2024, Folge 348–360

  • Folge 348
    Archäologe Afifi Rohim in der erst 2020 entdeckten „Verlorenen Stadt“. Hier könnten sich Amenhotep imd Teje zu Göttern erhoben haben. – Bild: ORF 2
    Archäologe Afifi Rohim in der erst 2020 entdeckten „Verlorenen Stadt“. Hier könnten sich Amenhotep imd Teje zu Göttern erhoben haben.
    Die Dokumentation begibt sich auf eine akribische Spurensuche nach Teje, die bis in die Kindheit der späteren Königin zurückreicht. Teje kommt demnach um das Jahr 1400 v. Chr. in Mittelägypten auf die Welt. Ihre Eltern sind Bürgerliche, gehören aber der Oberschicht an und verfügen als wohlhabende Grundbesitzer über Status und Einfluss. Bald zieht die Familie nach Waset, dem heutigen Luxor. Die Stadt bildet das Zentrum der ägyptischen Gesellschaft. Um 1390 v. Chr. besteigt dort ein Knabe den Thron: Amenophis III. ist noch ein Kind, als er zum Pharao ernannt wird. Trotz seiner Jugend muss eine Frau für ihn gefunden werden.
    Die Wahl fällt auf Teje und die beiden heiraten im ersten oder zweiten Jahr seiner Herrschaft. Braut und Bräutigam sind zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich etwa zehn Jahre alt. Gemeinsam herrscht das Paar von nun an über das mächtige Reich. Die Doku widmet sich ausführlich der Rolle, die der Frau an der Seite des Pharao zukommt. Fachleute erklären die exponierte Position, die Teje stets einnimmt. Denn der Pharao hat – ganz dem Brauch entsprechend – in den kommenden Jahren gleichzeitig auch andere Ehefrauen. Doch es ist Teje, die immer wieder hervorgehoben wird.
    Amenophis räumt ihr klar erkennbar die Vormachtstellung am Hofe ein. Inschriften auf Skarabäen, Wandreliefs und Statuen bestätigen dieses Bild und zeigen eine Frau auf dem Höhepunkt der Macht, die selbstbewusst an der Seite ihres Mannes herrscht. Damit könnte die Geschichte von Teje bereits enden. Doch Amenophis III. wagt einen radikalen Bruch mit den religiösen Traditionen: Er erklärt sich noch zu Lebzeiten zur Inkarnation des Sonnengottes Aton, und an seiner Seite strahlt Teje als Göttin Hathor. Als sich der Pharao daran macht, die einflussreiche Priesterschaft des Amun zu entmachten, ist Teje an seiner Seite, wie der Ägyptologe Aidan Dodson erläutert.
    Als Amenophis III. stirbt, folgt ihm sein Sohn auf den Thron. Dieser handelt in seiner Verehrung des Sonnengottes noch radikaler: Echnaton stellt den einen Gott über alle anderen Gottheiten des Alten Ägypten. Auch an seiner Seite steht Teje und wird so zur Zeugin dieser religiösen Revolution, die manchen Wissenschafterinnen und Wissenschaftern als Wegbereiterin des Monotheismus gilt. Mit opulenten Reenactments macht die Dokumentation jene Zeit lebendig und folgt Teje auf ihrem Weg von der Tochter aus gutbürgerlichem Hause zur Frau eines Pharao.
    Sie begleitet die Königin bei ihrem Aufstieg zur gottgleichen Herrscherin an der Seite ihres Mannes und zeigt sie auch als unterstützende Mutter ihres Sohnes Echnaton. Die archäologische Spurensuche an den Ausgrabungsstätten und in diversen Museen weltweit stellt zahlreiche Artefakte, Statuen und Bildnisse Tejes vor. Expertinnen wie die Radiologin Sahar Saleem berichten von neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und liefern so viele Facetten für ein detailreiches Bild von Teje, der „Großen Königlichen Gemahlin“ des Amenophis. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 12.01.2024ORF 2
  • Folge 349
    Im zweiten Jahrhundert v. Chr. sind die großen Zeiten Ägyptens vorüber. Das Land steht unter griechischer Herrschaft. Die Dynastie der Ptolemäer regiert in der Hauptstadt des Reiches, der geschäftigen Hafenstadt Alexandria. Man beruft sich gerne auf das ägyptische Erbe. Mit den Pharaonen verbindet die Ptolemäer etwa auch die Tradition der männlichen Thronfolge und so tritt 180 v. Chr. Ptolemaios VI. als ältester Sohn die Nachfolge seines Vaters an. Er ist eines der drei Königskinder, die um den Thron ringen. Ihren Kampf erzählt die Dokumentation mit Hilfe von Reenactments bildgewaltig nach.
