2013, Folge 58–74

  • Folge 58 (30 Min.)
    Mitten in der Ukraine liegt Schovty Wody. Eine Stadt voller Geheimnisse. Aus Gründen der militärischen Geheimhaltung ist sie erstmals Anfang der 1990er Jahre auf den Landkarten zu finden. Immer mehr Wohnungen stehen leer. Vor allem die Erdgeschosse. Die Einwohner erzählen von vielen Krankheitsfällen. Im Freundeskreis, in ihren Familien. Die meisten davon mit irgendeiner Art von Krebs. Umweltaktivisten starten Nachforschungen, beginnen nach radioaktiven Quellen zu suchen. Und werden fündig. Schovty Wody ist radioaktiv verseucht, es ist eine strahlende Stadt.
    Gebaut wurde Schovty Wody in den 1950er Jahren, vor allem als Wohnquartier für Bergarbeiter. Denn Schovty Wody liegt mitten im Uranerzgebiet der Ukraine. Von hier kommt der Brennstoffnachschub für die Atomkraftwerke, auch für einige in Westeuropa. Das Unfassbare: Der Abraum aus den Minen wurde als Baumaterial für Straßen und Häuser verwendet. Das radioaktive Gas Radon breitet sich aus. Offiziell gibt es die damit einhergehende Strahlenbelastung nicht, die Behörden fälschen sogar Statistiken.
    Einer der wenigen kritischen Wissenschaftler ist Prof. Wladimir Gontscharenko. Viele Jahre lang prangerte er die Missstände und die Gefährdung der Bevölkerung an. Offenbar wurde er zu unbequem. Denn kurz nach den Dreharbeiten für „planet e.“ wurde er auf offener Straße erschlagen. „planet e.“ zeigt betroffene Menschen in Schovty Wody, erzählt ihre Geschichten. Und dokumentiert, wie von offizieller Seite immer noch versucht wird, die Wahrheit über Schovty Wody zu vertuschen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 14.07.2013ZDF
  • Folge 59 (30 Min.)
    Lautlos, kraftvoll, tödlich – diese Eigenschaften machten den Tiger zum unangefochtenen Herrscher in den Dschungelgebieten Asiens. Zahllose Mythen ranken sich um die größte Raubkatze der Welt, der die Menschen nicht nur mit Furcht, sondern auch mit Ehrfurcht begegnen. Dennoch brachten Wilderei und Lebensraumzerstörung den Tiger an den Rand der Ausrottung. Inzwischen ist sein Bestand in freier Natur um dramatische 96 Prozent zurückgegangen. Gerade mal 4000 Tiger leben heute noch in Asien, knapp die Hälfte davon in Indien. Wenn irgendwo über die Zukunft des Tigers entschieden wird, dann dort. Doch auch in Indien mussten die Tiere schwere Verluste hinnehmen.
    Aus zwei Tigerreservaten sind unter den Augen der Behörden alle Tiger verschwunden – sehr wahrscheinlich durch Wilderei. Eine ökologische Katastrophe und ein Imageverlust – immerhin ist der Tiger Indiens Nationaltier. Motiviert durch den Ernst der Lage, beschreiten indische Naturschützer nun ganz neue Wege: Mit einem bislang einzigartigen Experiment versuchen sie, wildlebende Tiger zu erhalten. Sie ziehen verwaiste Tigerjunge auf und bringen sie zurück in die Natur, um verlorene Populationen wieder zu beleben. Kann das gut gehen? Werden die Tiere eine Gefahr für Menschen? Noch nie zuvor wurde so ein Experiment gewagt.
    Sollte es gelingen, würde es ganz neue Wege zum Schutz der letzten Tiger eröffnen. Deswegen interessiert sich auch der WWF für das Tiger-Experiment. Die Naturschutzorganisation betreibt ein ehrgeiziges Projekt, die „Tigers Alive Initiative“, mit dem Ziel, die Anzahl wildlebender Tiger innerhalb der nächsten zehn Jahre auf 6000 Tiere zu erhöhen. Aufgrund des geringen Tigerbestandes kommt es inzwischen auf jedes Tier an. Der Biologe und Filmemacher Axel Gomille und Markus Radday vom WWF-Deutschland begeben sich für die ZDF-Dokumentationsreihe „planet e.“ auf Spurensuche, um zu ergründen, ob das indische Tiger-Experiment ein Erfolg ist. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 21.07.2013ZDF
  • Folge 60 (30 Min.)
    Spitze Zähne, kräftige Kiefer und ein sagenhafter Appetit: Piranhas sind gefürchtete Raubfische, auch wenn sie nur bis zu 40 Zentimeter groß werden. Wie muss dann erst ihr sieben Mal größerer, riesenhafter Vorgänger aus der Urzeit gewirkt haben? Eine Gruppe von Biologen und Fischern macht sich auf den Weg in Brasiliens Amazonas-Gebiet, um genau das zu ergründen. Hier könnte der ausgestorbene Riesenpiranha vor sechs bis neun Millionen Jahren geherrscht haben. Anhaltspunkt für die abenteuerliche Rekonstruktion ist ein versteinertes Kieferbruchstück des Urzeitmonsters, mit sonderbar zackig geformten Zähnen. Teamleiter Steve Huskey hat ein spezielles Gerät zur Beißkraftmessung gebaut und benötigt möglichst viele Testbeißer.
