2012, Folge 18–22

  • Folge 18 (45 Min.)
    Gewaltige Strecken hat er zu Fuß schon zurückgelegt: Einmal ist er vom Nordkap, ein anderes Mal von Sizilien zurückgewandert in seine Heimat, den Bayerischen Wald. Dabei hat sich der Schriftsteller Harald Grill immer sehr viel Zeit gelassen, um ein Gefühl für die Besonderheit der Landschaft und ihrer Menschen auf seinem Weg entwickeln zu können. Auf der Via Porta folgt Harald Grill den Spuren der Zisterzienser, die im Jahr 1133 vom Kloster Volkenroda auszogen, um in Waldsassen ein Tochterkloster zu gründen. Über 300 Kilometer weit führt Harald Grill seine Wanderung durch Thüringen nach Oberfranken und – über einen kleinen Abstecher nach Böhmen – in die Oberpfalz.
    Gegründet wurde der Pilgerweg von zwei Frauen, der Äbtissin Laetitia Fech aus Waldsassen und Ulrike Köhler von der Christusbruderschaft in Volkenroda. Auf der Via Porta zu pilgern, ist eine Grenzerfahrung der besonderen Art: Die Wanderung führt über das „Grüne Band Europas“, den ehemaligen Eisernen Vorhang. Noch nicht überall hat die Natur die Narben der deutsch-deutschen Geschichte überwuchert. Der Schneekopf mit seinen Abhöranlagen oder der in Resten noch erhaltene Grenzzaun bei Spechtsbrunn erinnern an eine Zeit, als hier noch scharf geschossen wurde und die innerdeutsche Grenze den Beinamen „Todesstreifen“ trug.
    Ausgangspunkt der Wanderung ist das Kloster Volkenroda, das seit der Reformation evangelisch ist. Damit verbindet die Via Porta nicht nur Ost und West, sondern auch den evangelischen und katholischen Glauben. „Grenzen trennen – Brücken verbinden“ steht heute auf einer Fußgängerbrücke geschrieben, die bei Blankenstein über den ehemaligen Grenzfluss Saale führt. Die Via Porta ist eine „Brücke“ im besten Sinne, denn dieser Pilgerweg verbindet vieles, was einst trennend war: Völker, Religionen und Ideologien. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 02.04.2012 Bayerisches Fernsehen
  • Folge 19 (44 Min.)
    „Ich bin dann mal weg.“ sagt sich Kathrin Meyer, packt ihre sieben Sachen und zieht los.In dieser Folge der Traumpfade erkundet sie die „Via Nova“, einen europäischen Pilgerweg, der von Regensburg nach Přibram in Tschechien geht. Seit 2005 existiert dieser konfessionsübergreifende Glaubensweg, der ein Streckennetz von rund 600 km fasst.Das erste Etappenziel ist Wiesent. Dort besucht Kathrin Meyer den Nepal Himalaja Pavillon von Heribert Wirth. Gleich drauf läuft die Wanderin am Donauufer einem Hobbyfilmer regelrecht vor die Linse. Karl-Heinz Hammer filmt seit über 20 Jahren Vögel und Pflanzen und präsentiert der Pilgerin stolz seinen heutigen „Fang“: ein Eisvogelmännchen auf Brautschau.Ganz neue Klänge bekommt die Wallfahrerin in der Abtei Niederaltaich zu hören.
    Sie nimmt an einem Vespergottesdienst der byzantinischen Mönche teil. Die schlichte Kirche, die Chorgesänge der Mönche strahlen eine tiefe Spiritualität aus. Für allein reisende Pilger gibt es auf der Via Nova einen einen ganz besonderen Service: die Pilgerwegbegleitung. Simone Krampfl aus Mauth ist so eine Pilgerwegbegleiterin.
