Staffel 1, Folge 1–7

Staffel 1 von „Was Deutschland bewegt“ startete am 30.04.2018 in Das Erste.
  • Staffel 1, Folge 1 (45 Min.)
    Seit 2005 sinken die offiziellen Arbeitslosenzahlen. Aktuelles Ziel: Vollbeschäftigung 2025. Die Konjunktur läuft auf Hochtouren. Überall werden Arbeitskräfte händeringend gesucht. Doch der Boom hat Schattenseiten. Viele Menschen fühlen sich benachteiligt. Sie arbeiten in prekären Beschäftigungsverhältnissen, kommen aus der Teilzeit nicht in die Vollzeit, werden unter Mindestlohn bezahlt und haben kaum eine Chance darauf, dass es besser wird. Die Achillesferse des deutschen Arbeitsmarktes ist seit vielen Jahren die Langzeitarbeitslosigkeit.
    Die neue Regierung will jetzt das Problem, an dem sie schon in der letzten Legislaturperiode gescheitert ist, erneut angehen. Neue wichtige politische Anstrengungen, die für viele Betroffene aber zu spät kommen. Abgehängte Regionen im Osten und Globalisierungsverlierer im Westen. In der Dokumentation geht es um die betroffenen Menschen. Müssen sie sich mit ihrem Schicksal abfinden? Was wäre notwendig, damit auch sie viel mehr am wirtschaftlichen Aufschwung teilhaben können? Wie schafft man es, dass es wieder aufwärts geht? Rainer Mechelke aus Ostberlin fand nie den Job für lange Zeit.
    Er hat sich abgefunden und sagt: „Die lange Zeit der Arbeitslosigkeit hat mich krank gemacht.“ Der 60-Jährige ist einer von mehr als einer Million Langzeitarbeitslosen. Dem typischen Wendeverlierer Mechelke half es nicht, dass es von 2005 an wieder mehr Jobs gab. War er künftigen Arbeitgebern zu selbstbewusst, einer, der man nicht mit miesen Angeboten kommen konnte? Heute findet er sich durch einen statistischen Trick nicht einmal mehr unter den Arbeitslosen, obwohl er es faktisch noch ist.
    Eine brisante Schattenseite des Booms ist der Betrug beim Mindestlohn. Sage und schreibe 2,2 Millionen Arbeitnehmer schuften für Gehälter unterhalb des Mindestlohns. Das fand das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut Anfang des Jahres heraus. Eine unglaubliche hohe Zahl. Wie geht das in Zeiten des Arbeitskräftemangels? Mit Stücklohn, Nichtzahlen von Überstunden und mit anderen Tricks werden Arbeitnehmer um ihren gerechten Lohn geprellt.
    Die Dokumentation deckt Praktiken auf, wie in bestimmten Branchen gezielt weniger gezahlt wird, als gesetzlich vereinbart. Wer schlägt daraus Kapital? Mittelbar profitieren auch deutsche Großkonzerne ganz ordentlich davon. Weil sein Subunternehmer ihm keinen Mindestlohn zahlte, verklagte Jirí G. aus Tschechien die Deutsche Post als Auftraggeber. Und der gelbe Riese gab nach. Das Unternehmen musste ihm für 10 Monate Arbeit insgesamt 8500 Euro nachzahlen. Nur eine Geschichte, eine mit einem guten Ausgang.
    Viele andere Arbeitnehmer trauen sich allerdings nicht, ihre Rechte wahrzunehmen. Sie sind zermürbt. Denn der Druck am Arbeitsplatz hat sich in vielen Unternehmen erhöht. Zwischen Wut, Ohnmacht und Resignation. So fühlen sich die Menschen auf der Schattenseite. Viele sind von Altersarmut bedroht. Nach der Globalisierung und ihren Folgen für unsere Arbeitswelt geht es in naher Zukunft um neue Herausforderungen. Die Umwälzungen der Digitalisierung werfen ihren Schatten voraus.