    Auch Nüsse knackende Verwandte der Piranhas werden zum Vergleich gefangen. Die Messergebnisse sind verblüffend. Die Entdeckungsreise in die Entwicklungsgeschichte der fleischfressenden Beißwunder geht einher mit nächtlichem Sezieren, der Analyse durch DNA-Experten und dem Entwickeln von Stammbäumen und Computermodellen. Auf diese Weise wird das Bild des Riesenpiranhas – und wozu dessen ungewöhnlicher Kiefer fähig war – immer deutlicher. „planet e.“ ist dabei, wenn sich die Forscher samt Ausrüstung durch Stromschnellen schwer zugänglicher Seitenflüsse des Amazonas kämpfen. Dabei begegnen sie Vampirfischen und Stachelrochen und stehen zudem eingeborenen Indio-Stämmen gegenüber, die am Ende sogar helfen, das Mysterium Megapiranha zu entschlüsseln. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 28.07.2013ZDF
  • Folge 61 (30 Min.)
    Illegale Goldsuche, großflächige Abholzung der Regenwälder – seit Jahrzehnten kämpfen die Ureinwohner des Amazonas gegen die Auswirkungen einer rücksichtslosen Wachstumspolitik in Brasilien. Ein Ende: Nicht abzusehen! Vor allem der globale Handel, die steigende Nachfrage an Rohstoffen aus Asien, Nordamerika und Europa hat den Druck auf die Natur und die Lebensräume der Indianer weiter erhöht. Und der Konflikt droht zu eskalieren. In den vergangenen Wochen und Monaten schlossen die brasilianischen Behörden Goldgräbercamps – Indianer besetzten immer wieder Farmen, die in den Regenwald geschlagen wurden. Und die Großgrundbesitzer und Goldsucher schlagen zurück – mit Einschüchterung und Waffengewalt.
    Der deutschstämmige Padre Egydio Schwade kämpft seit mehr als 50 Jahren für die Rechte der Indianer in Brasilien. Seit den 70er Jahren engagiert sich Egydio Schwade für die Ureinwohner im Amazonasgebiet. Schon während der brasilianischen Militärdiktatur ließ er sich in Presidente Figueiredo nieder – einem kleinen Ort im Indianergebiet – und suchte den Kontakt zu den Waimiri-Atroari. Die Waimiri-Atroari gehörten damals zu den bedrohtesten Indianervölkern Amazoniens. Schwade war Zeuge, als der Bau einer Straße mitten durch den Regenwald zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Militärs und Ureinwohnern führte.
    Tausende Indianer starben. Bis heute beschäftigt Schwade dieser Konflikt. Er ist derzeit Ankläger in einer Kommission, die erstmals die Verbrechen der Militärdiktatur aufarbeitet. Egydio Schwade kämpft auch heute noch mit ganzem Herzen für die Ureinwohner Brasiliens. Der Film begleitet den engagierten Padre auf seiner Reise an die Hot-Spots aktueller Konflikte: zu den Yanomamis, die sich gegen illegale Goldgräber wehren – und in entlegene Gegenden, wo rücksichtslose Großgrundbesitzer Wälder roden und äußerst brutal gegen die örtlichen Stämme vorgehen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereMi 07.08.2013ZDFinfo
  • Folge 62 (30 Min.)
    Er ist zehn Meter lang, drei Meter hoch und mit Helium gefüllt: der „planet e.“-Zeppelin. Angetrieben von einem Elektromotor kreist er in luftiger Höhe über die schönsten Landschaften Europas. Am „planet e.“-Zeppelin aufgehängt ist eine hochmoderne RED-Kamera, die mit ihrer Auflösung gestochen scharfe HD-Bilder liefert. So hebt das ferngesteuerte Flugobjekt am 18. und 25. August 2013 ab und gleitet über die beliebteste Urlaubsinsel der Deutschen – die Sonneninsel Mallorca. Wer Mallorca hört, denkt unweigerlich an Ballermann und Co., doch immer mehr Urlauber wagen sich aus den Touristenhochburgen heraus und entdecken die wunderbare Natur der Baleareninsel.
    Dazu gehören einsame Schluchten, wilde Nachbarinseln, imposante Bergketten sowie eine ungewöhnliche Tierwelt. Einige dieser Naturjuwele sind für den Urlauber völlig unzugänglich. Ein Perspektivwechsel schafft Abhilfe – der „planet e.“-Zeppelin mit seiner Spezialkamera fängt faszinierende Bilder ein und rückt so auf ungewöhnliche Weise das Klischee von Mallorca in ein anderes, überraschendes Licht. Immer wieder findet der „planet e.“-Zeppelin Interessantes, das es lohnt, auch von unten erkundet zu werden. So erzählt „Abenteuer Mallorca“ Geschichten von Menschen, die in besonderer Weise mit der Inselnatur verbunden sind.
