„The 100“: Neue Folge bringt überraschende Heimkehr – Review
Unser Recap zur 14. Episode der siebten Staffel („A Sort of Homecoming“)
Rezension von Jana Bärenwaldt – 17.09.2020, 15:38 Uhr
Die neue „The 100“ Episode („A Sort of Homecoming“) beleuchtet das Nachspiel von Clarkes (Eliza Taylor) drastischer Entscheidung in der letzten Folge. Dabei fallen einige Reaktionen sehr überraschend aus. Zudem ist die Erde offiziell zurück, allerdings zeigt sich schnell, dass die Figuren dort auch nicht sicher sind. Denn so schnell gibt Bill Cadogan nicht auf (John Pyper-Ferguson).
Die aktuelle Folge setzt genau da an, wo die letzte aufgehört hat (fernsehserien.de berichtete). Clarke kommt weinend durch das Portal, wo sie schon von ihren Freunden erwartet wird. Sie erzählt ihnen vorerst jedoch nichts von Bellamys Schicksal. Indra (Adina Porter) klärt sie darüber auf, dass sie sich in Cadogans Bunker der zweiten Dämmerung befinden und somit zurück auf der Erde sind. Cadogan hat allerdings wenig Lust, weiter dort zu verweilen und beamt sich mit einem Nano-Tracking-Chip zurück nach Bardo. Auf die Neuankömmlinge wartet aber direkt die nächste Überraschung: Gaia (Tati Gabrielle).
Es stellt sich heraus, dass Gaia die ganze Zeit über auf der Erde war. Als sie mit dem unbekannten Disciple (dt.: Jünger) gekämpft hat, sind sie durch das sich schließende Portal auf die Erde gelangt. Dort angekommen war Gaia gezwungen gegen ihren Entführer zu kämpfen und ihn zu töten. Wenige Tage später kamen die Anderen dazu, die Cadogan auf die Erde geschickt hatte, um Clarke zu erpressen. Die Zeit scheint auf Bardo und Sanctum also gleich schnell zu verstreichen. Damit wurde nun also mehr oder weniger zufriedenstellend das Mysterium von Gaias langer Abwesenheit erklärt.
Als Clarke und die anderen schließlich aus dem Bunker hervortreten wird offenbar, dass die Erde sich in den letzten 125 Jahren vollständig erholt zu haben scheint. Doch die Freude währt nicht lang denn Octavia (Marie Avgeropoulos) und Echo (Tasya Teles) fragen nach dem Verbleib von Bellamy (Bob Morley). Unter Tränen erklärt Clarke ihre Tat und rechtfertigt sich damit, keine andere Wahl gehabt zu haben um Madi (Lola Flanery) zu beschützen. Überraschenderweise stößt sie damit bei den anderen auf Verständnis, die sie sogar in den Arm nehmen und ihr zustimmen, dass Bellamy verloren gewesen sei, da sein neuer Glaube ihn verändert habe.
Nachdem das also abgehakt ist, können nun die nächsten Schritte diskutiert werden. Gabriel (Chuku Modu), Murphy (Richard Harmon) und Emori (Luisa D’Oliveira) sprechen sich dafür aus, die anderen Menschen auf Sanctum ebenfalls auf die Erde zu holen. Raven versucht mittels ihres Helms den Anomalie-Stein zu orten, der sich scheinbar nicht weit von ihnen entfernt befindet. Bevor sie ihn aber lokalisieren kann, zerstört Clarke den Helm. Ihre einzige Sorge ist weiterhin Madis Sicherheit.
Die ist allerdings nicht gewährleistet, solange Cadogan am Leben ist. Der hat nämlich sowohl Madis Buch als auch Sheidheda (JR Bourne) nach Bardo bringen und ihn dort ärztlich versorgen lassen. Sheidheda ist neben Bellamy der einzige, der um Madis Erinnerungen weiß und Cadogan über ihre Zeichnungen aufklären kann. Somit hat Clarke wohl umsonst ihren besten Freund getötet. Sheidheda erzählt Cadogan alles was er weiß und die beiden schließen einen Pakt: Sheidheda soll Madi nach Bardo bringen, dafür darf er unbehelligt nach Sanctum zurückkehren.
Auf der Erde arrangieren sich die anderen derweil nichtsahnend mit ihrer neuen/alten Umgebung. Dabei hängt Bellamys Tod allerdings wie ein Schatten über der Gruppe. Miller (Jarod Joseph) gibt gegenüber Jackson (Sachin Sahel) zu, dass er sich Vorwürfe macht, da er Bellamy nicht mehr vergeben konnte, während der ihm seinerseits all seine Taten im Bunker verziehen hat. Damit spricht er einen wichtigen Punkt an. Bellamy hat nicht nur ihm, sondern auch Clarke, Murphy, Octavia, Echo und dem Rest von seinen Freunden für all ihre Taten vergeben. Aber sein neu gefundener, wenn auch fehlgeleiteter, Glaube, war offenbar Grund genug für die anderen ihn nach wenigen Tagen für immer aufzugeben.
