2023/2024, Folge 19–36

  • Folge 19 (50 Min.)
    Koalitionskrach: Freyung und Grafenau als Opfer im Machtpoker
    Um den ländlichen Raum zu stärken, sollte Niederbayern ein eigenes Verwaltungsgericht bekommen. Markus Söder hat sich für den Standort Freyung ausgesprochen. Doch Politiker der FW waren gegen Freyung und für Grafenau, denn das hat einen Bahnanschluss. Aiwanger wirft Söder vor, er habe sich nur für Freyung entschieden, weil es einen CSU-Bürgermeister hat. Bei den Koalitionsverhandlungen wurde man sich nicht einig und nun soll das Vorhaben gar nicht weiterverfolgt werden. Den Schaden hat Freyung, die Stadt hat bereits ein Gelände für das Gericht gekauft.
    Gefährlicher Trend – junge Leute berauschen sich mit Angstlösern
    Benzodiazepine und Opioide – so heißen die Substanzen, die bei jungen Leuten angesagt sind. Sie sind in Medikamenten enthalten, die gegen Angst, Schlafstörungen, Hustenreiz verschrieben werden. Die Stoffe machen sehr schnell süchtig und können leicht überdosiert werden. In ganz Bayern nimmt der Konsum zu, mit bösen Folgen: Jugendliche werden antriebslos, schaffen die Schule nicht, sterben an Überdosen. Jede Zeit hat ihre Modedrogen, die 70er Psychedelika, die 80er Kokain, die 90er Ecstasy und nun: Arzneien gegen Angst.
    Krank durch Ernährung – Vater Staat und seine trotzigen Bürger
    Ernährungsmediziner schlagen Alarm: Was die Deutschen essen, macht sie krank und verursacht so enormen volkswirtschaftlichen Schaden. Soll der Staat eingreifen, wenn es um gesunde, tierwohlorientierte oder klimafreundliche Ernährung geht? Momentan sorgen solche Vorschläge für hysterische Kulturkampf-Debatten. Dabei zeigen Beispiele aus dem Ausland die Wirksamkeit politischer Maßnahmen, etwa die Zuckersteuer in Großbritannien. Und schon jetzt gibt es über die Mehrwertsteuer eine Subventionierung von Grundnahrungsmitteln. Doch was ist ein Grundnahrungsmittel?
    Präzedenzfall? Klage gegen Zwangszuweisung von Geflüchteten
    Das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen habe gedroht, ein Bus mit Geflüchteten werde bis vors Rathaus kommen, sagt der Greilinger Bürgermeister Anton Margreiter, und die Gemeinde müsse sich selbst um Versorgung und Unterbringung der Menschen kümmern. Dann hat Greiling gegen die „Zwangszuweisung“ von Geflüchteten vor dem Münchner Verwaltungsgericht geklagt und Recht bekommen. Hat die Gerichtsentscheidung Signalwirkung? Die Nachbargemeinde Dietramszell hat bereits mit einem Antrag auf einstweilige Verfügung nachgezogen. Und viele fragen sich: Wird der Druck auf bayerische Bürgermeister dadurch größer oder kleiner?
    Verblühte Chance? Doch keine Landesgartenschau in Tittmoning
    Schweinfurt hatte die Landesgartenschau 2026 abgesagt wegen Energiekrise und Inflation. Nachdem im Dezember Tittmoning übernommen hat, gründete sich eine Bürgerinitiative. Sie ist nicht gegen die Landesgartenschau, wollte aber abstimmen lassen, ob genug Zeit für die Vorbereitungen bleibt. Wegen des Bürgerbegehrens wird die Zeit tatsächlich zu knapp und Tittmoning musste aus dem Projekt aussteigen. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 08.02.2024BR Fernsehen
  • Folge 20 (50 Min.)
    Gespaltenes Verhältnis – Bayern und die tschechische Atomkraft
    Tschechien überrascht und schockiert das Grenzland mit neuen Ausbauplänen. Das Atomkraftwerk Temelin nahe der bayerischen Grenze soll mit zwei neuen Blöcken erweitert werden, zwei weitere sind in Diskussion. Noch ist nichts konkret, doch CSU-Politiker aus der Region sind alarmiert. Atomkraft nein danke, wenn sie in Tschechien erzeugt wird, da angeblich zu unsicher. Atomstrom aus Tschechien aber ja bitte, sagt auch der Ministerpräsident. Denn Deutschland habe seine AKW leider zu früh ausgeschaltet und brauche den Strom – selbst wenn der aus Tschechien kommt. „quer“ auf der Suche nach den Fakten und einer Linie in dem nebulösen Energiestreit.
    „quer“-Spezial – Sind Bauern und Handwerker fertig mit dem Staat?
    Zuerst ging es um die Steuern auf Diesel und landwirtschaftliche Fahrzeuge. Dann um die vielfach empfundene Missachtung des Bauernstands. Und jetzt wird der Blick frei auf den Beginn einer neuen, größeren Bewegung. Traktoren fahren nicht mehr nur zu Demonstrationen, sondern blockieren auch die Auslieferung von Zeitungen oder belagern die Zufahrt zu Konzernen. Mit dabei sind nicht mehr nur die Bauern, sondern weitere Vertreter des Mittelstands, Handwerker genauso wie Spediteure. Sie alle klagen über Bürokratie, fühlen sich vernachlässigt und verraten. „quer“ hat die Demos wochenlang begleitet und beobachtet, wie daraus aktuell eine hochdynamische und selbstbewusste Protestbewegung wird.
    Inzwischen erheben die Protestierenden weitreichende Ansprüche. Die Ampelregierung soll sowieso weg. Aber auch andere Parteien, redaktionelle Medien, die repräsentative Demokratie mitsamt ihren Politikern werden grundsätzlich kritisiert: Sie alle seien „abgehoben“, hätten keine Ahnung vom Leben der Menschen und sollten, so der Tenor bei vielen Aktionen, endlich auf das „Volk“, die „Mitte der Gesellschaft“, also vor allem auf die protestierenden Bauern, Handwerker und Spediteure hören, statt „immer nur Geld ins Ausland zu schicken“.