    Mit schlechten Prognosen für viele Arbeitnehmer in Behörden, Ämtern und Verwaltungen. Es wird nicht Regionen am Rande Deutschlands treffen, sondern die Finanz- und Verwaltungszentren, die Landeshauptstädte. Sind wir darauf vorbereitet? Stehen wir vor einer neuen Massenarbeitslosigkeit, weil Maschinen und Algorithmen den Arbeitstakt bestimmen werden? Auch dieser Frage geht der Film mit Analysen und mit Hilfe von Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlern nach. Und nicht zuletzt: Was will die neue Regierung angesichts der Herausforderungen unternehmen? (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 30.04.2018Das Erste
  • Staffel 1, Folge 2 (45 Min.)
    „Wenn Sie ein großes Vermögen haben, können Sie es durch Konsum nicht mehr zerstören. Sie schmeißen das Geld zum Fenster raus und es kommt zur Tür wieder hinein“, sagt Christoph Gröner, einer der größten deutschen Immobilienentwickler. Er baut in nahezu allen Großstädten Deutschlands Mehrfamilienhäuser, verkauft Eigentumswohnungen und plant ganze Stadtviertel. „Wir Unternehmer sind mächtiger als die Politik, weil wir unabhängiger sind.“ Der Film „Ungleichland“ begleitet Christoph Gröner in seinem Alltag. Er ist durch harte Arbeit nach oben gekommen und sagt: „Wir leben in der geilsten Gesellschaft der Welt.
    Hier kann jeder werden, was er will.“ Aber solch ein Aufstieg gelingt nur wenigen. Ungleichheit in Deutschland In einem der reichsten Länder der Erde geht es ungleich zu. Die Reichen setzen sich ab, die Armen sind abgehängt. Die Mittelschicht kämpft, um den Status zu halten, statt wie früher durch Arbeit und Leistung den Aufstieg zu schaffen. Jüngere Menschen haben heute weniger verfügbares Einkommen als die Generationen davor. Dieser Film bereist das „Ungleichland“ Deutschland und liefert anschaulich Zahlen und Hintergründe. Die weltweit führenden Forscher und Experten zum Thema Ungleichheit kommen zu Wort: etwa der Wirtschafts-Nobelpreisträger Joseph Stiglitz, Ökonom Thomas Piketty oder Brooke Harrington, die intensive Feldforschung bei den Anlegern der internationalen Finanz-Elite betrieben hat.
    Branko Milanovic war Chef-Ökonom der Weltbank und zieht eine Bilanz der Globalisierung: Verlierer, sagt er, seien die unteren Mittelschichten der reichen Länder – wie Deutschland. „Diese Menschen verdienen heute das, was sie auch schon vor 20 Jahren verdient haben. Wie vor hundert Jahren“, so fasst es Milanovic zusammen, „steht die Menschheit auch heute wieder an einer Kreuzung: Lässt sie zu, dass die wachsende Ungleichheit die Gesellschaften der reichen Länder zerreißt? Oder hält sie dagegen?“ Ungleichland – das Online-Projekt Bereits im Vorfeld zu dieser Doku hat sich ein Team aus Film und Online-Autoren im Netz unter „docupy/​ Ungleichland“ mit Gerechtigkeit beschäftigt: Seit November 2017 fließen die Recherchen zu den Themenfeldern Ungleichheit bei Macht, Vermögen und Chancen in Videos, die im Netz millionenfach verbreitet und diskutiert wurden.
    https:/​/​www.facebook.com/​docupy/​ https:/​/​twitter.com/​docupy https:/​/​www.instagram.com/​docupy/​ www.docupy.de (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 07.05.2018Das Erste
  • Staffel 1, Folge 3 (45 Min.)
    Knochenbrüche, ausgeschlagene Zähne, Verbrennungen. Mehr als 20 000 schwere Misshandlungen von Kindern zählt die Kriminalstatistik jährlich. Für 130 Kinder enden diese Leiden tödlich. Und immer mehr Kinder werden zu Opfern ihrer gewalttätigen Eltern. Wo liegen die Schwachstellen im Kinderschutzsystem? Im Zentrum der Kritik stehen oft die Jugendämter. Exklusiv wertet die Doku Ergebnisse einer Studie der Hochschule Koblenz aus, für die bundesweit Mitarbeiterinnen in Jugendämtern befragt wurden: Sind Arbeitsüberlastung und schlechte personelle, räumliche und technische Ausstattung die Ausnahme oder die Regel? Die Dokumentation zeigt, wie der Alltag im deutschen Kinderschutz aussieht.