    Dazu zählen Wissenschaftler, Forscher und Umweltschützer. Andreas Ewels, der Erfinder des „planet e.“-Zeppelins, will mit seinem Zweiteiler zeigen, welche unbekannte Seiten die Trauminsel bietet. Aber auch bekannte Orte wie beispielsweise Palma und Soller hinterlassen durch die ungewöhnliche Sichtweise des „planet e.“-Zeppelins einen besonderen Eindruck. Ein 16-köpfiges Team war über sechs Wochen im Einsatz. Zum Team zählten renommierte Tierfilmer, die spektakuläre Bildsequenzen von Mönchsgeiern, Milanen, Ginsterkatzen und der berühmten Geburtshelferkröte einfangen haben, zudem war ein Tauchteam vor der mallorquinischen Küste in einer der unzähligen Höhlen im Einsatz. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 18.08.2013ZDF
  • Folge 63 (30 Min.)
    Er ist zehn Meter lang und drei Meter hoch. Mit einer Spezialkamera bietet der ZDF-Zeppelin auch in der zweiten Folge einen ungewöhnlichen Blick auf die Lieblingsinsel der Deutschen: Mallorca. Nachdem im ersten Teil der Zeppelin von Palma de Mallorca aus startete, beginnt der zweite Flugabschnitt am spektakulären Cap Formentor. Weit über 300 Meter gehen hier die Steilklippen in die Tiefe. Die Einheimischen nennen diese Halbinsel auch „Treffpunkt der Winde“. Eine fliegerische Herausforderung für den ZDF-Zeppelin und das Team. Die Reise geht Richtung Osten. Der Naturpark s’Albufera ist ein faszinierendes Feuchtgebiet und Heimat unzähliger Vögel.
    271 verschiedene Arten, mehr als zwei Drittel aller auf den Balearischen Inseln vorkommenden Vogelarten, sind hier zu finden – zum Beispiel Grünschenkel und Seidenreiher. Auch im zweiten Teil wechselt immer wieder die Perspektive aus der Vogelsicht zur Nahbetrachtung. Flora und Fauna, Mensch und Technik – die Dokumentation zeichnet ein fast vollständiges Bild des Insellebens. Kritische Geschichten wie die über Bausünden auf der Baleareninsel wechseln mit Einblicken in abenteuerliche Expeditionen. Drei deutsche Höhlentaucher wagen den Einstieg in Mallorcas Unterwelt.
    Sa Gleda, so der Name des Labyrinths aus Fels und Wasser, ist die größte Unterwasserhöhle Europas. Voraussetzungen für diese waghalsige Erkundungstour sind eine gute Vorbereitung und ein blindes Vertrauen im Tauchteam. Belohnt werden die Taucher mit einmaligen Bildern. Für das Projekt war ein 16-köpfiges Team sechs Wochen vor Ort. Zentraler Ausgangspunkt: eine angemietete Finca bei Palma. Von hier aus wurde der unbemannte Zeppelin mit seiner ferngesteuerten Spezialkamera zu den jeweiligen Flugorten gefahren.
    Dafür war ein zehn Meter langer Anhänger nötig, der extra für den Zeppelin gebaut wurde. Zusammen mit dem Zugfahrzeug musste der Fahrer insgesamt 14 Meter durch die engen Gassen der Dörfer manövrieren. Die Flugrouten des zweiten Teils ziehen sich vom Nordteil der Insel über den gesamten Osten bis hin nach Palma. Auch Orte im Insel-Inneren werden nicht vergessen: Algaida, Artà, L’Arenal, Santanyi sowie das berühmte Kloster San Salvador sind die bekanntesten Punkte auf der Route. Doch besonders die unbekannten Buchten, Landschaften und Dörfer machen den speziellen Reiz dieser ungewöhnlichen Dokumentation aus. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 25.08.2013ZDF
  • Folge 64 (30 Min.)
    Über die Hälfte des Gesamtenergiebedarfs wird in Deutschland für die Erzeugung von Wärme benötigt. Im privaten Durchschnittshaushalt sind sogar 90 Prozent der verbrauchten Kilowattstunden Wärme – und nur 10 Prozent Strom. Dennoch spielt das Thema „Heizen“ bei der Energiewende nur eine untergeordnete Rolle – oftmals wird es in der Diskussion ganz vergessen. Sonnenkollektoren, die Wärme auf dem Dach erzeugen, gibt es schon seit vielen Jahren auf dem Markt. Sie produzieren quasi umsonst Warmwasser fürs Heizen und zum Duschen.
    Im Vergleich zu den Photovoltaik-Modulen, die Strom auf dem Dach erzeugen, werden die Wärmekollektoren aber weit weniger finanziell gefördert. Timo Leukefeld, Solaringenieur aus Sachsen, findet das nicht gut, denn für ihn ist die Sonnenwärme ein entscheidender Faktor der Energiewende. „Die Energiewende findet auf dem Dach statt“, sagt Leukefeld. Er baut gerade ein Haus, das weder an einer Strom- noch an einer Gasleitung angeschlossen ist. Und im Keller gibt es auch keinen Öltank. Die gesamte Heizung kommt aus einem riesigen Wasserbehälter, der bis unters Dach reicht.