    Solche Urteile empfinden viele in der neuen Protestbewegung dabei gar nicht als radikal, schließlich artikuliere man hier nur, was eh jeder vernünftige Mensch denke. Und so wächst bei traditionell bürgerlichen Gruppen der ökonomischen Mitte eine Systemverachtung, die in der Euphorie der neuen Protestbewegung offenkundig niemand in Frage stellt. Wird die repräsentative Demokratie, deren Wesen zwangsläufig im Kompromiss verschiedener Interessen besteht, von der neuen Bewegung also lediglich herausgefordert – oder gerät sie ins Wanken?
    Urig, fränkisch, abstinent – Wirtin verbannt Alkohol von der Karte.
    Ein Ausflugslokal nahe dem fränkischen Hiltpoltstein hat sämtliche alkoholischen Getränke von der Karte gestrichen. Es würde nicht verwundern, wenn nun in Franken, der Region mit der größten Brauereidichte, ein Biersturm der Entrüstung aufbrandete. Doch während im Internet tatsächlich über die „Bevormundung“ gewettert wird, finden es die Gäste und Touristen im realen Leben überwiegend begrüßenswert. Überhaupt: Alkoholkonsum besitzt längst nicht mehr die Selbstverständlichkeit, die er zu seinen besten Stammtischzeiten mal hatte. Die Wirtin hatte Alkohol zunächst nur verbannt, um den alkoholkranken Wirt zu schützen. Doch nun könnte sein rustikales Lokal sogar zu einem Trendsetter werden. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 15.02.2024BR Fernsehen
  • Folge 21 (50 Min.)
    Erst züchten, dann töten? Ethikdebatte um Nürnberger Paviane
    Die Ankündigung hat für Aufruhr gesorgt: Bis zu 20 Guinea-Paviane im Nürnberger Tiergarten könnten getötet werden, denn die Anlage sei überfüllt, die Tiere würden aggressiv. Inzwischen haben drei Institutionen aus dem Ausland angeboten, Tiere aufzunehmen. Der Direktor des Tiergartens Dag Encke sagt, damit sei das Problem aber nicht gelöst, in ein paar Jahren gäbe es in seiner Anlage wieder zu viele Paviane, denn für den Arterhalt müsse gezüchtet werden. Macht Arterhalt im Tiergarten also überhaupt Sinn, wenn der natürliche Lebensraum der Tiere schwindet?
    Streit im Altmühltal: Bauern, Jäger, Fischer gegen Schutzgebiet
    Seit drei Jahren laufen die Planungen für ein großangelegtes Wiesenbrüter-Schutzprojekt im Altmühltal. Sieben der neun hier lebenden Wiesenbrüter sind vom Aussterben bedroht. Der Bund will das Projekt mit zehn Millionen Euro fördern. Der Landkreis Ansbach hat schon zugestimmt. Doch der Landrat von Weißenburg-Gunzenhausen ist skeptisch. Interessen von Bauern, Jägern und Fischern sprächen gegen ein Schutzgebiet. Landwirte befürchten, dass das Gebiet langfristig zum Naturschutzgebiet erklärt werden könnte.
    Aufbruch zu teuren Ufern? Bürger gegen Schlierseer Luxushotel
    Dem Tourismus am Schliersee fehlt der Glamour, sagt die Hoteliersfamilie de Alwis und will dem Mangel etwas entgegensetzen. Für 55 Millionen Euro soll ein Hotelkomplex mit 116 Zimmern entstehen. So könne der Schliersee endlich sein touristisches Potential voll ausschöpfen. Dagegen läuft eine Bürgerinitiative Sturm, das Hotelprojekt sei überdimensioniert und locke nur Luxuskunden an, die sich sonst am Tegernsee vergnügen. Es würde den ursprünglichen, gemütlichen Charakter des Schliersees zerstören. Hat tatsächlich nur ein so großes Hotel Zukunft am Schliersee?
    Horrende Nachzahlungen für Heizung: Kein Schutz für Mieter?
    Die Mieter der Siedlung an der alten Heide in München trauten ihren Augen kaum: Sie sollen für das Jahr 2022 Tausende Euro Heizkosten nachzahlen. Der Eigentümer der Siedlung, die Vonovia, war nicht rechtzeitig aus einem teuren Tarif der Stadtwerke München ausgestiegen. Hunderte Mieter sind betroffen, die meisten können sich solche Nachzahlungen nicht leisten. Und es trifft nicht nur Vonovia-Mieter. Mietervereine können sich vor Hilfsgesuchen kaum retten.
    Heißes Pflaster: Debatte über Kriminalität in Regensburg
    In den vergangenen Monaten geriet Regensburg in die Schlagzeilen, mit Drogenhandel, Diebstahl, Körperverletzung und Sexualdelikten vor allem im Bahnhofsumfeld. Die Gegend gilt schon länger als Schwerpunkt von Straftaten. Im vergangenen Jahr jedoch gab es noch einmal einen Anstieg. In vielen Fällen ging die Kriminalität dabei von einer Gruppe tunesischer Asylbewerber aus, die im nahegelegenen Ankerzentrum untergebracht waren. Anwohner und Geschäftsleute fühlten sich vom Staat alleingelassen. Inzwischen fährt die Polizei mehr Streife, und Intensivtäter werden konsequenter verfolgt. Seitdem ist es in der Bahnhofsgegend zwar ruhiger geworden, aber in der Debatte über den Umgang mit Kriminalität von Zugewanderten in Regensburg geht es längst nicht mehr nur um Fakten. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 22.02.2024BR Fernsehen
  • Folge 22 (50 Min.)
    • Cannabis-Bürokratie: Scheitert die Legalisierung an der Praxis?
    Wenigstens auf ein Vorhaben konnte sich die Ampel einigen: Cannabis-Konsum ist nun teilweise legal, allerdings mit vielen bürokratischen Regeln versehen. Kiffer können einem Club beitreten und dürfen dann bis zu 50 Gramm im Monat besitzen, ausreichend für hunderte Joints. Kiffen im Verein quasi. Wer gelegentlich Gras rauchen will, wird vorerst weiter auf dem Schwarzmarkt kaufen. Und wenn Gemeinden solche Clubs verhindern wollen, geht das ebenfalls mit ausgeklügelter Bürokratie.