    Sie rekonstruiert Fälle von Kindesmisshandlungen, Opfer und auch Täter kommen zu Wort. Warum versagt das Kinderschutzsystem immer wieder? Die Autorinnen weisen auf strukturelle Defizite und Missstände hin, nicht nur in Jugendämtern sondern auch in Familiengerichten und Kinderarztpraxen. Mit großer Offenheit gewähren Mitarbeiterinnen von Jugendämtern und andere Insider Einblick in ihren Alltag, zeigen ihre Probleme und wie sie zu lösen wären. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 14.05.2018Das Erste
  • Staffel 1, Folge 4 (45 Min.)
    Wie die Kampagne #metoo zeigt, sind es erschreckend viele Frauen, die sexuelle Gewalt erfahren haben. Die bisherige Debatte über Abhängigkeit und Macht reicht aber nicht aus. Es fehlen Strukturen, die es Frauen nach einem solchen Verbrechen leichter machen, Anzeige zu erstatten. Denn: Nur 15 Prozent der Opfer von sexueller Gewalt gehen zur Polizei, so eine EU-Studie von 2014. Viele Frauen haben Angst vor dem, was ihnen bei Behörden und vor Gericht widerfahren kann, wenn sie die Täter anzeigen. Die Dokumentation „Vergewaltigt. Wir zeigen an!“ erzählt die Geschichten von vier mutigen Frauen und dem, was sie nach der Anzeige erlebt haben.
    Der Film stellt die Frage, was sich in Deutschland für Opfer von sexueller Gewalt ändern muss. Hilfsangebote nach sexueller Gewalt fehlen Die Soldatin Nora (30) kämpft nach einem sexuellen Übergriff innerhalb der Bundeswehr darum, von ihrem Vorgesetzten überhaupt ernst genommen zu werden. Dabei weisen Spuren und eine Videoaufzeichnung schnell auf Noras Täter hin – ebenfalls ein Soldat. Dennoch werden Nora wenig Hilfsangebote innerhalb der Bundeswehr gemacht. Schlimmer noch: Das angezeigte Verbrechen soll totgeschwiegen werden.
    „Wissen Sie eigentlich, was Sie ihrem Kollegen mit einer Anzeige antun?“, habe ein Oberstleutnant der Bundeswehr sie unter vier Augen gefragt. Immer wieder fühlte sich Nora in den Wochen nach dem sexuellen Missbrauch so, als werde sie vom Opfer zur Täterin gemacht. Aber Nora bleibt bei ihrer Anzeige und der Täter wurde 2017 zu zwei Jahren Gefängnis auf Bewährung verurteilt. „Schlimmer als die Tat selbst“ Die 22-jährige Anna wurde von zwei Männern sexuell missbraucht. Die Täter filmten die Tat und konnten so überführt werden. Doch erst im Gerichtssaal des Landgerichts Münster passierte 2015 das, was Anna heute als „Horror“ und „schlimmer als die Tat selbst“ bezeichnet.
    Die junge Frau musste – nach einem Antrag der Verteidigung – Film- und Tonaufnahmen von dem sexuellen Übergriff im Gerichtssaal anschauen, in Anwesenheit der zwei später verurteilten Täter. Diese Bilder verfolgen sie jetzt Nacht für Nacht. Sie hatte vorher kaum Erinnerungen an das Verbrechen. Der mutmaßliche Vergewaltiger läuft frei herum Lisa erstattete wegen sexuellen Übergriffs durch einen Bekannten Anzeige. Die Polizei ermittelte schnell den mutmaßlichen Täter.
    Die Staatsanwaltschaft erhob im September 2014 Anklage wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung. Lisas Aussagen wertete sie als glaubhaft. Doch auch dreieinhalb Jahre danach ist der Angeklagte noch frei und kann ihr täglich auf der Straße begegnen. Für das traumatisierte Opfer ist nicht zu begreifen, dass es noch immer nicht zum Prozess gekommen ist, weil es laut Gericht „vorrangige Fälle“ gibt. Die Protagonistinnen gehören zu vermutlich Hunderttausenden Frauen in Deutschland, die sexuelle Gewalt erfahren haben. Autorin Nicole Rosenbach zeigt in diesem Film, was sich ändern muss, damit mehr Frauen den Mut haben, die Täter anzuzeigen. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 28.05.2018Das Erste
  • Staffel 1, Folge 5 (45 Min.)