    Dabei steht vor allem die ältere Schwester im Fokus. Kleopatra II. darf als Erstgeborene nicht die Macht übernehmen. Erst eine weitere der alten Traditionen ermöglicht auch ihr, den Königsthron zu besteigen: Kleopatra heiratet ihren Bruder und herrscht fortan gemeinsam mit ihm über das ägyptische Reich. Als der jüngere Bruder, Physikon, ebenfalls nach der Macht strebt, kommt es zum Zwist zwischen den drei Geschwistern. Ptolemaios VI. stirbt schließlich; sein Tod wird für Physikon zur Chance. Er wird nicht nur neuer König, er sorgt auch für Kontinuität, indem er ebenfalls seine Schwester Kleopatra II.
    heiratet. Diese zweite Geschwisterehe wird spätestens dann auf die Probe gestellt, als Physikon als weitere Ehefrau ausgerechnet Kleopatras Tochter, seine Nichte, wählt. Eine Tragödie folgt: Physikon zeigt sich als rücksichtsloser Machtpolitiker und ermordet sogar den gemeinsamen Sohn. Im sich zuspitzenden Machtkampf erklärt sich Kleopatra II. zur alleinigen Herrscherin – ein unerhörter Schritt für eine Frau im damaligen Ägypten, das seit tausend Jahren keine weibliche Alleinherrscherin mehr gesehen hat.
    Die Dokumentation erzählt nicht nur eine tragische Familiensaga, es wird vor allem auch eine facettenreiche Darstellung jener „anderen“, eher unbekannten Kleopatra entworfen. Diese erweist sich immer wieder als politisch kluge Vermittlerin, aber auch als machtbewusste Herrscherin, die sich geschickt den Rückhalt im ägyptischen Volk sichert. Ägyptologin Colleen Darnell zeigt auf, welche Taktik sich hinter den innenpolitischen Schachzügen dieser Königin verbirgt, und zeichnet das Bild einer Frau, die trotz aller grausamen Wendungen am Ende vor allem ein Ziel verfolgt: den Erhalt der ptolemäischen Dynastie.
    Der Althistoriker Lloyd Llewellyn-Jones kommt in der Doku in seiner Beurteilung von Kleopatra II. zu einer erstaunlichen Einsicht: Sie sei eine der bedeutendsten Frauen der antiken Welt und stelle in vielerlei Hinsicht sogar Kleopatra VII. in den Schatten, so Llewellyn-Jones. Kleopatra II. – eine geborene Überlebenskünstlerin, die sich immer wieder gegen die Vorurteile einer patriarchalen Gesellschaft stellt. Eine der interessantesten Königinnen des Alten Ägypten. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 19.01.2024ORF 2
  • Folge 350
    Ägypten steht seit der Besetzung durch Alexander den Großen unter griechischer Herrschaft. Nach seinem Tod wird einer seiner Generäle dort Statthalter und begründet eine Dynastie, die die nächsten 300 Jahre regieren wird: die Ptolemäer. Die berühmteste Vertreterin der Ptolemäer ist Kleopatra VII. – vor allem dank ihrer weithin bekannten Liebesbeziehung zu zwei mächtigen Römern. Die Geschichte der Kleopatra Selene kann nicht ohne die Mutter erzählt werden. So blickt die „Universum History“-Doku denn auch zunächst mittels opulenter Spielszenen auf die weltberühmte Geschichte von Kleopatra, Julius Cäsar und Mark Anton zurück.
    Mit beiden bekommt Kleopatra VII. Kinder, eines davon ist Kleopatra Selene. Mark Anton gerät jedoch in Konflikt mit Rom, die Liebe zu Kleopatra endet tragisch. Beider Leben endet durch Selbsttötung. Danach, nach Tausenden von Jahren, ist Ägypten kein Königreich mehr und wird zu einer römischen Provinz. Nicht alle Kinder von Kleopatra und Mark Anton lässt dessen römischer Gegenspieler Octavian am Leben.
    Kleopatra Selene wird nach Rom verschleppt und wächst im Hause der Schwester von Octavian auf. Hier nimmt ihr Schicksal eine Wendung, die die junge Prinzessin doch noch auf den Thron eines Königreichs bringen wird. Doch es wird nicht der ägyptische sein. Denn im Haus der Schwester von Octavian lebt auch ein junger Prinz aus Nordafrika – Juba. Juba ist der Sohn des Königs von Numidien, eines besiegten Feindes von Julius Cäsar, der den Knaben nach dem Tod des Vaters adoptierte und ihn wie Kleopatra Selene nach Rom brachte.