    Die 9000 Liter Wasser darin erhitzt die Sonne im Sommer kostenlos. Und dank guter Isolation hält die Wärme bis in den Winter hinein. Wärme zum Heizen aus einem solar erhitzten Wassertank – diese Lösung gibt es bislang kaum in Wohnhäusern. Viel verbreiteter sind Wärmepumpen. Michael Heiler, Chef einer Heizungsfirma im Badischen, schwört darauf, alte Heizungen durch neue zu ersetzen: „Die Energiewende findet im Keller statt“, meint er. Die von ihm empfohlenen Wärmepumpen nutzen die Wärme in der Luft, im Boden oder im Grundwasser.
    Sie sind damit genau wie die Sonnenkollektoren auf dem Dach, die Wasser erhitzen, ein regeneratives und umweltfreundliches Heizsystem. Welches der beiden innovativen Heizsysteme ist besser für den Verbraucher? „planet e.“ vergleicht die beiden unterschiedlichen Wärmestrategien und zeigt Vor- und Nachteile für die Hausbesitzer auf. Gleichzeitig verraten Leukefeld und Heiler simple Tricks, mit denen Mieter einiges an Energiekosten einsparen können, ohne dafür viel Geld ausgeben zu müssen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 08.09.2013ZDF
  • Folge 65 (30 Min.)
    Kein anderes Industrieland will sein Energiesystem so radikal umbauen wie Deutschland. Vor allem in der Nordsee entscheidet sich, ob das „Experiment Energiewende“ ein Erfolg oder ein historischer Fehlschlag wird. Ursprünglich sollten die Offshore-Windparks bis 2030 alle deutschen Atomkraftwerke ersetzen. Doch die meisten Projekte liegen weit hinter ihren Zeitplänen, die Kosten explodieren, die Investoren sind verunsichert und warten auf klare Signale der neu zu wählenden Regierung. „planet e.“ hat mehrere deutsche Offshore-Parks in der Nordsee besucht.
    Der Film zeigt, wie schnell sich die Offshore-Industrie zu einer gut funktionierenden gigantischen Maschinerie entwickelt hat. Einzig zum Zweck des Offshore-Baus wurde zum Beispiel ein völlig neues Schiff konstruiert, das acht komplette Windkraftanlagen der Megawattklasse an Bord hat. Die 70 Meter hohen Türme stehen bei der Transportfahrt senkrecht an Bord und können dann in einem Stück auf das Fundament gesetzt werden. An der Montagestelle bockt sich das Schiff auf dem 20 bis 30 Meter tiefen Meeresgrund einfach auf und wird damit zur Montageplattform.
    Auf diese innovative Art konnte der Offshore-Park Riffgat in der Rekordzeit von 14 Monaten errichtet werden. Weitere Folge: Windkraftanlagen werden durch diese standardisierte Bauweise immer kostengünstiger. Damit die Gigawatt vom Meer in den Süden der Republik fließen können, fehlen in Deutschland 2800 Kilometer neue Stromtrassen, erst 250 Kilometer sind errichtet. Bereits heute überlastet der Onshore-Wind aus dem Norden das deutsche Stromnetz.
    Die Folge: Der Strom sucht sich seinen Fließweg über Polen und Tschechien nach Süddeutschland. Unsere Nachbarn sind von der Überlastung ihrer Netze nicht begeistert. Aufgrund des deutschen Alleingangs bei der Energiewende ist ein energiepolitischer Konflikt auf europäischer Ebene programmiert. „Strom von hoher See“ – eine bildstarke Dokumentation über Pioniertaten und Fallgruben des ambitioniertesten deutschen Industrieprojekts seit dem Zweiten Weltkrieg. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 15.09.2013ZDF
  • Folge 66 (30 Min.)
    Noch nie wurden mehr Seehunde an Deutschlands Nordseeküste gezählt als in diesem Jahr. Mehr als 30 000 Tiere sollen es im europäischen Wattenmeer sein, die Tourismusindustrie jubelt. Nach der verheerenden Epidemie, die 1988 fast den ganzen Nordseebestand dahingerafft hatte, sieht sie in der Erholung der Population einen großen Erfolg. Einen Erfolg mit Kehrseiten: 30 000 Tiere sind zu viel für das Ökosystem der Nordsee, meinen Kritiker. Es mache auch keinen Sinn, Jungtiere, die von ihren Eltern abgestoßen wurden, von Menschenhand aufzuziehen.
    Dadurch steige das Risiko, dass erneut eine Seuche den gesamten Bestand gefährden könnte. Trotz aller Warnungen werden immer noch Jahr für Jahr einige hundert Tiere in den beiden Aufzuchtstationen in Schleswig-Holstein und Niedersachsen großgezogen. Im schleswig-holsteinischen Friedrichskoog beispielsweise päppelt das Team von Leiterin Tanja Rosenberger in diesem Jahr über 150 Heuler wieder auf. „Das ist völliger Unsinn“, regt sich Fischer Dirk Sander auf. „Das Gleichgewicht im Meer ist jetzt schon aus den Fugen.“ Plattfische wie Scholle, Seezunge oder Flunder haben er und die anderen Küstenfischer schon lange nicht mehr im Netz.