    Sie ist der Meinung, dass ein Pilgerweg immer „zwei Wege“ hat, einen Inneren und einen Äußeren. Da kann ein bisschen Begleitung nicht schaden, sonst verläuft man sich womöglich noch auf der Reise zu sich selbst. Kaum in Tschechien angekommen, schlägt das Wetter in Regen und Nebel um, aber das scheint der Wanderin, genauso wenig wie dem Goldwäscher Egon Urmann auszumachen. Im verträumten Widratal zeigt Urman der Pilgerin wie man kostbaren böhmischen Goldstaub aus dem Sand siebt. Ob sich die Goldwascherei lohne, will Kathrin Meyer wissen.
    „Reich wird man davon nicht.“ tönt Hobbygoldwäscher Urmann. „es ist halt eine Spinnerei.“Die nächsten drei Tage marschiert die Wallfahrerin durch den Böhmerwald. Ein uriges, wildromantisches Gehölz in dem es nicht nur Elche und Luchse, sondern sogar Wölfe geben soll. „Aber man braucht sich vor den Raubtieren nicht fürchten.“ versichertBiologin und Waldführerin Lucia Pec. „die Wölfe haben mehr Angst vor uns Menschen als wir vor Ihnen.“ Lucia und Ehemann Harald sind nach der Wende von Deutschland in den Böhmerwald gezogen, weil die Natur dort so einzigartig ist.
    Heute haben sie sich einen Namen gemacht mit ihren „Abenteuer – Camps“ für Schulklassen aus Bayern und Tschechien. Dabei geht’s nicht nur um Tiere und Pflanzen, sondern auch um das friedliche Miteinander zweier Nationen.Nach zwei Wochen Wanderschaft erreicht Kathrin Meyer schließlich den Svatá hora, den heiligen Berg von Přibram. Sie ist stolz, dass sie die Strecke geschafft hat und gleichzeitig ein bisschen traurig, dass ihre erlebnisreiche Wallfahrt nun zu Ende ist. Aber eigentlich beginnt ihre neue Pilgerreise schon am nächsten Morgen und die heißt „Alltag (Text: ARD-alpha)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 09.04.2012 Bayerisches Fernsehen
  • Folge 20 (45 Min.)
    230 Kilometer ist er lang, sechs Tage ist man unterwegs und es sind insgesamt 11.000 Höhenmeter, die es zu überwinden gilt. Die Strecke mit dem Mountainbike über die Alpen verlangt einiges an Fahrtechnik und Kondition. Das Bayerische Fernsehen begleitet Tassilo Seitz bei seinem Versuch, die Alpen zu bezwingen. Auf der sogenannten „Albrecht Route“ will der Oberbayer Tassilo Seitz seinen jahrelang gehegten Traum wahr machen. Die ersten Kilometer sind noch zum Eingewöhnen: Von Garmisch geht es unterhalb der Zugspitze über den Eibsee nach Leermoos und von dort weiter über den Fernpass hinüber nach St.
    Anton. Spätestens am zweiten Tag spürt jeder Alpencrossler die Beine immer mehr. Die nächsten Tage durch die Berge folgen einem festen, immer härter werdenden Rhythmus: morgens steile Anstiege, am späten Nachmittag rasche Abfahrten ins Tal. Die Königsetappe und der höchsten Punkt der Tour, der Fimbapass auf 2.608 Metern Höhe – mit den wunderschönen Blicken ins Engadin, ist eine Extrembelastung und Grenzerfahrung für Tassilo. Fast 400 Höhenmeter muss das Rad getragen werden. Natürlich könnte man an vielen Stellen mit Gondel und Bus schummeln. Aber das kommt für Tassilo trotz Wintereinbruch, mehreren Stürzen und Dauerregen nicht in Frage.