    • Leere Versprechungen? Lohr am Main enttäuscht Jugendliche
    Endlich mehr Angebote für junge Leute, das hatte die Stadt Lohr am Main fest zugesagt. Der traurige Anlass: Im September wurde ein 14-Jähriger mutmaßlich von einem Gleichaltrigen erschossen. Danach war die Stadt wachgerüttelt, versprach, den Skater-Platz zu erneuern, eine Räumlichkeit einzurichten, in der sich junge Leute zwanglos treffen können und einen Streetworker zu beschäftigen. Doch umgesetzt worden ist seither wenig. Eingeplante Gelder wurden wieder aus dem Haushalt gestrichen, und die jungen Leute fühlen sich nicht ernst genommen.
    • Misch- oder Gewerbegebiet? Streit in Passau mit teuren Folgen
    Eine Immobilienfirma kauft 2017 für rund eine halbe Million Euro ein Grundstück in Passau und will dort Wohnungen und Büros errichten. Im Bebauungsplan steht, die Fläche liege im Mischgebiet. 2019 kommt die Baugenehmigung und die Firma schließt Verträge mit Baufirmen ab. Doch dann klagt der Nachbar, die Caritas. Das Gelände läge im Gewerbegebiet, Wohnbau sei gar nicht zulässig. Die Caritas bekommt Recht. Zwar ist das Grundstück rein faktisch ein Mischgebiet, juristisch festgezurrt wurde das aber nie. Zu nah am Gewerbe, um Wohnungen zu bauen, zu nah an Wohnungen, um Gewerbe zu treiben. Jetzt klagt die Firma gegen die Stadt Passau.
    • Trotz Mangel: Ärzte aus dem Ausland kämpfen mit Bürokratie
    In Kliniken und Praxen, überall werden Ärzte dringend gesucht. Deshalb wirbt Bayern Fachpersonal aus dem Ausland an. Doch im Freistaat angekommen, sitzen sie erst mal lange auf der Wartebank. So übernimmt das BAMF zwar die Kosten für einen Kurs in medizinischer Fachsprache. Aber in vielen Fällen ist es nicht leicht, einen Platz zu bekommen, die Ärzte müssen selbst lernen, und bis sie die Prüfung ablegen können, kann ein halbes Jahr vergehen. Und das ist nur ein Problem: Manchmal dauert es über zwei Jahre, bis Ärzte aus Drittstaaten in Bayern die Approbation bekommen.
    • Krasse Preissteigerung: Städte verlieren Autobahn-Werbeschilder
    Die Stadt Straubing wirbt mit zwei „touristischen Unterrichtungstafeln“ an der Autobahn für den Tiergarten, der ein wichtiges Aushängeschild der Stadt ist. Jetzt müssen die Schilder erneuert werden. Kostenpunkt mehrere 10.000 Euro, dabei haben die Schilder 2001 noch etwa 6.000 Euro gekostet. Der Stadtrat hat die Erneuerung abgelehnt, doch selbst der Abbau wird die Stadt um die 10.000 Euro kosten. Auch andere Kommunen wurden aufgefordert, ihre Schilder zu erneuern. Wie kommt es zu dieser Kostensteigerung? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 29.02.2024BR Fernsehen
  • Folge 23 (50 Min.)
    Immer mehr Fehlalarme: Smarter Notruf doch nicht so smart?
    In der Oberpfalz rückte jüngst ein Großaufgebot an Rettungskräften aus, um verunglückte Personen aus einem Weiher zu retten. Sie fanden aber niemanden vor. Fehlalarm, ausgelöst durch eine Smartwatch. Deren Eigentümerin saß fern davon sicher in ihrer Wohnung und war noch nie im Leben an diesem Weiher gewesen. In anderen Fällen sind es Smartphones oder intelligente Autos, die Notrufe absetzen, obwohl kein Notfall vorliegt. Die Zahl der Fehlalarme steigt, auch weil viele Nutzer kaum über die Fähigkeiten ihrer Gadgets Bescheid wissen. Eine wichtige Technik, die Leben retten kann, führt so zu Frust bei den Rettungskräften.
    Straßenbahnstreit in Erlangen: Ist der Zug schon abgefahren?
    Die erste deutsche Eisenbahn, der Adler, fuhr in Mittelfranken. Und eigentlich sollte die Fortbewegung auf Schienen in der Metropolregion eine große Renaissance erfahren. Doch über das größte Straßenbahnprojekt Deutschlands, das Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach verbinden soll, wird seit Jahren gestritten. Innenminister Joachim Herrmann, dessen Stimmkreis betroffen ist, sieht sich selbst zwar als Unterstützer der Bahn, will dafür aber keine Fahrspur einer Bundesstraße opfern. Die CSU Erlangens ist komplett dagegen. Und nachdem die Erlanger Bürger 2016 bereits für das Projekt gestimmt hatten, sollen sie jetzt nochmal darüber entscheiden.
    Übersetzer-KI: Das Ende der babylonischen Sprachverwirrung?
    Wie kompliziert war das damals, als man im Urlaub mit Händen und Füßen erklären musste, weshalb das Hotel das falsche Zimmer reserviert hat. Heute übersetzt das Handy mittels KI problemlos, ziemlich exakt und teils in Echtzeit. Der Geflüchtete in der Behörde, der Urlauber in Übersee, geplagte Französisch-Schüler – alle scheinen zu profitieren. Keiner müsste mehr fremde Sprachen lernen. Alle interkulturellen Barrieren beseitigt! Aber was ist mit denen, deren Beruf das Übersetzen ist? Und lernt man im Schulunterricht nur eine Sprache oder nicht auch viel über das Land und seine Mentalität? Manche befürchten, dass uns mit KI-Übersetzung Identität und Emotion einer anderen Sprache verloren gehen.
    EU-Verordnung mit Folgen: Immer mehr Medizinprodukte fehlen
    Die EU-Medizinprodukteverordnung sollte den Patienten nach dem Skandal um gefährliche Brustimplantate mehr Sicherheit bringen. Medizinische Hilfsmittel, vom Skalpell bis zur Spritze, müssen nun neu zertifiziert werden. Das ist aber mitunter sehr teuer und aufwändig. Gerade weniger häufig verwendete Produkte wie Herzkatheter für Kinder oder manche Prothesen werden für Hersteller unrentabel und in der Folge sogar ganz aus dem Sortiment genommen. Ärzte schlagen nun Alarm, sie müssen sich Alternativen oft selbst zurechtbasteln und beklagen steigende Risiken für die Patienten. Führt der bessere Patientenschutz am Ende zu schlechterer Patientenversorgung? (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 07.03.2024BR Fernsehen
  • Folge 24 (50 Min.)
