Folge 46

  • Chile: Aufstand für Würde und Gerechtigkeit /​ Norwegen: Auf Spitzbergen wird es wärmer

    Folge 46 (52 Min.)
    (1): Chile: Aufstand für Würde und Gerechtigkeit
    Präsident Piñera versprach den Demonstranten eine neue Verfassung – aber sie gehen weiter auf die Straßen. Es ist die schlimmste Krise, die Chile seit der Rückkehr zur Demokratie im Jahr 1980 erlebt hat: Mindestens 23 Tote, tausende Verletzte und Schäden in Milliardenhöhe. Über einen Monat schon demonstrieren die Chilenen in Massen gegen die Regierung des konservativen Präsidenten Piñera. Doch als er dann vor zwei Wochen nachgab und versprach, den Chilenen endlich eine neue Verfassung zu geben, da ebbte die Empörung gegen die Regierung kaum ab. Kurz danach waren immer noch 84% der Chilenen gegen Piñera. Die Menschen sind wütend über die Folgen der Ungleichheit im Land, die verstärkt wird durch die Verfassung, sie stammt noch aus den Zeiten des Diktators Pinochet.
    Die Privatisierung staatlicher Leistungen, etwa für Trinkwasser, sorgt dafür, dass in vielen Haushalten, vor allem in den trockenen Regionen, kein oder kaum noch Wasser aus den Leitungen kommt. Bergbau und Agrarunternehmer zapfen Grundwasser und Flüsse im Land leer, den kleinen Bauern auf dem Land verdorren die Weiden, das Vieh verdurstet oder verhungert. Als dann vor gut einem Monat die Preise der, im Verhältnis zu den niedrigen Einkommen, sehr teuren U-Bahn Tickets noch einmal erhöht wurden, war das der Funke, der die Wut der Bürger entflammte.
    Die Brutalität der Polizei gegen die Demonstranten in den letzten Wochen hat die
    Menschen nachhaltig empört. Ausgeschossene Augen der Demonstranten wurden zum Symbol der Proteste: Anscheinend zielt die Polizei mit Gummigeschossen und Tränengasgranaten in Augenhöhe auf Demonstranten, auch zufällig dabeistehende Bürger wurden verletzt. Die Proteste gehen auch deshalb weiter, weil viele Chilenen ein doppeltes Spiel der Regierung befürchten, im Sinne von: Erst einmal durch Zugeständnisse die Leute beruhigen, und hinter den Kulissen genau so weitermachen wie zuvor.
    (2): Norwegen: Auf Spitzbergen wird es wärmer
    Die zu Norwegen gehörende Inselgruppe Spitzbergen im Arktischen Ozean wurde zu einem Gradmesser für den Klimawandel. Svalbard – auf Deutsch „Kühle Küste“ – ist der norwegische Name für die Inselgruppe Spitzbergen. Sie liegt weit oben im Norden, auf halbem Weg in Richtung Nordpol, Longyearbyen ist ihr Hauptort, sie ist die nördlichste Stadt unseres Planeten. Seit 1971 stiegen dort die Temperaturen um fünf Grad im Jahresdurchschnitt, das ist fünfmal so schnell wie im Rest der Welt. Ab 1900 förderten sie hier reichlich Kohle, heute ist Spitzbergen eines der Labore für Arktisforscher aus aller Welt: Hier treffen sich die Wissenschaftler, um den Klimawandel zu erforschen. Denn ausgerechnet an so einem kalten und lebensfeindlichen Ort lässt sich gut beobachten, wie sich Natur und Mensch den wandelnden klimatischen Bedingungen anpassen. Erfahrungen und Gewohnheiten aus vielen Jahrzehnten sind mit einem Mal, um im Bild zu bleiben: Schnee von gestern … (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 07.12.2019arte

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