    Die beiden wachsen gemeinsam auf und heiraten schließlich. Octavian nennt sich nun Augustus, „der Erhabene“, und ist im Begriff, der erste Kaiser Roms zu werden. Sein Ziel: die römische Macht in der Welt zu festigen. Im Königreich Mauretanien aber, im Nordwesten Afrikas, wackelt diese Macht. Augustus beschließt, eine loyale Monarchie zu installieren. Die Wahl fällt auf Juba und Kleopatra Selene, die auf diese Weise nicht in ihre Geburtsländer zurückkehren, aber doch einen Königsthron besteigen.
    Die Geschichte der Kleopatra Selene ist wenig bekannt. Dabei kann ihre Herrschaft in Mauretanien als Erfolgsstory bezeichnet werden, wie der Film anhand von Interviews mit Historikerinnen und Historikern sowie durch detailreiche Reenactments aufzeigt: Das junge Königspaar macht sich daran, sein neues Reich mit Entschlossenheit und Einfallsreichtum aufzubauen und weiterzuentwickeln. „Kleopatra Selene war eine außergewöhnliche Frau, die dieses Reich fast im Alleingang mit ihrem Mann aufgebaut hat.
    Das ist eine erstaunliche Leistung“, konstatiert der Historiker und Autor Michael Livingston. Die Archäologin Jane Draycott wirft einen feministischen Blick auf das Leben der Kleopatra Selene. Sie habe ihr Reich mehrere Jahrzehnte lang erfolgreich regiert: „Wenn es in der römischen Epoche gut läuft, wird in der Regel nicht darüber geschrieben. Man sollte sich an sie erinnern, weil sie eine erfolgreiche Königin in einer Zeit war, in der es nicht so viele erfolgreiche Königinnen gab“, so Draycott. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 19.01.2024ORF 2
  • Folge 351
    Eine kurze Pause von der schweren Arbeit. Elli Göbel (Henrike von Kuick, li.) macht mit ihren Kolleginnen Mittagspause.
    Sie meldeten sich nach Kriegsende 1945 angeblich freiwillig, um bei der Beseitigung der Kriegsschäden tatkräftig mitzuhelfen. Tatsächlich war der Alltag der Trümmerfrauen alles andere als mythisch. Zwangsverpflichtet oder aus purer Not verrichteten sie Tag für Tag Schwerstarbeit, um sich selbst und die Familie zumindest halbwegs über die Runden zu bringen. Die Trümmerfrau von Dresden dokumentiert eindrücklich die Entbehrungen und Repressalien, denen Millionen Menschen nach dem Zweiten Weltkrieg ausgesetzt waren. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 01.03.2024ORF 2
    Österreichische Erstausstrahlung ursprünglich angekündigt für den 10.11.2023
  • Folge 352
    Marie Pokorny (Gina Christof) hatte als „erstes Mädchen“ eine Leitungsfunktion im Riehl-Bordell.
    November 1906: die Bordellbesitzerin Regine Riehl wird vom k.k. Landgericht Wien zu dreieinhalb Jahren verurteilt. Sie hat junge Prostituierte in ihrem Haus eingesperrt, ausgebeutet und misshandelt. Eine von ihnen, Marie König, hat den Aufstand gewagt und sich einem Journalisten anvertraut. Seine Veröffentlichungen lösen einen Skandal aus, der die Wiener Gesellschaft erschüttert und ihre Doppelmoral offenbart. Zugleich werfen Marie Königs Enthüllungen ein scharfes Licht auf die Abgründe des weltweiten Prostitutionsgeschäfts des Fin de Siècle. Der bewegende Film von Stefan Ludwig spannt den Bogen von Wien über Hamburg bis Buenos Aires. Eine hochkarätig besetzte österreichische Ko-Produktion mit Maria Hofstätter in der Rolle von Regine Riehl, Alice Prosser als Marie König und Markus Schleinzer als Richter Feigl. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 05.03.2024ORF 2
  • Folge 353
    Antonia Jungwirth als Artemisia Gentileschi (Szenenfoto).
    Rom, 1611. Die junge Malerin Artemisia Gentileschi wird vom 15 Jahre älteren Maler Agostino Tassi vergewaltigt. 10 Monate danach bringt der Vater vor dem Inquisitionsgericht Rom Klage wegen „gewaltsamer Entjungferung“ ein. Tassi leugnet. Artemisia muss ihre Anschuldigungen unter Folter wiederholen, und sich einer entwürdigenden gynäkologischen Untersuchung unterziehen – damals die einzige Möglichkeit für betroffene Frauen, den Wahrheitsbeweis anzutreten. Tassi wird zu 5 Jahren Verbannung aus Rom verurteilt. Artemisia entwickelt sich selbstbewusst zu einer der bedeutendsten Barockmaler:innen.
