Mann Klaus Barbie vor Gericht kommen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.02.2022ZDFinfoDeutsche Online-PremiereMi 16.02.2022ZDFmediathek

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