    Kalt erwischt: Wenn die Fernwärme nicht mehr ins Haus kommt.
    Frieren im eigenen Haus, duschen mit eiskaltem Wasser – das haben Einwohner von Wenzenbach im Landkreis Regensburg über zwei Wochen lang mitgemacht. Der Energieversorger hat einem ganzen Viertel nach teils langen Rechtsstreitigkeiten die Fernwärme abgeschaltet und Insolvenz angemeldet. Auch in Holzburg bei Augsburg mussten im Dezember Bewohner mitten in einer Kältewelle frieren, nachdem es einen Konflikt mit dem Fernwärme-Versorger gab. Dabei ist Fernwärme doch ein Hoffnungsträger als Alternative zur Wärmepumpe, mit dem die Heizungswende gelingen soll. Doch Experten warnen: Der Hoffnungsträger kann für Verbraucher zur Kosten-Falle werden.
    Jetzt erst recht: Wie Frankens Tourismus in Krisenzeiten gewinnt.
    So viele Touristen wie noch nie haben vergangenes Jahr in Franken Urlaub gemacht, gibt der Tourismusverband Franken bekannt. 2023 wurden rund 23,3 Millionen Übernachtungen verzeichnet, zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Und das, obwohl die Stimmung durch Rezession, Inflation und Kriege allgemein eher mau ist. Was steckt hinter dem Boom? Viele sehen Urlaub vielleicht gerade in Krisenzeiten als Grundbedürfnis und verbringen ihren Zweit- oder Dritturlaub in Franken, wo es weniger überlaufen und vergleichsweise kostengünstig ist.
    Kostensteigerung bei Kitas: neue Goldgrube für Investoren?
    Nach der Übernahme ihrer Kita durch einen privaten Träger waren Augsburger Eltern entsetzt: Sie müssen mit einer Gebührenerhöhung von bis zu 120 Prozent rechnen. Auch in München fürchten Eltern eine Kostenexplosion, nachdem das Fördermodell der Stadt gekippt wurde. Viele Betroffene fordern einen Preisdeckel für Kita-Gebühren, um extremen Preissteigerungen Einhalt zu gebieten. Wird Kinderbetreuung zum lukrativen Investment, da der Staat nicht genug bezahlbare Betreuungsplätze schafft?
    Flügel oder Flieger: Vogelschutz-Streit am Echinger Stausee
    Das Gebiet um den Echinger Stausee im Landkreis Landshut gilt als eines der wertvollsten Wasservogelschutzgebiete Bayerns. Um Eisvogel, Gänsesäger oder Kormoran nicht zu stören, gelten für Spaziergänger klare Regeln: die Wege nicht verlassen, keine Musik spielen, keine Modellflugzeuge. Doch für die Flugzeuge vom Flugplatz einen Kilometer neben dem See scheinen die Regeln lascher zu sein. Anwohner und eine Bürgeraktion sagen, Kunstflieger würden mit lautem Gedröhne ihre Kunststücke direkt über dem Schutzgebiet machen, Kleinflugzeuge flögen viel zu niedrig über den See. Ist die Freiheit über den Wolken grenzenlos?
    Wohnung nur noch Hobbyraum: Rentner soll ausziehen.
    Ein 72-jähriger Münchner Rentner ist verzweifelt, er soll nach 40 Jahren aus seinem Zuhause in München ausziehen. Der Grund: Seine Wohnung sei gar keine Wohnung, sondern laut Grundbuch ein Hobbyraum. Dabei steht im Mietvertrag schwarz auf weiß „Wohnung“. Eigentlich will niemand den Rentner auf die Straße setzen, weder die Stadt noch seine Vermieter und auch nicht die anderen Eigentümer der Wohnanlage. Aber: Regeln sind nun mal Regeln. „quer“ über den Konflikt zwischen dem „Prinzip“ und dem „gesundem Menschenverstand“. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 14.03.2024BR Fernsehen
  • Folge 25 (50 Min.)
    Jetzt geht’s um die Wurst – Nürnberg gegen Niederbayern
    Bestimmte regionale Spezialitäten sind geschützt: Champagner darf nur aus der Champagne kommen, Parmaschinken nur aus Parma und die Nürnberger Bratwurst selbstverständlich nur aus Nürnberg. Doch Nürnberger Wursthersteller gehen jetzt noch einen Schritt weiter: Nicht nur die Herkunftsbezeichnung sei geschützt, sondern auch Erscheinungsbild und Länge der Nürnberger Bratwurst. Deshalb haben sie einen niederbayerischen Wurstproduzenten verklagt, dessen „Mini-Rostbratwürstchen“ den Nürnbergern angeblich täuschend ähnlich sehen. Seitdem wird in Franken und Niederbayern gestritten: Wie weit darf der Schutz regionaler Esskultur gehen?
    Grüne Gentechnik – neue Technologie, alte Debatte?
    Über Gentechnik wird seit jeher gestritten, gegen Genmais und manipuliertes Saatgut gab es heftige Proteste. Doch mit dem Siegeszug der CRISPR-Technologie hat sich die Gentechnik verändert. Viele Forscher sagen, die Bedenken gegen frühere Genmanipulationen seien nicht auf die neuen Technologien übertragbar. Trotzdem scheint die Debatte auch diesmal wieder entlang bekannter ideologischer Gräben zu verlaufen. Kein Wunder: Das Thema Gentechnik war immer schon besonders emotional. Und die neue Technologie fällt in eine Zeit, wo der ergebnisoffene und respektvolle Blick auf die andere Meinung nicht gerade Hochkonjunktur hat.
    Gefährliche Eigeninitiative? Hochwasserschutz in Kutzenhausen
    Hochwasser und Starkregen nehmen wegen des Klimawandels zu, aber vielerorts gibt es die Klage, der Hochwasserschutz schreite nicht schnell genug voran. So auch in Kutzenhausen in Schwaben, wo seit Jahren an einem Hochwasserkonzept gearbeitet wird. Am Ende hat ein Anwohner die Sache selbst in die Hand genommen und eine Mauer zum Schutz vor Schlammlawinen auf seinem Grundstück gebaut. Das ist aber nicht erlaubt, schließlich könnten die Nachbarn gefährdet werden. Wieviel Eigeninitiative ist im Hochwasserschutz möglich?
