Folge 15

  • Kolumbien: Petro Guerilla und Co. /​ Niederlande: Teflon unter Verdacht

    Folge 15
    (1): Kolumbien: Petro Guerilla und Co.
    Die FARC hat ihre Waffen abgegeben, aber nun will offenbar eine andere Guerillatruppe ihren Platz einnehmen, die sogenannte ELN …ELN heißt auf Deutsch „Nationale Befreiungsarmee“, sie ist so alt wie die FARC, auch ursprünglich marxistisch orientiert – und in Kolumbien machte sie Anfang Januar dieses Jahres Schlagzeilen, weil sie unter dem Verdacht stand, wieder einmal einen Anschlag auf eine Ölpipeline verübt zu haben: Man nennt die ELN deswegen auch „Petro Guerilla“. Die ELN gehört, wie andere paramilitärische Gruppen, zu denen, die vom Rückzug der FARC profitieren wollen.
    Sie drangen während des Friedensprozesses in den letzten Monaten ein in die von der FARC aufgegebenen Gebiete. Dort bedrohen, vertreiben und töten sie alle die, die sich ihnen widersetzen: Es geht ihnen um Landraub zum Abbau der Bodenschätze. Die ELN hat sich seit vielen Jahren pikanterweise auch zur sogenannten Theologie der Befreiung in der katholischen Kirche bekannt. 50 Jahre Bürgerkrieg in Kolumbien – der Frieden nur scheinbar zum Greifen nahe …
    (2): Niederlande: Teflon unter Verdacht
    Seit zwei Jahren vermuten sie in Dordrecht, dass die Teflon-Fabrik von DuPont dort Land und Wasser verseucht haben könnte … Der amerikanische Multi DuPont ist seit 50 Jahren einer der wichtigsten
    Arbeitgeber in der Stadt Dordrecht, 20 Kilometer von Rotterdam entfernt. Dort produzieren sie Teflon mit der Hilfe von Perfluoroctansäure, kurz PFOA oder C8. Teflon ist in den letzten 50 Jahren zu einem Bestandteil vieler Produkte unseres täglichen Lebens geworden – aber PFOA steht beinahe so lange unter dem dringenden Verdacht, Krebs zu erzeugen.DuPont soll in Dordrecht seit Jahrzehnten zu sorglos mit den Rückständen von PFOA umgegangen sein: Über die Abluftkamine soll es sich in der Umgebung der Fabrik verbreitet haben, auf dem Land und im Wasser.
    Tausende Dordrechter haben ihr Blut auf PFOA-Rückstände testen lassen, die meisten mit positivem Ergebnis. Ehemalige Fabrikarbeiter und unmittelbare Nachbarn werfen DuPont nun vor, dass der nachlässige Umgang mit dem giftigen Sondermüll bei ihnen zu Krebserkrankungen geführt habe.
    DuPont kennt diese Gefahren seit 40 Jahren, der Öffentlichkeit in den USA sind sie durch interne Dokumente DuPonts ebenfalls seit langem bekannt. Nach einer Welle von zehntausenden ziviler Klagen erklärte sich DuPont gerade im Februar 2017 bereit, 671 Millionen Dollar Entschädigung an die Opfer in den USA zu zahlen. In Dordrecht stehen sie mit der Untersuchung der Folgen der möglichen PFOA-Kontamination noch ganz am Anfang. Die Bürger dort sind gerade dabei, sich gegen den Multi aus Amerika zu organisieren. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 14.04.2018arte

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Sendetermine

Fr 20.04.2018
06:15–07:10
06:15–
Sa 14.04.2018
16:40–17:35
16:40–
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