Folge 407

  • Artenvielfalt und ich – Was Gärten und Balkone beim Artenschutz leisten

    Folge 407 (30 Min.)
    Das Artensterben in Deutschland ist dramatisch – unsere heimische Biodiversität ist in Gefahr. Besitzer von Gärten und Balkonen entdecken jetzt, was sie selbst dagegen tun können. Zahlreiche Insekten und Wildpflanzen in Deutschland sind bedroht durch Zerstörung, Zerschneidung und Flächenverlust ihrer Lebensräume. Dem kann fast jeder etwas entgegensetzen: Mit einem kleinen Biotop auf dem Balkon oder im Garten zum Erhalt der Artenvielfalt. Natur unter Druck: Flächenversiegelung, industrielle Landwirtschaft und auch der Wunsch vieler Privatleute nach makellosen Rasenflächen und pflegeleichten Steingärten rauben heimischen Pflanzen und Tieren ihren natürlichen Lebensraum.
    Paul Becker will diesem Trend entgegenwirken. Seit drei Jahren hat sich der Landschaftsgärtner auf naturnahe und artenfördernde Gärten spezialisiert. Zurzeit unterstützt er Nina und Heiko Bernitt aus Gau-Bischofsheim dabei, ihre kleine Grünanlage biodivers zu gestalten. Die Familie wünscht sich eine Mischung aus Nutz- und Naturgarten, der ein Spielparadies für Tochter Rosalie und gleichzeitig Lebensraum für möglichst viele heimische Arten sein soll. Ein zentraler Faktor für den Erhalt und die Förderung von Biodiversität ist die Auswahl der richtigen Pflanzen.
    Denn die heimischen Insekten sind auf heimische Wildpflanzen als Futterquelle oder Lebensraum angewiesen. „Wir haben viele spezialisierte Insektenarten, die genau an bestimmte Pflanzen gebunden sind“,
    erklärt Paul Becker. „Werden diese verdrängt, verschwinden mit den Pflanzen auch die Insekten.“ Dass Artenschutz auch auf kleinsten Flächen mitten in der Stadt möglich und sinnvoll ist, zeigen Gemeinschaftsprojekte wie das „Nirgendwo“ in Berlin. Dort versucht man sogar winzige Balkone für die Pflege der Vielfalt von Pflanzen und Insekten zu nutzen.
    Mit ihrem fünf Quadratmeter großen Balkon nimmt auch Nadja Christiansen an dem Projekt teil – und lernt als Mitglied eines Workshops die Grundlagen naturnahen Balkongärtnerns. Allein in Deutschland gelten über 7.000 Tierarten als akut gefährdet. Bei den Pflanzen sieht es ähnlich schlimm aus: fast ein Drittel aller Wildpflanzen in Deutschland ist vom Aussterben bedroht. Private Gärten könnten eine wichtige Rolle dabei spielen, diesem Verlust der biologischen Vielfalt entgegenzuwirken.
    Welches Potenzial unsere Gärten bei der Rettung seltener Arten haben, will Dr. Alexandra Dehnhardt vom Institut für ökologische Wirtschaftsforschung mit ihrem Projekt „gARTENreich“ erforschen „Es gibt zu Gärten und Privatgärten in Deutschland relativ wenig quantitative Daten – daher ist es auch ein Ziel des Projekts, mehr darüber herauszufinden.“ In Gütersloh haben Dehnhardt und ihr Team dafür Privatgärten in „Real-Labore“ verwandelt. Zusammen mit den Gartenbesitzern wurden Konzepte für eine naturnahe Gartengestaltung entwickelt und umgesetzt. Jetzt – ein Jahr später – werden erstmals die Effekte ausgewertet. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 23.07.2023ZDFDeutsche Online-PremiereFr 21.07.2023ZDFmediathek

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Mo 24.07.2023
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Reviews & Kommentare

  • (geb. 1967) am

    Alles sehr schön und auch wünschenswert,aber als Mieter oft nicht durchführbar.Wenn ich das so mache kommt mein Vermieter und fragt wie sieht denn ihr Vorgarten aus? Das geht ja gar nicht so ungepflegt .
    In vielen Schrebergärten gibt es sogar Satzung die einem genau vorschreiben was gepflanzt werden darf
     Da kann sogar die Kündigung drohen.

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