    Wo kein Wille, da kein Weg – Streit um Biber-Auffangstation
    Während überall in Bayern Landwirte über Biber klagen, geschieht in Fürstenfeldbruck bei München etwas Unerhörtes: Verletzte und verwaiste Biber werden aufgepäppelt, um im Rahmen eines aufwendigen Programms in Griechenland ausgewildert zu werden. Aktuell erholen sich zwei Exemplare in der privaten Biberauffangstation. Doch jetzt droht Ungemach: Das Landratsamt und der Amtstierarzt wollen die Biberhilfe in dieser Form stoppen, die Anlage sei nicht ausreichend bibergerecht, Wasser- und Freifläche nicht groß genug. Jetzt droht das Aus.
    BaSti(R) – das wohl unbekannteste Ticket der Republik
    Im Grunde ist es eine tolle Idee: Wer sein Rad im Zug mitnimmt, zahlt einen Euro, unkompliziert und bayernweit. Möglich machen soll es BaSTI(R), das Bayerische Schienenpersonennahverkehrsticket Rad. Dumm nur, dass für BaSTI(R) so viele Ausnahmen gelten, dass viele Radfahrer genervt abwinken. „quer“ macht sich auf, BaSTI(R)s angeschlagenen Ruf zu retten, schließlich kann man mit dem Ticket fantastische Rad-Reisen machen – außer halt zu Zeiten und an Orten, an denen man gerne Rad fährt. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 21.03.2024BR Fernsehen
  • Folge 26 (50 Min.)
    Spiel mit dem Feuer – Gehört Antisemitismus zur Tradition?
    Dieses Wochenende brannten sie überall: christliche Osterfeuer. Mancherorts werden sie allerdings „Judasfeuer“ genannt, und dabei wird eine Puppe verbrannt, die Judas darstellen soll – den Jünger, der Jesus verriet. Ländliche Burschen-schaften zwischen Augsburg und München wollen sich ihre „Tradition“ nicht verbieten lassen. Doch zur Tradition der „Judasfeuer“ gehört eben auch, dass viele früher „Judenfeuer“ hießen, und dass mit der Figur des „Verräters Judas“ in der Geschichte immer wieder antijüdische Stimmungen angeheizt wurden. Heute distanzieren sich deshalb zum Beispiel Landkreise und auch die katholische Kirche von diesem „Brauch“. Und vor Ort? Brennt die Luft.
    Mit Belagerung zum Erfolg? Europas Bauernproteste in der Bilanz
    Lobbyismus existiert so lange, wie es die parlamentarische Demokratie gibt. Doch kaum eine Lobbygruppe hat je geschafft, was die Bauern in den letzten Monaten erreicht haben: Die EU-Kommission hat wichtige Teile aus dem Klimaschutz-programm „Green Deal“ gestrichen. Viele Forderungen der wütenden Landwirte werden umgesetzt. Was bedeutet das nun genau? Und: wie geht es den Bauern damit? Haben die massiven Proteste in Brüssel ihrem Image mehr geschadet als ihnen ihre Erfolge nutzen? quer sucht noch einmal das Gespräch.
    Klein, aber …nein? Tiny Häuser in der Genehmigungsschleife
    Sie erfreuen sich immer größerer Beliebtheit: winzige, so genannte „Tiny“-Häuser. Maximal 50 Quadratmeter, mit Bad, Küche, Wohn- und Schlafbereich, oft aus Holz, schnell auf- und wieder abgebaut und mit wenig Verbrauch. Doch viele Gemeinden hadern mit der Genehmigung. In Kitzingen hat der Stadtrat eine Tiny-Haus-Siedlung nun abgelehnt, man befürchte ein „Little Woodstock“. Dabei interessieren sich keine Hippies, sondern vor allem Rentner für das Leben im kleinen Haus, weil ihnen das ihrige zu groß geworden ist und sie es an die Kinder oder Enkel abgeben wollen. Eine kleine Lösung in großen Schwierigkeiten.
    Südtirol macht dicht: Droht Bettenstopp bald auch in Bayern?
    Keine neuen Betten mehr, heißt: keine neuen Hotels, Ferienwohnungen oder Airbnbs. So will Südtirol des Andrangs Herr werden, unter dem die Ferienregion seit Langem leidet. Nur dann, wenn Betten wegfallen, dürfen neue entstehen. Wäre das auch eine Lösung für bayerische Hotspots – das Ende von Overtourism und riesigen Luxus¬hotels? Vor Ort würde das vielen Anwohnern wohl gefallen: Zum Beispiel am Chiemsee, wo sich Bürger gegen den Neubau eines Fünf-Sterne-Hotels wehren.
    Ewiger Schutt: Der achte Hügel von Bamberg
    Bamberg. Die Stadt, wie Rom auf sieben Hügeln erbaut, hat eine neue Sensation: einen achten Hügel. Seit Jahren „erfreut“ er die Anwohner in einem Neubaugebiet als Überbleibsel der längst abgeschlossenen Bauarbeiten. Denn: Vor Gericht wurde lange gestritten, wer den Schutthaufen – nichts anderes ist der Hügel – entfernen muss. Der Bauträger ist verstorben, der Schutthaufen leicht kontaminiert, seine Entsorgung sündteuer. Die ihn verdeckende Plane bröselt vor sich hin, Plastik weht durch die Luft und die Anwohner verzweifeln. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 04.04.2024BR Fernsehen
  • Folge 27 (50 Min.)
    Haar-Tracht: Wenn die Frisurenlänge den Trachtenverein stört
    Jahrelang hat sich eine siebenköpfige Familie aus Trostberg im örtlichen Trachtenverein engagiert, doch jetzt ist sie geschlossen ausgetreten. Die Söhne hätten wegen ihrer langen Haare weniger Punkte beim „Preisplattln“ bekommen und seien von Vereinsmitgliedern zurechtgewiesen worden. Verein und Gauvorstand pochen auf die bestehenden Regeln und wollen die Tradition bewahren. Doch was ist das Original? Frisur- und Kleiderordnung scheinen jedenfalls nicht in Stein gemeißelt zu sein – und so mancher Verein legt die Regeln deutlich lockerer aus.
