„Wednesday“: Bestellt Netflix Spin-Off seines Serienerfolgs?

Streamingdienst und Produktionsstudio in Verhandlungen

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 19.12.2023, 12:28 Uhr

Fred Armisen als Onkel Fester in „Wednesday“ – Bild: Netflix
Fred Armisen als Onkel Fester in „Wednesday“

Was macht man als Streaminganbieter mit einer neuen Erfolgsserie? Richtig, Spin-Offs! Netflix hat nun seinen Erfolg „Wednesday“ auf potentielle Ableger abgeklopft und dabei einen Favoriten gefunden: Onkel Fester. Der wurde in einer Episode der Auftaktstaffel von Fred Armisen gespielt.

Laut Deadline führen Netflix und das hinter „Wednesday“ stehende Produktionsstudio MGM Television Gespräche über ein potentielles Spin-Off über den Onkel von Wednesdays Vater Gomez Addams. Diese werden parallel zu den Vorbereitungen zur zweiten Staffel von „Wednesday“ selbst geführt.

Für Netflix war die Horror-Comedy seit der Veröffentlichung der achtteiligen Auftaktstaffel im November 2022 ein durchschlagender Erfolg: rechnerisch wurde die Staffel 252 Millionen Mal durchgeschaut. Das ist fast der doppelte Wert der zweiterfolgreichsten Serienstaffel, Durchgang vier von „Stranger Things“ (140 Millionen).

Aktuell laufen die Vorbereitungen für die zweite Staffel von „Wednesday“. Nachdem die Auftaktstaffel in Rumänien gedreht wurde und sich hauptsächlich um Wednesday Addams’ (Jenna Ortega) Erlebnisse am Nevermore Internat gedreht hatten, zieht die Produktion für Staffel zwei nach Irland.

Inhaltliche Details wurden noch nicht bestätigt. Die Serienschöpfer Alfred Gough und Miles Millar (beide auch „Smallville“, „Die Shannara Chronicles“) haben jedoch angedeutet, dass die Addams-Familie selbst stärker ins Zentrum rücken wird. Daneben könnte es zu einer Verschiebung weg von den jugendlichen Romanzen in der Auftaktstaffel hin zu mehr Horror geben.

Deadline mutmaßt, dass eine genauere Vorstellung der Familienmitglieder in der zweiten Staffel zum Sprungbrett für Spin-Offs werden könnte. Daherd wäre es sinnvoll, die entsprechenden Ableger bereits bei der jetzigen Produktion anzulegen.

Im Streaming-Zeitalter (in dem Serien in der Regel nur alle zwei Jahre eine „kurze“ Staffel hervorbringen) sind Spin-Offs und Franchises wichtiger denn je. Netflix ist hier als „junges“ Unternehmen in Hintertreffen etwa gegen Disney+ (mit dem Marvel Cinematic Universe und Star Wars), Max (mit den DC-Comics in der Hinterhand) oder Paramount+ (mit Star Trek). Daher muss Netflix versuchen, aufzuholen und neue Serienuniversen etablieren, wenn sich die Gelegenheit bietet. So wie sie sich nach dem Erfolg von „Bridgerton“ bot.

Fred Armisen ist in den USA vor allem mit Sketch-Comedy bekannt geworden. Dabei war er unter anderem zwischen 2002 und 2013 Ensemble-Mitglied bei „Saturday Night Live“ und ist Ko-Schöpfer der Sketch-Comedy-Serie „Portlandia“ gewesen.

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