Dokumentation in 2 Teilen, Folge 1–2

    • Alternativtitel: Versailles und Europa
    Folge 1 (52 Min.)
    Der 28. US-Präsident Woodrow Wilson an seinem Schreibtisch. Er setzte sich nach dem 1. Weltkrieg für eine Neuordnung Ost-Europas ein und proklamierte das Selbstbestimmungsrecht der Völker. – Bild: ZDF und Library of Congress.
    Der 28. US-Präsident Woodrow Wilson an seinem Schreibtisch. Er setzte sich nach dem 1. Weltkrieg für eine Neuordnung Ost-Europas ein und proklamierte das Selbstbestimmungsrecht der Völker.
    Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs hofften viele Völker Osteuropas auf Freiheit und Selbstbestimmtheit. Sie wurden bis dahin beherrscht von den Großreichen Russland, Deutschland und Österreich-Ungarn – den Verliererstaaten des Krieges. Doch schon bald zeigte sich: Die kriegerischen Auseinandersetzungen endeten nicht, im Gegenteil. Polen kämpfte gegen Russland um Gebiete, auch im Baltikum herrschte Chaos. Die Dokumentation beschäftigt sich mit den heute noch spürbaren Folgen dieser Konflikte der Nachkriegszeit. Dies wird am deutlichsten in der Ukraine. Die Kämpfe zwischen dem Ostteil und dem Westen des Landes belegen das auf tragische Weise. Nach dem Ersten Weltkrieg war die heutige Ukraine aufgeteilt in Polen und Russland.
    So entstand eine Untergrundbewegung, die angeführt wurde von einem Mann, der bis heute in der Westukraine als Nationalheld verehrt wird: Stepan Bandera. Als die Nationalsozialisten 1941 die Sowjetunion überfielen, erkannte Bandera eine Chance für sich und seine Unabhängigkeitsbewegung; er und seine Befreiungsarmee kämpften an der Seite der Wehrmacht. Als deutsche Truppen Lemberg in der Westukraine besetzten, kam es zu Pogromen an Juden. Daran sollen auch die ukrainischen Nationalisten von Bandera beteiligt gewesen sein. Seine Person gilt aber heute noch in der Westukraine als Galionsfigur für den Unabhängigkeitskampf. Und so fehlt sein Porträt nicht auf Demonstrationen von Nationalisten, die eins verbindet: der Hass auf Russland. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 05.01.2021arteDeutsche Online-PremiereMo 04.01.2021arte.tv
  • Folge 2 (52 Min.)
    Die türkische Delegation unterschreibt im Pariser Vorort Sèvres 1920 den Friedensvertrag mit den Alliierten.
    Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs schloss sich das Osmanische Reich den Mittelmächten Deutschland und Österreich-Ungarn an und kämpfte vor allem gegen das britische Empire. Um ihre Kriegsziele zu erreichen, überzeugten die Alliierten die Araber, gegen die Osmanen zu kämpfen. Im Gegenzug sollten diese ein eigenes Königreich erhalten. Das Ende der Osmanen wurde nach Ende des Krieges mit dem Vertrag von Sèvres besiegelt. Die Siegermächte interessierten sich allerdings nicht mehr für die Absprachen, die sie während des Krieges noch getroffen hatten. Der Nahe Osten wurde in britische und französische Einflusszonen aufgeteilt, den Kurden eine Autonomie in Aussicht gestellt, die Türkei hingegen wurde zerschlagen. Es folgte der Sieg Atatürks über die Griechen im türkischen Unabhängigkeitskrieg.
    Der Vertrag von Sévres wurde zwar kassiert, und doch dient er bis heute als Beleg für die rücksichtslose Interessenpolitik des Westens. Für die Kurden endeten die Träume von einem unabhängigen Staat und waren der Beginn eines Konflikts, der bis in die Gegenwart strahlt. Im Nahen Osten hingegen sind die Spuren des Pariser Vertrags bis heute sichtbar in Form von Grenzen, selbst die Terrororganisation Islamischer Staat beruft sich in ihren Rechtfertigungen auf die Ereignisse von vor hundert Jahren. Die Dokumentation beschreibt, wie es dazu kam, wer getäuscht und gelogen hat, wer betrogen wurde und wie die Gier nach Macht und Einfluss eine ganze Region in Brand setzte. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereDi 12.01.2021arteDeutsche Online-PremiereMo 11.01.2021arte.tv

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