    Es ist der 22. Dezember 2017: In einer ruhigen Wohnstraße im hessischen Darmstadt stellt sich ein 16-jähriger afghanischer Flüchtling einem 17-jährigen Mädchen in den Weg. Die beiden kennen sich aus der Schule, sie war seine Deutsch-Patin. Und er glaubte, sie wären ein Paar. Dann geht alles ganz schnell. Das Springmesser hatte er mitgebracht, damit sticht er zu, immer wieder. Eine brutale Attacke, die das Mädchen nur knapp überlebt. Noch am selben Abend wird der Junge in seiner Wohngruppe für unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge festgenommen.
    Nur fünf Tage später im südpfälzischen Kandel: Mit zahlreichen Messerstichen tötet ein afghanischer Flüchtling seine ehemalige Freundin in einem Drogeriemarkt. Ein paar Wochen zuvor hatte das Mädchen die Beziehung beendet. Eine grausige Tat, deren Brutalität ganz Deutschland schockiert. Bereits wenige Stunden nach der Tat überschlagen sich Meldungen und Kommentare in den sozialen Medien. In Trauer und Entsetzen über den Tod des jungen Mädchens mischen sich Wut und Hass: auf den Täter; auf Flüchtlinge und die, die sie unterstützen. Und auf die Politiker, die die Sicherheit der Bevölkerung, wie es heißt, aufs Spiel setzten.
    Kandel ist gleich mehrfach zum Symbol geworden: für eine sträflich naive Flüchtlingspolitik – sagen die einen. Für die politische Instrumentalisierung eines schrecklichen Einzelfalles – sagen die anderen. Die hr/​SWR-Koproduktion „Das Mädchen und der Flüchtling“ geht auf Spurensuche in Kandel und in Darmstadt. Die Autoren wollen wissen: Wie begegneten sich Opfer und Täter? Wer hat versucht, den jugendlichen Geflüchteten die Werte einer freien und gleichberechtigten Gesellschaft nahezubringen? Ist es fahrlässig, junge Mädchen zu Deutsch-Patinnen junger Männer zu machen, die mit einem völlig anderen Frauenbild groß wurden? Welche Spuren haben die schrecklichen Messerattacken in den beiden Städten hinterlassen? In Kandel – wo inzwischen regelmäßig Tausende Menschen aus ganz Deutschland anreisen, um für oder gegen Zuwanderung zu demonstrieren.
    Und in Darmstadt, wo inzwischen fast 4.000 Flüchtlinge leben. Wie gefährlich ist es in einer Stadt, die 216 unbegleitete Minderjährige aufnahm, von denen viele aus Afghanistan stammen? Väter erlauben ihren Töchtern nicht mehr, am Abend in die Innenstadt zu fahren.
    Es gelingt den Autoren, tiefer einzutauchen in die tägliche Begegnung, in das aufgeladene Spannungsfeld von Flüchtlingen und Deutschen. Schülerinnen und Lehrerinnen der Darmstädter Berufsschule, in der sich das Mädchen und der Flüchtling in einer Integrationsklasse begegneten, sprechen offen über ihre Erfahrungen, ebenso die junge Lehrerin, die hier Ansprechpartnerin für alle Mädchen ist, die sich seit der Einschulung der Flüchtlinge sexuell belästigt fühlen.
    Schließlich bekommt das Team des Hessischen Rundfunks auch Zutritt zu der Wohngruppe, in welcher der afghanische Junge gelebt hat und wo er noch am Tatabend festgenommen wurde. Vor der Kamera steht eine Gruppe Jugendlicher, die Hälfte von ihnen aus Afghanistan, sportlich gekleidet, mit aktuellen Frisuren und dem obligatorischen Smartphone in der Hand. Einer aus ihrer Mitte hat versucht, ein Mädchen zu töten, das er meinte zu lieben. Über dem Eingang zur Wohnunterkunft mahnt ein Transparent: Respekt. Respekt vor jungen Frauen und Andersdenkenden müssen viele erst lernen. Wer bringt es ihnen bei? (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 04.06.2018Das Erste
  • Staffel 1, Folge 6 (45 Min.)
