Folge 15

  • Japan: Den Krieg vorbereiten für den Frieden /​ Kolumbien: Mehr Kohle für Europa

    Folge 15 (52 Min.)
    (1): Japan: Den Krieg vorbereiten für den Frieden
    Wie Deutschland verändert auch Japan gerade seine Haltung zur Armee. Seit dem Krieg in der Ukraine und nach den verstärkten Spannungen in der Taiwanstraße rüstet Tokio auf und wappnet sich für mögliche Kriege in der Zukunft. Japan hat den Pazifismus zwar offiziell seit 1947 in seiner Verfassung festgeschieben, doch angesichts der aktuellen Weltlage schreitet die Remilitarisierung Japans mit großen Schritten voran. In den Dschungeln von Nagasaki filmte das Reportage-Team Übungen der sogenannten Selbstverteidigungskräfte, sie sind das Pendant zur japanischen Armee. Sie sollen ihr Land auf einen möglichen kriegerischen Konflikt mit Peking vorbereiten.
    110 Kilometer von Taiwan entfernt, im Okinawa-Archipel, auf der friedlichen Insel Yonaguni, befürchten die Einwohnerinnen und Einwohner, dass sie in einen möglichen Krieg zwischen China und den USA hineingezogen werden könnten. Die Fischer von Yonaguni erzählen von den Schikanen der chinesischen Küstenwache und von den Raketen Pekings, die im August 2022 während chinesischer Seemänöver um Taiwan in japanischen Gewässern landeten. Japan, Washingtons wichtigster Verbündeter, ist von drei Atommächte umgeben: China, Nordkorea, Russland …
    (2): Kolumbien: Mehr
    Kohle für Europa
    Das größte Kohleabbaugebiet Südamerikas, eines der größten weltweit, liegt im Nordosten Kolumbiens. Multinationale Bergbau-Konzerne bauen hier Millionen Tonnen Kohle ab. Seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine steigt die Nachfrage in Europa. Vor drei Jahren noch wurden die ersten Minen geschlossen: Die Nachfrage nach dem Klimakiller Kohle war eingebrochen, der Kohlepreis fiel weltweit. Der Kriegsbeginn in der Ukraine hat das geändert: Europa kann nicht mehr auf Putins billiges Gas zählen, deshalb wächst sein Hunger nach Kohle. 7 Millionen Tonnen Kohle wurden in den letzten Monaten in die EU importiert. Die Förderung der Kohle hat in Kolumbien eine dunkle Vergangenheit, eine Folge der Jahrzehnte des Bürgerkriegs: 3.000 Menschen wurden in den gewalttätigsten Jahren in der Kohleregion getötet und 55.000 von ihrem Land vertrieben.
    Mit dem neuen Kohlehunger Europas sind die alten Dämonen zurück. Menschen wie Elizabeth Mejia mussten ihre Häuser und ihr Land verlassen, weil die Minen die Straßen zu ihrem Grundstück zerstörten. Der Arzt Yoander Ruiz berichtet, dass Lungenkrankheiten in dem neben den Minen gelegenen Dorf El Hatillo zugenommen haben. Die steigende Nachfrage nach Kohle in Europa hat mitunter unerwartet schwere Folgen für viele Menschen in Kolumbien. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 15.04.2023arteDeutsche Online-PremiereFr 14.04.2023arte.tv

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Fr 21.04.2023
06:15–07:10
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Mi 19.04.2023
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Sa 15.04.2023
17:25–18:20
17:25–
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