    Verdruss am Fluss: Ärger um Kanuverbot auf fränkischer Saale
    Auf der fränkischen Saale sollen keine Kanus mehr fahren dürfen, das hat das Landratsamt Bad Kissingen verfügt. Der Baumbestand entlang des Flusses sei überaltert, herabfallende Äste könnten Kanufahrer verletzen und zum Kentern bringen. Und wer haftet dann? Nicht nur der Kanuverband, sondern auch Kanuverleiher, Gastwirte und Hoteliers laufen gegen das Verbot Sturm. Sie fürchten große Umsatzeinbußen, es gab schon erste Stornierungen. Ein Argument: Jeder habe die Freiheit, selbst zu entscheiden, welches Risiko er in seiner Freizeit in Kauf nimmt.
    Skrupellos entmietet? Mieter kämpfen um günstigen Wohnraum
    Vor vier Jahren haben Investoren ein Mehrfamilienhaus im Münchner Zentrum gekauft. Die Mieter wohnten dort teilweise schon seit über 20 Jahren und freuten sich über moderate Mieten. Doch nach einem Wasserschaden im vergangenen Herbst haben die aktuellen Eigentümer dem gesamten Haus Wasser und Heizung abgedreht. Mittlerweile harren nur noch drei Parteien im Haus aus – ohne Wasser, Heizung und Toilettenspülung. Die Eigentümer sprechen von einer dringend notwendigen Sanierung, die verbleibenden Mieter von Schikane. Sie wollen sich nicht vertreiben lassen. Der Fall beschäftigt inzwischen die Gerichte.
    Saatkrähen unter Beschuss: Wird das Jagen künftig erlaubt?
    Die Saatkrähe hat es gut: Einst fast ausgestorben, ist sie heute streng geschützt und ihre Population wächst. Nicht so gut haben es Menschen, die in unmittelbarer Nachbarschaft zu Saatkrähen leben: Die meisten fühlen sich in der jetzt begonnenen Brut- und Aufzuchtzeit vom lauten Krächzen und den Hinterlassenschaften der Tiere gestört. Weil Vergrämungsmaßnahmen auch nur bedingt helfen, fordern viele Gemeinden schon lange den Abschuss. Ob das möglich ist, wollen CSU und FW im Landtag nun prüfen lassen. Das Aus für die geschützten Plagegeister?
    Ringen um Intensivpflege: Wenn die Krankenkasse nicht zahlt
    Nach drei Schlaganfällen sitzt ein 67-jähriger Mann aus Rohrdorf im Rollstuhl, er kann nicht gehen, nicht sprechen. Das größte Problem ist jedoch die vom Hausarzt attestierte Dysphagie, eine Schluckstörung. Der Mann könnte sich jederzeit verschlucken und ersticken. Deshalb hat sein Arzt 24-Stunden-Intensivpflege verordnet. Doch der Medizinische Dienst erkennt die Schluckstörung nicht an, trotz ärztlicher Atteste. Die Intensivpflege wurde nach sechs Wochen gestoppt. In ihrer Not klagt die Ehefrau nun vor dem Sozialgericht gegen die Krankenkasse. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 11.04.2024BR Fernsehen
  • Folge 28 (50 Min.)
    Moderator Christoph Süß.
    Aus’kifft is: Cannabisverbot auf Volksfesten
    In Bayern hat die Volksfestsaison begonnen, und es scheint alles wie immer: Massenhaft Alkohol und deftiges Essen, gute Stimmung und Musik. Doch etwas ist anders: Die aktuellen Volksfeste sind die ersten, seit die Ampel in Berlin den Genuss von Cannabis freigegeben hat. Doch die Ampel hat in ihrem Cannabis-Gesetz nicht klar geregelt, ob neben Bierzelten, Autoscootern und Achterbahnen gekifft werden darf. Für die Staatsregierung gab es also dringenden Nachbesserungsbedarf, und so wurde entschieden: In Biergärten und auf Volksfesten ist Kiffen verboten. Problem gelöst? Manchen gehen die vielen Verbote inzwischen zu weit.
    Ewig nagts am Nationalpark: Borkenkäfer vs. Naturschutz
    Weil die vergangenen Wochen so warm waren, ist der Erzfeind aller Fichtenwaldbesitzer dieses Jahr schon da: Der Borkenkäfer. Am Rand des Nationalparks Bayerischer Wald leiden die Waldbauern enorm unterm Borkenkäfer. Sie glauben, ihre Probleme werden dadurch verschärft, dass im Nationalpark der Borkenkäfer nicht bekämpft wird. Wissenschaftlich ist das nicht belegt, im Gegenteil: als der Borkenkäfer in den 90ern weite Teile des Nationalparkwaldes am Lusen vernichtete, entschieden Park und Staatsregierung nicht in die Natur einzugreifen – heute ist dort ein gesunder und artenreicher Wald. Doch nun hat der Nationalpark vorgeschlagen, zwei Flächen aus der Schutzzone zu entfernen, um dort den Borkenkäfer zu bekämpfen und den Waldbauern zu helfen. Eine gute Idee, findet der Bayerische Wirtschaftsminister. Ein Dammbruch, befürchten Naturschützer. Und der Umweltminister? Rudert jetzt zurück.
    Strom(ver)zähler – Überhöhte Rechnung durch defektes Gerät?
    Professor Lachenmayr aus Weyarn ist baff, als er seine Stromrechnung bekommt: Statt der üblichen 2100 kWh soll er von September bis Dezember plötzlich 11.000 kWh verbraucht haben. Das kann nicht sein, sagt er, aber sein neuer digitaler Stromzähler hat das so ermittelt. Möglicherweise ist er defekt? Viele der Baureihe dieses Gerätes machen tatsächlich Probleme: Regelmäßig geht ihr Display kaputt. Ob das Gerät auch falsch misst, ist bisher nicht bekannt. Die Bayernwerke reagieren, sie tauschen den Zähler aus. Doch für Herr Lachenmayr ist die Sache damit nicht erledigt, denn den über Monate gemessenen Mehrverbrauch soll er trotzdem bezahlen. Wer bekommt recht? Herr Lachenmayr oder sein Stromzähler?
    Gute Hunde, böse Hunde: Wirkt Bayerns Kampfhund-Gesetz?