    Er glaubt, dass die Seehunde den Küstenbereich geradezu leergejagt haben. Etwa fünf Kilogramm Fisch frisst ein Seehund im Schnitt am Tag. Auch die Wissenschaftlerin Ursula Siebert von der tierärztlichen Hochschule Hannover sieht die künstliche Aufzucht der Seehunde kritisch: „Wenn sich nur die Starken und Gesunden durchsetzen, ist auch der Nachwuchs stark und gesund.“ Und das ist offenbar dringend erforderlich: Denn die Wissenschaftlerin hat festgestellt, dass die Antikörper gegen das Staupevirus, das für das letzte Massensterben verantwortlich war, weitgehend aus dem Immunsystem der Seehunde verschwunden sind.
    Schon die nächste Krankheitswelle könnte zu einem erneuten Massensterben führen. Die Rückkehr der Seehunde: Sie wurde durch menschliche Fürsorge erst ermöglicht. Ob dieser massive Eingriff in das maritime Ökosystem die Seehundbestände im Wattenmeer nun auch dauerhaft sichert, dafür gibt es keine Garantie. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 29.09.2013ZDF
  • Folge 67 (30 Min.)
    Hochwasserkatastrophen und Massenkarambolagen haben oftmals die gleichen Ursachen. Ende Mai war die Bodenfeuchtigkeit in großen Teilen Deutschlands so hoch, wie es noch nie zuvor gemessen wurde. Der Boden konnte kein weiteres Regenwasser mehr speichern, und so kam es im Juni zu den verheerenden Überschwemmungen. Es kann aber auch das genaue Gegenteil eintreten: In Deutschland gibt es immer wieder Sandstürme. Es kommt zu Massenkarambolagen auf den Autobahnen. Der Staub, der den Autofahrern die Sicht nimmt, ist aber kein Sand aus der Sahara, sondern Erde von benachbarten Feldern.
    Wertvoller Boden, der für den Ackerbau verloren ist. Über die Hälfte der deutschen Ackerfläche liegt vom Herbst bis ins Frühjahr karg und ungeschützt in der Landschaft. Erntereste und Neuaufwuchs wurden untergepflügt, die Bauern haben „reinen Tisch“ gemacht. Ungeschützt ist der Acker Wind und Regen ausgesetzt. Die Folge: Tonnenweise verschwindet fruchtbarer Boden auf Nimmerwiedersehen. Die „planet e.“-Dokumentation „Alarm auf dem Acker“ zeigt nicht nur den Abtrag, sondern auch den Qualitätsverlust der Böden.
    Aufgrund sinkender Humuswerte bezeichnen mahnende Experten Teile Nordostdeutschlands bereits heute als Steppe. Kommt danach die Wüste, oder kann man die Äcker noch retten? Der Film stellt Bauern vor, die das Problem erkannt haben und ihre fruchtbare Krume schonender behandeln. Sie pflügen nicht mehr, und im günstigsten Fall machen sie eine Direktsaat, ohne den Boden zu strapazieren. Andere versuchen, mit Kompost das Feld zu düngen und den fruchtbaren Humusanteil zu vermehren.
    Doch dieser Humus verbleibt nicht lange im Boden. Abhilfe verspricht ein ganz neues Verfahren. Biokohle wird dem Kompost beigemischt und hält dadurch den Humusanteil über Jahrhunderte stabil. Gleichzeitig wird dadurch Kohlenstoff im Boden gespeichert und dem Klimageschehen entzogen. Damit könnten die Landwirte etwas gegen den Klimawandel tun und gleichzeitig die Ernährung sichern. Doch die „schwarze Revolution“ ist noch ein Ackerblümchen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 06.10.2013ZDF
  • Folge 68 (30 Min.)
    Soja ist einer der wichtigsten Eiweißlieferanten weltweit. Auf riesigen Agrarflächen wird die Hülsenfrucht angebaut. Für die Welternährung ist sie von entscheidender Bedeutung. Der Handel mit Soja ist ein gigantischer Markt. Mehr als 30 Millionen Tonnen importieren die Staaten der EU jährlich allein als Futtermittel für die Massentierhaltung. Und das hat drastische Folgen für Mensch und Natur. Brasilien ist einer der größten Produzenten der Welt. Riesige Flächen tropischer Wälder werden jedes Jahr aufs Neue abgeholzt, um dort Soja anzubauen. Allein im Amazonas-Gebiet wird eine Fläche von 1,2 Millionen Hektar oft illegal gerodetem Regenwald fast ausschließlich für Soja genutzt.
    Die Zerstörung der Umwelt ist immens. Die indigene Bevölkerung wird dabei rücksichtslos von ihrem Land vertrieben. Die brasilianischen Bauern setzen dabei fast ausschließlich auf Gentechnik. Die großen Agrarkonzerne wie ADM, Bunge, Cargill, Syngenta und Monsanto machen mit dem Gensoja und den für den Anbau eingesetzten Düngemitteln und Pestiziden ein Milliardengeschäft. Nur wenige Unternehmen schaffen es, noch biologisch angebauten Soja zu bekommen. Wolfgang Hecks Firma Taifun ist eines davon. Nach der Devise: „Mit Nahrungsmitteln die Welt verändern“ produziert Heck seit über 25 Jahren Bio-Tofu in Deutschland.
