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    Offiziell wurde in der DDR die Verbundenheit von Führung und Volk propagiert. Tatsächlich schotteten sich die führenden Genossen vom Alltag der DDR-Bürger ab – wie hier in der Politbüro-Siedlung Wandlitz, umgeben von einer fünf Kilometer langen Betonmauer. – Bild: ZDF und Thomas Grimm.
    Offiziell wurde in der DDR die Verbundenheit von Führung und Volk propagiert. Tatsächlich schotteten sich die führenden Genossen vom Alltag der DDR-Bürger ab – wie hier in der Politbüro-Siedlung Wandlitz, umgeben von einer fünf Kilometer langen Betonmauer.
    Abgeschottete Siedlungen, streng bewachte Residenzen, versteckte Objekte: An geheimen Orten übt die DDR-Staats- und Parteiführung ihre Macht aus, verborgen vor der Öffentlichkeit. Politische Entscheidungen werden in der DDR in informellen Zirkeln getroffen. Parteichef Erich Honecker und die gut 20 anderen Mitglieder des SED-Politbüros leben mit ihren Familien in der „Waldsiedlung“ Wandlitz, weit weg vom Alltag der normalen DDR-Bevölkerung. Von Anfang an hat sich die kommunistische Führungselite der DDR vor der eigenen Bevölkerung abgeschottet. Schon 1949 übernimmt sie ein Villenviertel in Berlin-Pankow, das die sowjetische Besatzungsmacht zum Sperrgebiet erklärt hatte, als geschlossene Wohnsiedlung für die Spitzenfunktionäre.
    1960 erfolgt der Umzug nach Wandlitz, wo die „führenden Genossen“ von mehr als 600 Angestellten umsorgt werden und in den Genuss einer „Sonderversorgung“ kommen, Westwaren inklusive. Für diese kleine Elite ist damit die allseits propagierte kommunistische Zukunftsvision bereits Wirklichkeit geworden. Ganze Landstriche werden zu Sperrgebieten erklärt, zum Beispiel in der Schorfheide, einem Waldgebiet bei Berlin. Dort verbringen die meisten Politbüromitglieder ihre Freizeit. Auch die Ablösung des langjährigen Staats- und Parteichefs Walter Ulbricht betreibt der designierte Kronprinz Erich Honecker im Verborgenen: bei Jagdausflügen mit dem Kremlherrn Leonid Breschnew in der Schorfheide erlangt er die Zustimmung des Kremlherrn zum Machtwechsel.
    Gäste empfängt Generalsekretär Honecker dann gerne im Jagdschloss Hubertusstock in der Schorfheide, nicht nur Repräsentanten der sozialistischen „Bruderländer“, sondern auch Westbesuch wie Bundeskanzler Helmut Schmidt. Das Volk bleibt hier ebenfalls außen vor. Mit der „Wende“ in der DDR 1989 kommen die geheimen Orte der Macht dann ans Licht der Öffentlichkeit und offenbaren die Doppelmoral der SED-Führung. Doch bis heute haben die einstmals verbotenen Orte noch nicht alle Geheimnisse preisgegeben. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 19.05.2024ZDF
  • 45 Min.
    Jede Zeit hat ihre Helden. Das gilt besonders für den Fußball. „Terra X History“ erzählt die Geschichte sechs großer Fußballlegenden: von Fritz Walter bis Sebastian Schweinsteiger. Kurz vor der Fußball-EM 2024 blickt „Terra X History“ zurück auf deutsche Fußballer, die Geschichte schrieben: Ihre größten Erfolge und ihr Scheitern stehen oft für den Lebensweg einer ganzen Generation und sind ein Spiegelbild ihrer Zeit. Da ist zum Beispiel Fitz Walter, ohne den der WM-Sieg von 1954 nicht vorstellbar ist. Durch diesen Triumph fassten die Deutschen nach dem Krieg neues Selbstbewusstsein und starteten dynamisch in die Wirtschaftswunder-Ära.
    Franz Beckenbauer sorgte mit seiner Weltgewandtheit und seiner Eleganz in den 1960er- und 1970er-Jahren dafür, dass der Fußball gesellschaftsfähig wurde. Mit seinen WM-Titeln als Spieler und Trainer wurde er zum Synonym für Erfolg. Doch er steht genauso für die Kommerzialisierung des Sports. Gerd Müller gilt als unübertroffen, was seinen „Tor-Riecher“ angeht. Doch verfiel er zum Ende seiner Karriere dem Alkohol. Eine Krise, aus der er sich selbst wieder herauskämpfte. Jürgen Sparwasser machte sich mit seinem Treffer zum 1:0 beim einzigen deutsch-deutschen Aufeinandertreffen 1974 unvergesslich.