    Jerry, ein Mischlingshund aus Meitingen, erholt sich nur langsam. Am Ostermontag wurde er angefallen, beinahe totgebissen. Angetan hat ihm das ein Kangal, ein türkischer Hirtenhund. Auch Menschen wurden in Bayern schon von Kangals attackiert. Die Rasse ist in Hessen und Hamburg als „vermutlich gefährlich“ gelistet, dort darf man die Hunde nicht ohne Wesenstest und eine spezielle Erlaubnis halten. Und in Bayern? Eigentlich sind die Hundegesetze hier besonders strikt. Kein anderes Bundesland hat strengere Kampfhundeauflagen. Also müsse man Kangals einfach auch listen? So simpel ist das nicht, sagen Experten. Denn die besonders strengen Auflagen bewirken womöglich das Gegenteil. Aufgrund zu strenger Regeln würden Listenhunde illegal gehalten und damit oft gar nicht kontrolliert. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 18.04.2024BR Fernsehen
  • Folge 29 (50 Min.)
    Key Visual Sendereihenbild mit Typo zu „quer“, dem kritischen und satirischen Wochenmagazins. Hintergründig, politisch, bayerisch mit Christoph Süß.
    Wird das Wasser knapp? Bürger kämpfen um ihre Quellen: Trinkwasser ist für die Bürger sehr wichtig. An vielen Orten kämpfen sie dafür, dass es von vor Ort kommt – und nicht von irgendwo über Fernwasseranbieter. Doch Bayern stellt im Bundesvergleich prozentual nur sehr wenig Fläche für Wasserschutzgebiete bereit. Auch, weil die Flächen dann nur noch sehr eingeschränkt bewirtschaftet werden dürfen. Um das knappe Gut auch wirklich wertzuschätzen, könnte der Wassercent helfen – eine Gebühr für bislang kostenloses Grundwasser. Während es den Wassercent fast überall in Deutschland gibt, verzögert sich die Einführung in Bayern.
    Feier des Verfalls – über die Paralleluniversen der Bahn: Auf 34 Milliarden summieren sich die Schulden der Deutschen Bahn. Bayerische Regionalbahnbetreiber müssen Strafen zahlen, weil ihre Züge Verspätung haben. Ein Grund: Die DB kommt mit der Sanierung des immer maroderen Schienennetzes nicht hinterher. Das ist das eine Universum. Im anderen Universum gibt die Bahn 1,7 Millionen aus, um in zwei Partys die Verschmelzung der Betreibergesellschaften von Bahnhöfen und Schienennetz zur DB InfraGO zu feiern. Wie können diese zwei Paralleluniversen aus Verfall und Party nebeneinander existieren? quer erklärt eines der letzten Rätsel der Menschheit.
    Teure Abhängigkeit – Bürger in der Geothermie-Falle: Geothermie ist eigentlich eine tolle Sache: Die Wärme kommt aus dem Boden vor Ort, die Nutzer sollten somit unabhängig vom Krieg Russlands, Krisen in Nahost oder sonstigen Entwicklungen am Weltmarkt sein. Doch östlich von München müssen die Kunden des kommunalen Geothermieanbieters drastische Preisanstiege verkraften. Grund: Der Geothermiepreis ist mit Verzögerung an den Gaspreis gekoppelt.
    Und der stieg im vorigen Jahr ja stark an. Warum aber knüpft man eine autarke, regionale Energiequelle an einen so unsicheren, globalen Marktpreis? Ewige Unruhe – Grabräuber auf bayerischen Friedhöfen: Man meint, es wäre ein Verbrechen aus alter Zeit in Ägypten. Oder aus einem Indiana Jones-Film. Es findet aber auf bayerischen Friedhöfen statt: Grabraub. Immer mehr Gräber werden aufgebrochen und beschädigt, um Messing- und Bronzeschalen zu stehlen. Die Polizei Ingolstadt hat sogar eine eigene Ermittlergruppe gegründet und vermutet organisierte Banden. Wie können die Toten wieder in Frieden ruhen? Leer- statt Lehrjahre – mehr psychische Erkrankungen bei Azubis: Seit dem Jahr 2000 haben sich Depressionen und Belastungsstörungen bei Berufsanfängern mehr als verdoppelt.
    Auch Fehlzeiten oder gar Kündigungen wegen seelischer Probleme stiegen bei Azubis die letzten Jahre stark an. Führt die Digitalisierung zu Überforderung in der analogen, also realen Zusammenarbeit? Sind es Nachwirkungen der Corona-Lockdowns? Ist es der permanente Vergleich mit anderen über die sozialen Medien? Oder Zukunftsangst angesichts von Kriegen und Klimawandel? quer auf Spurensuche in einer krisengebeutelten Generation. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 25.04.2024BR Fernsehen
  • Folge 30 (50 Min.)
    Miezen-Misere in Bayern: Diskussion um Zwangskastration Katzen – so süß sie sind – werden an vielen Orten in Bayern zu einer echten Plage. Wenn Freigänger-Katzen nicht kastriert sind, vermehren sie sich schnell, und es können sich wilde Kolonien bilden. 300.000 solcher wilden Katzen sollen in Bayern leben, rechnen Tierschützer. Die Katzen reißen Vögel und sogar Hasen. Viele sind krank und unterernährt, landen im Tierheim oder Auffang-Stationen. Erste Landkreise schreiten mittlerweile ein, haben eine Kennzeichnungs- und Kastrationspflicht für Freigänger eingeführt.
    Aber Kastrationen sind teuer, und bei vielen Katzen weiß niemand, wer der Halter ist. Hilft nur die Zwangs-Kastration Hokuspokus gegen Algen: Granderwasser bald im Altmühlsee? Seit Jahren wird der Altmühlsee – wie viele andere bayerische Seen – regelmäßig wegen Blaualgen gesperrt, denn dann droht Gesundheitsgefahr für Mensch und Tier im Wasser. Ein echtes Problem für den Tourismus vor Ort. Doch die Maßnahmen, die Alge einzudämmen, brauchen Zeit.
    Nun soll der See mit Sauerstoff angereichert werden. Und: das Wasser soll mit Granderwasser-Technik „belebt werden“, wie es heißt. Ein verzweifelter Versuch? Denn die meisten Wissenschaftler halten es für erwiesen, dass man Wasser nicht dauerhaft „beleben“ kann. Und die eigentlichen Ursachen der Blaualgen-Plage – der Klimawandel und der Nährstoff-Eintrag durch Dünger der Landwirtschaft – werden durch „belebtes Wasser“ jedenfalls nicht behoben Radfahrer ausgesperrt? Mountainbiker fürchten neues Waldgesetz Mountainbiken ist spätestens seit Corona von einem Nischenphänomen zum Massensport geworden.