    Doch ökologische Soja-Lebensmittel herzustellen, wird für ihn immer schwieriger. Die Gentechnik und der konventionelle Soja-Anbau sind seine größten Gegner. „planet e.“ folgt einerseits der Sojabohne auf ihrem Weg in die Futtertröge der europäischen Tierindustrie und damit auf die Teller der Fleischkonsumenten. Dabei werden die direkten Zusammenhänge von Landkonflikten und Umweltfolgen deutlich, die der exzessive Soja-Anbau mit sich bringt. Der Film zeigt andererseits, wie der nachhaltige Anbau von Soja aussieht und wie letztlich daraus Tofuprodukte entstehen, die in die Regale der Bioläden gelangen. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 20.10.2013ZDF
  • Folge 69 (30 Min.)
    Deutschland gehört zu den „grünsten“ Länder der Welt. Der hohe Umweltstandard bei uns war und ist aber nicht naturgegeben. Ohne die Impulse der frühen Umweltbewegung und den damit verbundenen Druck auf die Politik wären viele Entwicklungen, die wir heute als selbstverständlich erachten, nicht zustande gekommen. Darüber berichtet seit vier Jahrzehnten die ZDF-Umweltredaktion. Sie blickt im Oktober auf ihr 40-jähriges Bestehen. Aus Anlass des Jubiläums hat die Umweltredaktion ein Ranking von Ereignissen erstellt, die in Deutschland den Umweltschutzgedanken vorangetrieben haben.
    Zehn Ereignisse, die das Land verändert haben, Wendepunkte für nachhaltiges Denken. Viele der Ereignisse werden den Menschen noch in Erinnerung sein. Und mancher wird sich fragen: Was ist daraus eigentlich geworden, hat es unser Leben beeinflusst? Der Atomunfall in Tschernobyl, die Einführung des Grünen Punktes oder der autofreie Sonntag sind nur einige Beispiele für singuläre Geschehnisse, die Initialzündung hatten, deren Auswirkungen langfristig zu einer anderen Energiepolitik, einem anderen Umgang mit unseren Ressourcen oder auch zu einer anderen Einstellung zur Mobilität geführt haben.
    Für Schlagzeilen sorgen in der Regel die schlechten Nachrichten, die Katastrophenmeldungen. Natürlich lassen sie aufhorchen. Aber es gab und gibt immer auch positive Entwicklungen. Auch darauf hat die Umweltredaktion stets geschaut. Etwa die Rettung der einmaligen Naturschutzgebiete im Zuge der Wiedervereinigung. Oder das neue Denken der Verbraucher in Sachen „Bio“.
    Ganz aktuell gehört auch die Energiewende dazu. Denn sie kommt durchaus viel schneller voran, als die politische Auseinandersetzung darüber glauben macht. Volker Angres, der seit 23 Jahren die ZDF-Umweltredaktion leitet und in dieser Zeit selbst bei wichtigen Ereignissen dabei war, führt durch diese besondere Ausgabe der sonntäglichen „planet e.“-Reihe. Er besucht einige „Hotspots“ der deutschen Umweltgeschichte, trifft dort Zeitzeugen und zieht zusammen mit ihnen Bilanz. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 27.10.2013ZDF
  • Folge 70 (30 Min.)
    Der globale Trend, Ackerland als Spekulationsobjekt zu erwerben, hat Deutschland erreicht. Konzerne, Kapitalfonds und finanzkräftige Privatinvestoren kaufen Land in der Hoffnung auf satte Gewinne. Auch der wachsende Bedarf an Lebensmitteln und die Förderung von Biogasanlagen locken Investoren. Besonders in Ostdeutschland kaufen sich branchenfremde Konzerne in die Landwirtschaft ein. Traditionelle Bauern können mit der finanzkräftigen Konkurrenz nicht mehr mithalten. Landwirt Manfred Wercham aus Brandenburg hat direkt nach der Wende seinen Betrieb aufgebaut. Die meisten Flächen dafür hat er gepachtet.
    Wenn die Verträge auslaufen, wird er sich die neue Pacht kaum noch leisten können. Und das Land kaufen kann er erst recht nicht. Vor fünf Jahren hat ein Hektar noch 8000 Euro gekostet. Heute müssten die Werchams bis zu 20 000 Euro bezahlen. Dabei haben sie einen solide geführten Familienbetrieb und gute Erträge auf den Feldern. Die hohen Preise sind vor allem für Bio-Landwirte ein Problem. Neu-und Quereinsteiger haben kaum eine Chance. Uwe Johansen hat in Mecklenburg-Vorpommern einen kleinen Mutterkuhbestand übernommen und betreibt nun Landwirtschaft nach ökologischen Kriterien.
