Folge 10

  • Algerien: Sie demonstrieren wieder /​ Indien: Die große Wut der Landwirte /​ Russland: Im Schatten von Nawalny

    Folge 10 (52 Min.)
    (1): Algerien: Sie demonstrieren wieder
    Nach der Zwangspause wegen der Pandemie protestieren sie in Algerien nun wieder gegen das autoritäre Regime. Die sogenannte „Hirak“, die Volksbewegung gegen das algerische Regime, ist pünktlich zu ihrem zweiten Jahrestag wieder zurück auf den Straßen. Die ersten Demonstrationen begannen am 16. Februar 2019 in Kherrata, einem Berberdorf, 350 Kilometer von Algier entfernt. Für die Verhältnisse dort in den Bergen war es wie eine Flutwelle, eine freudig-erregte Menge eroberte die Straßen. Zwei Jahre später, auf den Tag genau, ging es nun wieder los. Zwei Wochen lang haben ARTE-Reporter die neuen Proteste verfolgt, von Kherrata bis nach Algier, wo zehntausende Demonstranten die Straßensperren der Polizei durchbrachen. Covid-19 hat die Wut der Bürger auf das korrupte und autoritäre Regime nicht gebremst.
    (2): Indien: Die große Wut der Landwirte
    Seit November lagern zehntausende Landwirte mit Traktoren und Zelten vor den Toren der indischen Hauptstadt.Mehrere Lager, einige strecken sich über mehrere Kilometer hin, blockieren die Autobahnen nach Neu-Delhi. Unermüdlich, Tag und Nacht, fordern die Landwirte die Rücknahme der vom Parlament beschlossenen Agrarreform. Bisher wurden in Indien Grundnahrungsmittel wie Reis und Weizen auf staatlichen Märkten zu einem vom Staat festgelegten Mindestpreis verkauft, ein Erbe der „Grünen Revolution“ der 1960er Jahre, das die Landwirte vor Preis-Spekulationen schützte. Die jüngste Reform, befürwortet und unterstützt vom indischen Premierminister Narendra Modi, setzt diesem System ein Ende: Die Landwirte sollen ihre Produkte nun direkt an private Unternehmen verkaufen.
    Aber
    für die 150 Millionen Bauern des Landes ist die Liberalisierung der Landwirtschaft das Einfallstor für die Agrargiganten, die ihre Preise je nach Marktlage drücken könnten. Das wollen die Bauern nicht akzeptieren: Tausende von ihnen sind schon jetzt hoch verschuldet, denn sie müssen zu Beginn jeder Saison Kredite aufnehmen, um ihre Betriebe über Wasser zu halten. Dieser Teufelskreis der Verschuldung hat schon viele Bauern in den Selbstmord getrieben, die ihre Kredite nicht zurückzahlen konnten.
    (3): Russland: Im Schatten von Nawalny
    Die Inhaftierung Alexej Nawalnys und die Demo-Verbote scheinen die russische Opposition eher zu ermutigen.Eingesperrt in einem der härtesten Gefängnisse des Landes, einer „Strafkolonie“, 100 Kilometer nordöstlich von Moskau: Alexej Nawalny. Russlands berühmtester Gefangener soll auf diese Weise, offensichtlich nach dem Willen des Herrn im Kreml, neutralisiert werden. Die politische Bewegung Nawalnys versucht jedoch, sich nach der Verhaftungswelle der letzten Wochen neu zu formieren. Unter den 10.000 Menschen, die landesweit zunächst verhaftet wurden, war auch Anastasia Pantchenko im südrussischen Krasnodar.
    Die Millionenstadt ist die administrative Hauptstadt einer Region am Schwarzen Meer. Dort soll Wladimir Putin sich den Palast gebaut haben, dessen Existenz von Nawalny aufgedeckt wurde. ARTE-Reporter begleiteten die junge Anführerin der Navalny-Bewegung. „Nastya“ ist fest entschlossen, an der Seite der jungen Aktivisten zu kämpfen, die unter Putins Regime aufgewachsen sind. Durch die Inhaftierung seines Hauptgegners und die Unterdrückung der Demonstrationen hat der Kreml wohl geholfen, die Opposition in Russland eher zu ermutigen. (Text: arte)
    Deutsche TV-PremiereSa 13.03.2021arte

Sendetermine

Fr 19.03.2021
06:05–07:00
06:05–
Sa 13.03.2021
17:15–18:10
17:15–
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