    Biker schätzen das Naturerlebnis, die sportliche Herausforderung und die Freiheit am Berg. Doch gerade sorgt ein geleakter Entwurf für ein neues Bundeswaldgesetz für große Aufregung in der Szene. Laut dem dürften Biker nur noch auf ausgewiesenen Wegen fahren, zum Wohl der Natur. Denn Naturschützer und Förster beklagen schon lang: Die Massen an Bikern sind eine enorme Belastung für Wald und Wild; der Andrang müsse unbedingt auf einzelnen Wegen, sogenannten Trails gebündelt werden, statt sich wie jetzt über die ganze Natur zu ergießen.
    Solche Trails wünschen sich sogar Biker selbst, Touristiker und viele Gemeinden. Doch sie zu errichten ist alles andere als einfach. Tempo 30 am Mittleren Ring: Ein Tropfen auf den heißen Stein? Der Münchner Stadtrat hat entschieden: Statt einer Ausweitung des bereits bestehenden Dieselfahrverbots in der Innenstadt soll auf einem Abschnitt des Mittleren Rings Tempo 30 eingeführt werden.
    Aber bringt das wirklich etwas, auf einer Strecke, auf der man im Feierabendverkehr ohnehin meist nur mit Schrittgeschwindigkeit vorankommt? Außerdem gilt die Maßnahme natürlich für alle – auch Elektro-Autos müssten also Tempo 30 fahren, damit Diesel-Fahrer von weiteren Verschärfungen verschont bleiben. Am Grundproblem – viel zu viele Autos in der Stadt – wird sich durch Tempo 30 jedenfalls nichts ändern. Und die Schadstoffbelastung könnte unter Umständen sogar noch erhöht werden. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 02.05.2024BR Fernsehen
  • Folge 31 (50 Min.)
    /​ Wehrpflichtdebatte: Wenn die Politik das Volk in die Pflicht nimmt: Es ist eine Frage, die derzeit viele Menschen in Bayern umtreibt: Kommt die Wehrpflicht zurück? Die CDU hat sich auf ihrem Parteitag auf Antrag der Jungen Union dafür positioniert. Auch SPD- Verteidigungsminister Pistorius will bald konkrete Vorschläge machen. Widerstand kommt etwa von Jugend- und Sozialverbänden, die auf die Selbstbestimmung junger Menschen pochen. Politiker, die in einem Wahljahr den Wählern etwas zumuten, weil sie es für richtig halten – ein spannendes Experiment.
    quer und die Frage: Lassen sich die Deutschen in die Pflicht nehmen? /​ Am Dachsberg stinkts: Streit um Wohncontainer-Schwarzbau: Am Dachsberg bei Markt Donaustauf hat jedes Haus eine eigene Kleinkläranlage – auch ein Mehrfamilienhaus, in dem bis zu 16 Asylbewerber untergebracht sind. Anfang März wurden vier Wohncontainer auf dem Gelände aufgestellt, laut Behörde durch den Grundstücksmieter und ohne Genehmigung. Bei den Bauarbeiten wurde die Kleinkläranlage beschädigt.
    Immer wieder läuft das Abwasser die Straße hinunter, zum Ärger der Anwohner. Das Landratsamt hat zwar einen Baustopp verhängt und den Rückbau verlangt. Inzwischen wurde ein Bauantrag nachgereicht. Und nun? Prüft das Landratsamt, ob die Container nicht doch genehmigt werden können. /​ Studium im Ausland: Österreich wehrt sich gegen Piefke-Invasion: Wer in Bayern keinen Studienplatz findet, weicht gerne nach Österreich aus, denn dort zählt die Abiturnote für die Zulassung nicht. Besonders Medizin ist beliebt.
    Doch fast Dreiviertel der deutschen Studierenden verlassen das Land nach ihrem Abschluss. Und hier sieht Österreich das Problem: Man investiert zwar in die teure Ausbildung, hat aber nichts davon im Kampf gegen den eigenen Ärztemangel. Das Land fordert jetzt Ausgleichszahlungen – und sieht auch die bayerische Politik in der Pflicht. /​ Heizen als Politikum: Bayern will Heizen mit Holz vorantreiben: Die Bayern lieben ihr Holz: Schon jetzt wird in keinem anderen Bundesland so viel mit Holz geheizt wie im Freistaat.
    Wirtschaftsminister Aiwanger will die Wärmegewinnung aus Holz sogar vorantreiben, mit dem „Pakt Holzenergie“. Doch wie umweltfreundlich ist Heizen mit Holz ist? Kritiker klagen über den hohen CO2-Ausstoß und mahnen zur Wärmepumpe. Manche Experten dagegen sehen die Holzenergie sogar als klimapositiv, derweil sendet die Bundesregierung widersprüchliche Signale. Und während Heizen einmal mehr zum Politikum wird, fragen sich Kunden: Was tun? /​ Dauerbaustelle am Main: Wird der Höchheimer Steg jemals fertig? Eigentlich sollte der neue Mainsteg schon seit Jahren fertig sein und die unterfränkischen Gemeinden Veitshöchheim und Margetshöchheim verbinden.
    Doch das Bauprojekt gestaltete sich schon in der Planung schwierig, die Baufirma kündigte den Vertrag wegen Abrechnungs-Streitigkeiten einseitig, dann wurden Baumängel festgestellt, nun mögen sich die Bürgermeister gar nicht mehr auf einen Eröffnungstermin festlegen. Manche sind darüber aber nicht unglücklich: Denn ohne Brücke wechseln Radfahrer nicht aufs andere Ufer zu dortigen Biergärten. (Text: BR Fernsehen)
    Deutsche TV-PremiereDo 16.05.2024BR Fernsehen
  • Folge 32 (50 Min.)
    Deutsche TV-PremiereDo 23.05.2024BR Fernsehen
  • Folge 33 (50 Min.)
    Deutsche TV-PremiereDo 06.06.2024BR Fernsehen
  • Folge 34 (50 Min.)
    Deutsche TV-PremiereDo 13.06.2024BR Fernsehen
  • Folge 35 (50 Min.)
    Deutsche TV-PremiereDo 20.06.2024BR Fernsehen
  • Folge 36 (50 Min.)
    Deutsche TV-PremiereDo 27.06.2024BR Fernsehen

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