    Um rentabel zu wirtschaften, muss er seine Rinderzucht vergrößern. Doch Flächen fehlen oder sind zu teuer. Dabei leisten gerade Biobauern einen unschätzbaren Beitrag für den Natur- und Umweltschutz. Die Wut der Bauern über die Agrarmultis wächst. Sie protestieren gegen die neuen Großgrundbesitzer, die über Macht und Geld Einfluss auf die Flächenvergabe nehmen. Und gegen die Subventionspolitik der EU: Denn die großen Unternehmen erhalten aus Brüssel Unterstützung in Millionenhöhe, Geld, das den Ausverkauf Ostdeutschlands an Bodenspekulanten und Konzerne fördert. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 03.11.2013ZDF
  • Folge 71 (30 Min.)
    Die Welt spricht von der Energiewende, aber kaum jemand von der Chemiewende. Dabei gehen auch der Chemieindustrie schon bald die Rohstoffe aus, weil sie noch abhängiger vom Erdöl ist als die Energiebranche. Die Chemieindustrie stellt daraus fast neunzig Prozent unserer organisch-chemischen Alltagsgüter her: Kunststoffe, Klebstoffe, Löse- und Schmiermittel, Wasch-und Reinigungsmittel, Arzneiwirkstoffe, Kosmetika, Baumaterialien, Farbstoffe, Textilien. Eine Chemie ohne Erdöl? Das ist möglich, meint der Chemiker und Ökomanager Hermann Fischer.
    Seit mehr als 30 Jahren kämpft er schon für eine Chemie nach dem Vorbild der Natur. Damals gründete er sein Unternehmen für Pflanzenfarben, AURO. Lange wurde er als Außenseiter und Spinner abgestempelt, doch er ließ sich von seinem Weg nicht abbringen. Heute hören ihm immer mehr Industrievertreter und Wissenschaftler zu, wenn er für einen Stoff-Wechsel plädiert. Er will eine öffentliche Debatte über die Chemie der Zukunft. Denn alle Produkte, die aus fossilen Rohstoffen hergestellt werden, können ebenso aus Pflanzen gemacht werden, aus ihren Ölen, Harzen, Stärken, Zuckern, Farbstoffen und Fasern.
    Schon heute stellen vor allem kleine mittelständische Unternehmen vieles aus Pflanzen her. Selbst große Chemie-Unternehmen wie BASF geben ihren Widerstand gegen die Bio-Rohstoffe zusehends auf. Der Markt wächst. Coca Cola etwa will bis 2020 all seine Flaschen aus nachwachsenden Rohstoffen herstellen. Auch immer mehr Automobilbauer nutzen biobasierte Kunststoffe für ihre neuen Modelle. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 10.11.2013ZDF
  • Folge 72 (30 Min.)
    Die Ozeane haben starken Einfluss auf das globale Klimasystem. Sie absorbieren über ein Viertel des Kohlendioxids aus der Atmosphäre, sind also sogenannte CO2-Senken. Das aber hat dramatische Folgen: Durch den gewaltigen CO2-Eintrag verändert sich die Zusammensetzung des Meerwassers. Das atmosphärische Kohlendioxid löst sich im Wasser und wird zur Kohlensäure – die Ozeane werden sauer, der pH-Wert sinkt. In einer sauren Umgebung aber können zum Beispiel Korallen nicht überlegen, sie bleichen zunächst aus und sterben dann ab.
    Korallenriffe sind die Kinderstube für viele Fischarten. Sterben die Korallen, sind auch viele Fische in ihrem Bestand gefährdet. Die deutsche Forscherin Katharina Fabricius vom Australischen Institut für Meereswissenschaft beobachtet diese Übersäuerung in den küstennahen Gewässern vor Papua Neuguinea. Zufällig stieß Fabricius bei einem Tauchgang auf unterseeische CO2-Quellen vulkanischen Ursprungs. In großen Mengen sprudelt hier das Kohlendioxid aus dem Meeresboden.
    Für die Forscherin eine Art Echtzeitlabor – mit der einmaligen Gelegenheit zuzusehen, wie sich tropische Korallenriffe verändern, wenn dem vom Menschen verursachten Kohlendioxidausstoß keine Grenzen gesetzt werden. Vor dem Hintergrund der UN-Klimakonferenz in Warschau (11. bis 22. November 2013) hat „planet e.“ die Meeresforscherin Katharina Fabricius nach Papua Neuguinea begleitet. Die Dokumentation zeigt die schon heute deutlich erkennbaren zerstörerischen Einflüsse der Klimaerwärmung auf die Weltmeere. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 17.11.2013ZDF
  • Folge 73 (30 Min.)
    Sie leben versteckt in den Himmelsbergen – die Schneeleoparden. Einige Gipfel dieses Gebirges sind über 7000 Meter hoch und ragen tatsächlich bis in die Wolken. Schnee, Felsen und eisige Winde prägen diese extreme Landschaft, in der sich Menschen nur in den Tälern wohlfühlen. Die höheren Lagen sind das Reich der Raubkatzen – und die Himmelsberge stellen eines ihrer letzten Rückzugsgebiete dar. Früher waren Schneeleoparden in den Hochgebirgen Asiens weit verbreitet. In Kirgistan fand sich eine der größten Populationen der Welt. In den 70er und 80er Jahren wurden Fang und Export von Wildtieren offiziell durch das staatliche Zookombinat der Sowjetunion organisiert.