    Kurt ist 69 und stark pflegebedürftig, seit er in Folge eines Herzinfarkts einen Hirnschaden erlitten hat. Sein Frau Roswitha pflegt ihn zu Hause, seit sieben Jahren, inzwischen rund um die Uhr. Mit viel Liebe und Fantasie kämpft sie täglich dafür, dass er trotz seiner Krankheit Freude am Leben hat. Sie selbst jedoch verzweifelt zunehmend an ihrer Aufgabe – weil sie für ihren Mann keinen passenden Platz in einer Tagespflege findet, der sie entlasten könnte, und sei es nur stundenweise. Weil Roswitha keine Zeit mehr hat, ihren Beruf auszuüben, ist es finanziell eng, und für ihre Rente sieht sie ohnehin schwarz.
    Rund 2,5 Millionen Menschen in Deutschland sind pflegebedürftig. Ihre Zahl steigt, 2030 könnten es nach seriösen Schätzungen schon 3,5 Millionen Menschen sein. Derzeit werden zwei Drittel der Pflegebedürftigen zuhause von ihren Angehörigen gepflegt – zumeist von ihren Frauen oder Töchtern. Doch immer weniger Angehörige sind dazu bereit oder in der Lage, nicht zuletzt wegen des Armutsrisikos, das damit einhergeht. Zugleich fehlt es an Fachkräften in den Pflegeberufen: Die Arbeit in der Pflege ist anstrengend, belastend und in der Regel schlecht bezahlt.
    Ob in der ambulanten Pflege oder in den Heimen: Meist fehlt es den Pflegern an Zeit, sich um den einzelnen Menschen zu kümmern. Deutschland ist eine alternde Gesellschaft. Eine wachsende Zahl kranker, gebrechlicher Menschen würdig zu versorgen, ist eine Herausforderung. Aber dieser Herausforderung wird die Politik nicht gerecht. Ein Kernproblem: Pflege in Deutschland ist inzwischen ein Geschäft. Große Konzerne sind machtvolle Akteure auf dem Pflegemarkt. Kommerzielle Anbieter dünnen Personal aus, um die Rendite zu steigern – mit schlimmen Folgen für die Pflegebedürftigen.
    Der Staat verlässt sich darauf, dass die Familien durch Eigenarbeit oder Geld die Lücken schließen. Der Film erzählt vom Kampf der pflegenden Angehörigen und von den Nöten professioneller Pfleger. Nicht zuletzt erklärt er, woran menschenwürdige Pflege oft scheitert. Aber die Doku zeigt auch Wege aus dem Notstand. Dazu braucht es eine willige Kommune, ein gut funktionierendes Netzwerk und vor allem: die Möglichkeit, jeden Pflegefall ganz individuell zu lösen. Damit möglichst viele Menschen möglichst lange zuhause leben und gepflegt werden können. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 11.06.2018Das Erste
  • Staffel 1, Folge 7 (45 Min.)
    Wegen defekter Herzschrittmacher, Hüftprothesen oder Brustimplantate leiden oder sterben Menschen weltweit. Gleichzeitig werden Probleme mit solchen medizinischen Produkten von Herstellern verheimlicht. Das Kontrollsystem macht es ihnen leicht: Für die Markteinführung von vielen Implantaten sind keine hochwertigen klinischen Studien nötig. Staatliche Behörden überwachen den Markt nicht systematisch. Die Dokumentation zeigt die Leiden verschiedener Betroffener und fragt nach den Ursachen. Wie kann es sein, dass Patienten als Versuchskaninchen für Hersteller von Medizinprodukten genutzt werden? An der weltweiten Recherche zu Medizinprodukten waren mehr als 250 Journalisten von knapp 60 verschiedenen Medien aus 36 Ländern beteiligt: darunter BBC, Le Monde sowie unter anderem Medien aus Japan, Pakistan, Mexiko und vielen europäischen Ländern. (Text: ARD)
    Deutsche TV-PremiereMo 26.11.2018Das Erste

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