Folge 17

  • Ukraine: Auch in Kiew ist Frühling /​ Libanon: Die Verlierer der Krise

    Folge 17 (52 Min.)
    (1): Ukraine: Auch in Kiew ist Frühling
    Nach 58 Tagen verlagern die russischen Truppen ihren Krieg nach Osten: Sie ziehen von den Vororten Kiews in Richtung Donbass und an die Küste des Asowschen Meeres. Auf ihrem Weg hinterlassen sie Massengräber mit toten Ukrainern. In Kiew kehrt nun ein neuer Alltag ein, wie ein Zeichen des Widerstands, mitten im Krieg. Auch in Kiew wird es Frühling. Ein wenig Hoffnung liegt allein schon in der Tatsache, dass seit einigen Tagen wieder mehr Menschen in die Hauptstadt zurückkehren als sie verlassen. Am Hauptbahnhof drängen sich Väter, Ehemänner und Brüder, um ihre Frauen, Töchter oder Schwestern zu begrüßen, Küsse, Freudentränen, Blumen … Mit den ersten Strahlen der Frühlingssonne öffnen wieder einige Geschäfte, Restaurants und Theater, aus purem Lebenswillen und wohl auch aus Respekt vor den Frontkämpfern.
    Das wiedergefundene Leben stellen sie mit Stolz zur Schau, als wollten sie Putin damit zeigen, dass ihr Land noch auf beiden Beinen steht. Wenn ein Restaurant wieder öffnet, werden die Einnahmen dazu verwendet, die Mahlzeiten für die Kämpfer zu finanzieren.
    Blumenhändler nehmen Aufträge von Frontsoldaten an, die Sträuße für ihre Frau zuhause ordern. Im Theater drängen sich Zivilisten und Soldaten, im Zirkus bereiten die Dompteure ihre Tiere vor, denn die Kinder sollen
    wieder staunen und lachen. Im Schatten des Krieges zeigt Kiew seine Stärke und seine Verbundenheit mit dem Leben und signalisiert seinen Soldaten an der Front: „Ihr kämpft nicht für nichts! Ihr kämpft für das Leben.“ Putin dachte wohl, er könne die Seele und die Identität der Ukraine zerstören. Es ist ihm nicht gelungen, ganz im Gegenteil …
    (2): Libanon: Die Verlierer der Krise
    Ein Sturz in den Abgrund: Bis vor zwei Jahren galt der Libanon als eines der reichsten Länder im Nahen Osten. Wegen des Missmanagements und der Korruption seiner Regierung durchlebt der Libanon eine der schlimmsten Wirtschaftskrisen seiner Geschichte. Das Bankensystem ist zusammengebrochen, die Währung hat 90% ihres Wertes eingebüßt, es fehlt an Treibstoff, Strom und Medikamenten, die Preise explodieren. Über 80% der Libanesen leben nach offiziellen Zahlen unterhalb der Armutsgrenze. In einem gescheiterten Staat, in dem die Regierung ihre Bürger nicht mehr schützen kann und nicht mehr in der Lage ist, ihre Grundbedürfnisse zu decken, ist nun jeder auf seinen Überlebensinstinkt angewiesen. Immer mehr Libanesen müssen mehrere Jobs annehmen, um ihre Miete zu bezahlen und ihre Familien zu ernähren; einige müssen betteln, andere rutschen in die Kriminalität, viele wollen auswandern. Am 15. Mai wählen die Libanesen ein neues Parlament, in der Hoffnung auf eine neue Zukunft. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 30.04.2022arte

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Di 23.08.2022
06:15–07:10
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Fr 06.05.2022
06:15–07:10
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Mi 04.05.2022
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Sa 30.04.2022
17:25–18:20
17:25–
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