    Gefördert von den Medici malt sie Kunstwerke wie „Susanna im Bade“ oder „Judith enthauptet Holofernes“, das als Reaktion der Künstlerin auf das traumatische Ereignis interpretiert wird. Ein spannender, emanzipatorischer Film, der die Mechanismen männlicher Gewalt aufzeigt, und eine beachtliche Künstlerin porträtiert, die erst von der feministischen Kunstgeschichtsschreibung im 20. Jahrhundert wieder aus der Vergessenheit geholt worden ist. Erzählt wird die Geschichte aus der Perspektive von Artemisia. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 08.03.2024ORF 2
  • Folge 354
    Florence Nightingale.
    Sie hat den Grundstein gelegt für die moderne Krankenpflege – und doch kennt kaum jemand ihre Geschichte: Florence Nightingale. Die junge Krankenpflegerin gilt als revolutionäre Reformerin des Gesundheitswesens in Großbritannien und Britisch-Indien – und letztlich weltweit. Von Königin Viktoria 1853 im Krimkrieg eingesetzt, wurde sie nach ihrer Rückkehr in Großbritannien ob ihrer heldenhaften Verdienste als Star gefeiert. Sie entwickelte völlig neue Standards der Hygiene und Pflege, begründete eine Schule und Ausbildungsstätte und schrieb richtungsweisende Lehrbücher. All ihre Erkenntnisse stützten sich auf Fakten und Zahlen, die Krankenschwester entwickelte Diagramme und führte die visuelle Darstellung von Statistiken im Pflegebereich und Krankenanstalten ein.
    Dafür wurde sie als erste Frau in die britische Königliche Gesellschaft für Statistik aufgenommen. Sie setzte einerseits auf faktenbasiertes Handeln, andererseits auf Mitgefühl – legendär ihr Ausspruch: „Ärzte behandeln Krankheiten, wir behandeln Menschen.“ Die Doku ist das fesselnde Porträt einer Krankenpflegerin, Aktivistin und Sozialreformerin, die durch ihr Wirken Henry Dunant zur Gründung des Roten Kreuzes inspirierte. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 15.03.2024ORF 2
  • Folge 355
    Der Zweiteiler „Uhrwerk des Lebens“ erzählt die Geschichte der Kindheit und des Alters.
    Für die einen ist es die schönste Zeit im Leben, unbeschwert, mit Spiel und Vergnügen. Für andere ist sie unerträglich: die Kindheit. Biologisch verläuft die frühe Phase des Lebens immer noch so wie vor Tausenden Jahren. Verändert haben sich die Umstände, unter denen Kinder aufwachsen. Die Dokumentation erzählt von der Geschichte der Kindheit – vom ältesten Spielzeug, das Archäologen gefunden haben, von der Pädagogik im antiken Griechenland und von Kindesaussetzungen im alten Rom. Und sie wartet mit Überraschungen auf – vieles war anders als bisher angenommen. Produktion: Terra X/​ Februar Film (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 05.04.2024ORF 2
  • Folge 356
    Der Zweiteiler „Uhrwerk des Lebens“ erzählt die Geschichte der Kindheit und des Alters.
    Die Römer ehrten die Alten (Männer); Cicero rühmt sie in seinem Werk „De Senectute“. Alte Menschen werden je nach Kultur und Epoche respektiert und geehrt, oder sind Diskriminierung und Verachtung ausgesetzt. Fest steht, dass wir so alt werden wie nie zuvor: Die durchschnittliche Lebenserwartung in Österreich liegt zwischen 80 Jahren bei Männern und 84 Jahren bei Frauen. Nie gab es so viele Hundertjährige wie heute. Die Doku zeigt auf, wie Gesellschaften mit alten Menschen im Lauf der Geschichte umgegangen sind. Mussten sie früher bis zum Tod arbeiten oder von der Familie versorgt werden, wurde durch die Rentengesetzgebung- zumindest in Deutschland – im 19. Jahrhundert der Staat zum Fürsorger. Die Doku berichtet zudem von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen über den körperlichen Alterungsprozess. Produktion: Terra X/​ Februar Film (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 12.04.2024ORF 2
    • ursprünglich angekündigt: Die Jahrhundert-Spionin - Als Ursula Kuczynski die Atombombe stahl
    • ursprünglich angekündigt: Die gestohlene Atombombe - Codename Sonja
    Folge 357
    Ursulas Wohnung dient als heimlicher Spionage-Treffpunkt.
