Folge 26

  • Äthiopien: Tigray, die Region des Hungers /​ Russland: Russen helfen heimlich Ukrainern /​ Montenegro: Zwischen allen Mächten

    Folge 26 (52 Min.)
    (1): Äthiopien: Tigray, die Region des Hungers
    Die Region Tigray ist wegen des Bürgerkriegs vom Rest Äthiopiens abgeschnitten, die Menschen hungern. Früher war die regionale Hauptstadt Mekele einmal ein modernes Vorbild, heute fahren dort Pferdewagen, denn eine Tankfüllung kostet 700 Dollar. In den ländlichen Gebieten vom Tigray behinderten die Kämpfe die Aussaat, die Menschen hungern, zuerst sterben die kleinen Kinder. Es gibt keinen Strom, kein Milchpulver und kein Benzin für die Krankenwagen. In die Stadt zu fahren, das hilft auch nicht, da es auch in den Krankenhäusern an allem fehlt. Es ist eben Krieg: Das sieht man schon an den Straßenecken, wo hunderte Jugendliche wachen, rekrutiert als Verteidiger ihrer Region. Ihr einziger Horizont ist eine 600 Kilometer lange Frontlinie: Dort stehen ihre Feinde, die Armee Äthiopiens und die Soldaten des nördlichen Nachbarlandes Eritrea.
    (2): Russland: Russen helfen heimlich Ukrainern
    Freiwillige helfen ukrainischen Kriegsflüchtlingen heimlich dabei, Russland schnell wieder zu verlassen. Ein Netzwerk von 8.000 russischen Freiwilligen hilft ukrainischen Kriegsflüchtlingen dabei, Russland schnellstmöglich wieder zu verlassen. Diese Ukrainer sind meistens über russische Fluchtkorridore aus dem Donbass unfreiwillig nach Russland gekommen und wollen lieber in die EU ausreisen. Die Helferinnen und Helfer riskieren dabei selbst Kopf und Kragen, viele von ihnen wurden schon bedroht, angegriffen oder verhaftet. In St. Petersburg leben nun Viktoria und ihr Mann
    Wowa aus Mariupol. Viktoria verlor ihr Kind noch im Mutterleib, bei einem russischen Bombenangriff auf ihre Geburtsklinik, Sie selbst überlebte wie durch ein Wunder. Ihr Mann hat im Krieg ein Bein verloren. Beide wurden über einen Fluchtkorridor ausgerechnet nach Russland evakuiert. Nun zählen sie dort auf die Hilfe der Freiwilligen.
    (3): Montenegro: Zwischen allen Mächten
    Der Ukraine-Konflikt schürt auch wieder die alten Spannungen zwischen den Ländern des Balkans: Montenegro, ein Land mit 650.000 Einwohnern, südlich von Kroatien, hervorgegangen aus dem Zerfall Jugoslawiens, erlangte 2006 seine Unabhängigkeit zurück. Montenegro verweigerte als Mitglied der NATO kürzlich dem russischen Außenrminister Sergej Lawrow den Überflug nach Serbien, und es würde gerne der EU beitreten. China baut dort eine Autobahn, die über die Berge nach Serbien führen soll. Russland steht Montenegro nicht nur kulturell und religiös sehr nahe, auch durch den Tourismus an der Adriaküste und russische Investitionen in seine Industrie.
    Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine kamen viele Flüchtlinge, aus der Ukraine und aus Russland. Das ist nicht leicht zu verkraften für Montenegro, weder sozial noch politisch. Der Krieg in der Ukraine hat auch den Kampf um den Einfluss auf dem Balkan zwischen Russland und dem Westen neu entfacht. Russland könnte im Namen des slawischen und orthodoxen Nationalismus die alten territorialen Konflikte auf dem Balkan wieder schüren, um die Region ins Chaos zu stürzen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 02.07.2022arteDeutsche Online-PremiereFr 01.07.2022arte.tv

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Sa 02.07.2022
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