    Dafür begegnet er auch auf diesen schwierigen Passagen immer wieder interessanten Menschen: Von dem Schnitzer Gerhard Casari in Imst, der Weltklassekletterin Christine Schranz in Landeck, dem Brunnenbauer Gisep Derung in Scuol oder der Rangerin Seraina Campell im einzigen Schweizer Nationalpark erfährt der 30-Jährige über die Region viel mehr als auf einer Autofahrt über die Alpen. Und als in Italien der Himmel endlich aufreißt und das Ziel – der Gardasee – sichtbar wird, weiß Tassilo: Das Ziel war alle Strapazen wert. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 13.08.2012 Bayerisches Fernsehen
  • Folge 21 (45 Min.)
    Ein schlichtes Holzkreuz im Starnberger See: Dort beginnt der König-Ludwig-Weg auf den Spuren Ludwigs II. 120 Kilometer führt er Kathrin Meyer durchs Alpenvorland, und mit jedem Kilometer lernt sie eine neue Facette im Leben des Märchenkönigs kennen. Das schlichte Holzkreuz am Beginn des König-Ludwig-Wegs markiert zugleich eines der am heftigsten umstrittenen Rätsel der bayerischen Geschichte: Hier kam der König am 13. Juni 1886 auf mysteriöse Weise ums Leben. Von dort führt der Weg zur wildromantischen Roseninsel im Starnberger See, wo sich Ludwig oft mit seiner Cousine Sissi, der späteren österreichischen Kaiserin, getroffen hat.
    Unser Traumpfad führt weiter durch die malerische Maisinger Schlucht, von dort geht?s steil hinauf zum „heiligen Berg“ nach Andechs mit seinem Kloster, wo Frater Lambert Geschichten vom Kloster erzählt. Weiter mit dem Schiff über den Ammersee und durch die wunderschöne Landschaft des Pfaffenwinkels mit seinen beeindruckenden Kirchen und Klöstern kommt Kathrin zur Wieskirche, die zum Unesco-Welterbe zählt, und sie erreicht die Schlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein. In Hohenschwangau verbrachte Ludwig viele Jahre seiner Kindheit, in seinem noch unfertigen Märchenschloss Neuschwanstein verbrachte er nur eine kurze Zeit.
    Nach seiner Absetzung wurde Ludwig nach Schloss Berg gebracht, wo er wenige Tage später im Starnberger See ums Leben gekommen ist. Kathrin Meyer erfährt, was aus Ludwigs Dampfschiff „Tristan“ geworden ist, was Ludwig und Sissi wirklich auf der Roseninsel taten, warum Zugvögel Tausende Kilometer zurücklegen, wo Mönche anfingen das Wetter zu beobachten, warum die Wieskirche eine „Kopf-hoch-Kirche“ ist, wie unruhig die Nächte eines Schlosskastellans sein können und vieles mehr. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Mo. 27.08.2012 Bayerisches Fernsehen
  • Folge 22 (45 Min.)
    Auf dem Fahrrad erkundet die gebürtige Chiemgauerin Gertraud Dinzinger den geliebten See ihrer Kindheit neu, nimmt sich Zeit für spontane Begegnungen und ungeplante Abstecher und entdeckt dabei die verborgenen, zauberhaften und kuriosen Seiten des „bayerischen Meers“ und seiner Umgebung. Das Geheimnis uralter Steine, rätselhafte Zeugnisse unserer Vorfahren, die magischen Kräfte der Natur, ein okkulter Zauberspruch, die Faszination überlieferter Riten aber auch fliegende Dirndl (männlich und weiblich), Salto springende Lebensretter, spontan abtauchende Wissenschaftler, Wünschelrutengänger, sonderbare Waldmenschen, wummernde Techno-Klänge beim „Sun down-Chillen“, röhrende Jungbullen beim Sonnwendfeuer und einfach das pralle, bunte Leben am Strand – all das findet Gertraud Dinzinger auf ihrem ganz persönlichen Traumpfad. Der Chiemsee, wie man ihn garantiert noch nie gesehen hat. (Text: Bayerisches Fernsehen)
    Deutsche TV-Premiere Do. 06.09.2012 Bayerisches Fernsehen

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