    1941 landet Ursula Kuczynski in Oxford – eine deutsche jüdische Geflüchtete, mit britischem Pass und ihren Kindern im Schlepptau. Mittellos, ohne Unterkunft und scheinbar zufällig in der Gegend gestrandet, gibt sie die unauffällige Hausfrau. Aber sie hat ein Geheimnis: sie ist eine Spionin, die unter dem Decknamen „Sonja“ für Moskau operiert. Ruth Werner alias Ursula Kuczynski gilt als erfolgreichste Kundschafterin der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg. Sie steht im Dienste der Militäraufklärung der Roten Armee, informiert Stalin rechtzeitig über den geplanten Überfall der Deutschen Wehrmacht und stiehlt sogar Großbritanniens geheimes Wissen über die Atombombe. Ein packendes Universum History über eine kontrastreiche Agentin, deren Leben alles andere als geradlinig verlief. (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 26.04.2024ORF 2
  • Folge 358
    Redaktionsmitglieder des Völkischen Beobachters.
    Deutschland im Herbst 1923: Das Land ist pleite, die Inflation steigt in schwindelerregende Höhen. Die Menschen hungern und leiden unter den Folgen des Ersten Weltkriegs – es ist der perfekte Nährboden für Hitlers nationalsozialistische Bewegung. Die 24-jährige Paula Schlier fasst einen mutigen und couragierten Plan: Als Schreibkraft schleust sie sich undercover in die Redaktion des Völkischen Beobachters ein, dem Kampfblatt der NSDAP. Sie sammelt heimlich Material über Hintergründe und Pläne der nationalsozialistischen Bewegung. Schlier war eine der ersten investigativen Journalistinnen und wichtigsten weiblichen Stimmen gegen den Nationalsozialismus im deutschsprachigen Raum. Produktion: Loopfilm im Auftrag des BR (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 03.05.2024ORF 2
  • Folge 359
    Hannes Sulzenbacher ist der Co-Leiter QWIEN, dem Zentrum für queere Geschichte in Wien. Er erforscht die Schicksale Homosexueller in der NS-Zeit. Sulzenbacher weist darauf hin, dass die Verfolgungen nach Kriegsende bald wieder aufgenommen wurden.
    In den 1920 erlebt die Lesben- und Schwulenszene in Berlin eine erste Blüte. Es gibt Travestieshows, Hosen- und Tuntenbälle, offen schwul-lesbische Clubs und Cafés. Doch mit der Machtübernahme der Nazis ist alles vorüber. Ab 1933 verfolgen die Nazis vor allem schwule Männer (aber auch Frauen), stecken sie ins Konzentrationslager, sterilisieren oder ermorden sie. Es ist das Ende jeder fortschrittlichen Entwicklung. Der Österreicher Josef Kohut war als Verurteilter Homosexueller fünf Jahre lang in den KZs Sachsenhausen und Flossenbürg interniert. Dort muss Kohout den berüchtigten Rosa Winkel tragen. Sein Buch „Die Männer unterm Rosa Winkel“ wird zur Initialzündung der zweiten Schwulenbewegung. Kohuts Abzeichen ist bis heute erhalten – und bildet die Brücke in eine Gegenwart, in der etwa Russland, Polen und Ungarn die Rechte queerer Personen wieder massiv einschränken. ViennaSet, ORF, ZDF, arte Regie: Fritz Kalteis (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereDi 21.05.2024ORF 2
  • Folge 360
    London im 18. Jahrhundert: Die Hautpstadt des British Empire gilt als größte und reichste Stadt der Welt. Knapp eine Millione Menschen leben in der pulsierenden Metropole. Eliten existieren neben Lumpenproletariat, Royals neben Prostitutierten. Das Geschäft mit dem Sex boomt in der sündigen Stadt, kaum eine Straße, in der Sexarbeiterinnen nicht nach potentiellen Freiern suchen. Und mittendrin: Fanny Murray. Um nicht zu verhungern, muss die 15-jährige Vollwaise als Prostituierte anschaffen gehen. Bis sie über Nacht zum Society-Liebling wird, zur Mode-Influencerin und zum Pin-Up-Girl. Und schlussendlich auch die große Liebe findet. Produktion: One Tribe TV Deutsche Bearbeitung: Andreas Maurer (Text: ORF)
    Original-TV-PremiereFr 24.05.2024ORF 2

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