    Kirgistan lieferte pro Jahr etwa 40 Schneeleoparden, die von der Zentrale in Moskau für nur rund 50 US-Dollar an Zoos weltweit verkauft wurden. Später blühte die Wilderei, um mit Fellen und Knochen der Tiere Geld zu machen. So schrumpfte der Bestand der Schneeleoparden in Kirgistan von 1300 auf etwa 250 Tiere. Dagegen möchte der Naturschutzbund Deutschland (NABU) etwas tun. Im Jahr 2011 wurde in Bischkek, der Hauptstadt Kirgistans, eine NABU-Filiale eröffnet.
    Hier werden alle Aktivitäten zum Schutz des Schneeleoparden koordiniert. Fotofallen sollen dabei helfen, mehr über das verborgene Leben der Raubkatzen zu erfahren. Denn außer ihren Spuren ist nicht viel von ihnen zu sehen – wie Phantome leben sie in der abgeschiedenen Bergwelt. Sehr wichtig ist auch der Kampf gegen die Wilderei. Deswegen patrouilliert die Anti-Wilderer-Einheit „Gruppa Bars“ in den Bergen. Mehrmals haben die Männer schon lebende Schneeleoparden in den Fallen der Wilderer konfisziert, die dann wegen ihrer Verletzungen in ein Reha-Zentrum gebracht werden mussten.
    Dort werden auch Luchse und Adler gepflegt, die ebenfalls bei Wilderern beschlagnahmt wurden. Können die Tiere in die Freiheit zurückkehren? Tolkunbek Asykulov, der Leiter des Schneeleoparden-Projekts, muss viele Probleme bewältigen. Doch er ist entschlossen, für das Überleben der seltenen Großkatzen zu kämpfen. Der Biologe und Filmemacher Axel Gomille begleitet ihn und sein Team für die ZDF-Dokumentationsreihe „planet e.“ ins Reich des Schneeleoparden, um zu ergründen, wie man ein Phantom retten kann. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 24.11.2013ZDF
  • Folge 74 (30 Min.)
    Jährlich werden weltweit rund 650 Millionen Kubikmeter Holz illegal gefällt, vor allem Urwaldriesen aus den tropischen Wäldern. In Kamerun wird die Hälfte der Bäume illegal geschlagen, in Brasilien, Indonesien und Kambodscha sind es sogar 90 Prozent. Und dieses illegale Holz landet auch bei uns. Um den Raubbau zu stoppen, gilt seit dem 3. März 2013 in der EU eine neue Holzhandelsverordnung, die den Import von geschütztem und illegal geschlagenem Holz unter Strafe stellt. Aber ist jetzt alles, was in unseren Baumärkten und Möbelhäusern angeboten wird, wirklich legales Holz? Stefan Ziegler, Artenschutzreferent des WWF, ist Raubbau-Ware auf der Spur.
    Im Internet, in Baumärkten und Möbelhäusern macht sich der Holzdetektiv auf die Suche nach tropischen Edelhölzern, die per Verordnung in der EU nicht verkauft werden dürfen. Der größte Teil der in Deutschland erhältlichen Hartholzmöbel stammt aus Südostasien, die meisten tragen das Label „Made in Vietnam“. Fenster, Türen und vor allem Gartenmöbel aus Teak, Balau, Keruing, Bangkirai & Co eignen sich hervorragend für den Außenbereich. Aber die Edelhölzer wachsen fast nur in Naturwäldern.
    Und das macht den Holzdetektiv Ziegler stutzig. Denn Vietnam hat seine Naturwälder unter Schutz gestellt. Stellt sich die Frage, woher all die Tropenmöbel, die unter dem Label „Made in Vietnam“ verkauft werden, stammen. „planet e.“ begleitet Stefan Ziegler bei seinen Recherchen in Vietnam. Mit Rangern begibt er sich auf eine Patrouille in den Bergwäldern. Dabei entdecken sie Spuren des Raubbaus. Ziegler forscht in den Dörfern nach illegalen Holzfällern, recherchiert in Sägewerken und beobachtet die Exportverschiffung von Urwaldriesen im Hafen von Danang.
    Immer wieder stößt der Artenschutzexperte auf Mauern des Schweigens. Aber er findet heraus, was wirklich drin ist, wenn „Made in Vietnam“ draufsteht. Vietnam kauft seine Edelhölzer in den Regenwäldern Amazoniens, Indonesiens, Laos, Kambodschas und Malaysias ein. Legale Praxis, solange keine Raubbauhölzer dabei sind. Aber auf dem langen Weg des Transports und der Verarbeitung wird illegales Holz schnell rein gewaschen. Und solange diese Lieferkette eine undurchsichtige Grauzone bleibt, werden auch weiterhin illegale Hölzer zu uns exportiert. (Text: ZDF)
    Deutsche TV-PremiereSo 01.12.2013ZDF

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