    1988 floh er aus der DDR in die Bundesrepublik. Die Negativpropaganda, die daraufhin in der DDR über ihn hineinbrach, wirft ein bezeichnendes Licht auf ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte. Im Interview erinnert sich Jürgen Sparwasser an das historische Spiel DDR versus BRD. Lothar Matthäus war der Spielmacher, der Deutschland im Jahr der Einheit zum Weltmeister machte. Alles schien auf einmal möglich. Sebastian Schweinsteiger ist Symbol für das neue, offenherzige, spaßorientierte Deutschland, wie es sich bei der WM 2006 präsentierte. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 26.05.2024ZDF
  • 45 Min.
    Angriff im Morgengrauen: In Landungsbooten nähern sich US-Soldaten der Küste der Normandie.
    Vor 80 Jahren, am 6. Juni 1944, landeten alliierte Truppen an der Küste der Normandie. Der D-Day war der Auftakt für blutige Schlachten. Die Kämpfe in der Normandie hielten die Welt wochenlang in Atem. Die Wehrmacht wehrte sich verbissen gegen die Angriffe der Amerikaner, Briten und Kanadier. Doch die Materialüberlegenheit der Alliierten wurde immer erdrückender. Die Deutschen verteidigten die „Festung Europa“, um ihre Vorherrschaft über den Kontinent zu sichern. Hitlers Herrschaft bedeutete Unterdrückung, Terror, Ausbeutung und Völkermord, doch mit dem D-Day sollte ein neues Kapitel anbrechen: In den Schlachten des Sommers 1944 entschied sich das Schicksal Europas.
    Den Preis der Freiheit bezahlten in jenen Wochen nicht nur Soldaten mit ihrem Leben, sondern auch unzählige französische Zivilisten. Die Städte der Normandie sanken bei der Befreiung in Trümmer – auch durch Bombardements der Alliierten. Der Film schildert die ersten drei Monate – bis zur Befreiung von Paris – im Kampf um Europas Zukunft. Koloriertes Archivmaterial vermittelt eindringlich, wie der Zweite Weltkrieg an der Front im Westen 1944 in eine entscheidende Phase trat und welche Opfer er forderte. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 02.06.2024ZDF
  • 45 Min.
    Bei der WM im eigenen Land 1974 wurde die deutsche Fußballnationalmannschaft – zwanzig Jahre nach dem „Wunder von Bern“ von 1954 – zum zweiten Mal Weltmeister.
    Sommer 1974: Die bundesdeutsche Fußballnationalmannschaft verliert bei der WM im eigenen Land ausgerechnet gegen die DDR – und triumphiert dann doch im Finale gegen die Niederländer. Ein deutsch-deutscher Doppelsieg, dessen Geschichte erstmals aus einer 360-Grad-Perspektive erzählt wird, mit dem Höhepunkt des bundesdeutschen Titels. Unbekanntes Filmmaterial zeigt die drei Teams während der gesamten Weltmeisterschaft – auch hinter den Kulissen. Nach fünf Jahrzehnten blickt Autor Uli Weidenbach zurück auf einen packenden Wettkampf zwischen Fußballnationen, die sich auf dem Rasen und jenseits des Platzes heiße Kämpfe liefern – nicht nur sportlicher Natur.
    Es ist eine Epoche voller politischer und gesellschaftlicher Umbrüche – im Verhältnis beider deutscher Staaten, aber auch der Deutschen zu ihren Nachbarn. Im Westen werden Fußballprofis wie Franz Beckenbauer damals zu Superstars und Spitzenverdienern. Auch bei den Niederländern bestimmen tatsächliche oder vermeintliche Eskapaden der Kicker den Boulevard.
    „Cruyff, Sekt, nackte Mädchen und ein kühles Bad“, titelt eine deutsche Boulevardzeitung und sorgt damit für Unruhe bei „Oranje“. Zwar triumphieren im deutsch-deutschen Bruderduell, das von beiden Seiten zum „Kampf der Systeme“ hochstilisiert wird, die „Staatsamateure“ aus der DDR. Dennoch kommt es schließlich in München zum Finale zwischen den beiden Turnierfavoriten Bundesrepublik und Niederlande. Auch dies kein gewöhnliches Match: Die langen Schatten des Zweiten Weltkriegs und der deutschen Besatzung wirken jenseits der Rheins noch immer nach.
    Die Niederlage der Niederländer wird Ausgangspunkt einer Fußballrivalität, die bis heute Bestand hat. Der deutsch-deutsche „Klassenkampf“ auf dem grünen Rasen endet 1990 mit der Wiedervereinigung. Das Trikot des Siegtorschützen Jürgen Sparwasser, das er heimlich mit dem Münchner Verteidiger Paul Breitner getauscht hatte, hängt nach einer langen Odyssee heute im Bonner Haus der Geschichte – als Symbol für Deutschlands Doppelsieg bei der Weltmeisterschaft 1974. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereDi 04.06.2024ZDF

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