Auch Madi ist nicht glücklich mit Clarkes Entscheidung. Sie wirft Clarke vor, stets alle Entscheidungen für sie zu treffen und dabei keine Rücksicht auf Verluste zu nehmen. Schließlich stürmt sie wütend davon. Dem Klang von Klaviermusik folgend, findet sie Gabriel vor, der für Niylah (Jessica Harmon), Jordan (Shannon Kook) und Hope (Shelby Flannery) spielt. Während Niylah die Chance genutzt und ihren alten Alkohol-Vorrat geplündert hat, kommen Jordan und Hope sich bei einem Tanz näher. Auch wenn die beiden aufgrund ihrer Geschichten gut zusammenpassen, kommen die romantischen Intentionen doch etwas plötzlich.
Als Niylah sich zum Schlafen zurückzieht, findet sie Echo vor, die keine Ruhe findet. Echo offenbart ihr, dass ihr wahrer Name Ash ist und dass sie diesen Bellamy in den sechs Jahren auf dem Ring nie genannt hat. Im Gegenzug erzählt Niylah, dass ihr Vater zwar zu Trikru gehörte aber ihre Mutter aus Azgeda stammte, was der Grund dafür war, dass sie von allen anderen abseits im Wald lebten.
Währenddessen haben Murphy und Emori ihren Plan, die Leute von Sanctum zu retten, nicht aufgegeben und überzeugen Raven (Lindsey Morgan), sich an einer Reparatur des Helms zu versuchen. Denn zum einen ist Sanctum durch die Sonnenfinsternis oft kein sicherer Ort und zum anderen stammen viele der Einwohner von der Erde, wie die Eligius Sträflinge oder die verbliebenen Wonkru Soldaten. Derweil nimmt Octavia auf ihre Weise Abschied von ihrem Bruder und wird dabei von Indra unterstützt.
Indra kann Octavia schließlich auch überreden, mit ihr in den Bunker zu kommen, wo sie auf Gaia treffen. Aber es bleibt nicht lange ruhig in dieser Nacht, denn kurz darauf öffnet sich ein Portal und versetzt die drei Frauen in Alarmbereitschaft. Obwohl sie niemanden sehen, der aus dem Portal kommt, ist sich Indra sicher, dass jemand hindurch gekommen ist. Und tatsächlich findet sich Sheidheda mit dem Anzug getarnt unbemerkt im Bunker wieder. Octavia macht sich auf den Weg, um Clarke zu warnen und Sheidheda heftet sich an ihre Fersen.
Nach dem eher ruhigeren Auftakt der Folge überschlagen sich nun die Ereignisse. Sheidheda sperrt Clarke und Octavia bei Raven und den anderen ein und isoliert Madi vom Rest der Gruppe, die nun mit Gabriel allein ist. Dann ersticht er hinterrücks Gabriel und erklärt Madi seine wahren Absichten: Er will sie umbringen. Er hatte nie vor, Madi nach Bardo zu bringen und mit Bill zu kooperieren, da er kein Interesse an dessen letzten Krieg und der Möglichkeit zur Transzendenz hat. Gabriel bäumt sich noch ein letztes Mal auf und verschafft Madi so die Gelegenheit zur Flucht, bevor er erneut von Sheidheda niedergestochen wird.
Madi sucht Schutz bei Indra und Gaia, die sich daraufhin einen Kampf mit Sheidheda liefern. Der erkennt, dass er schlechte Karten gegen die beiden hat und benutzt den Tracking-Dolch von Cadogan, um sich ebenfalls fort zu beamen. Indras Speer durchschneidet nur noch Luft. Allmählich werden Indras gescheiterte Versuche Sheidheda umzubringen zum Running Gag der Staffel.
Die anderen sind mittlerweile aus dem Raum entkommen und finden Gabriel vor, der im Kreis seiner Freunde verstirbt. Clarke plant bereits ihre Rückkehr nach Sanctum mit Hilfe des Helms, den Sheidheda zurücklassen musste. Dort wollen sie wenn nötig gegen Cadogan und die Disciples in den Krieg ziehen. Madi, die nicht länger der Grund dafür sein will, dass Menschen sterben, um sie zu beschützen, trifft eine folgenschwere Entscheidung: Sie benutzt ebenfalls den von Sheidheda zurückgelassenen Dolch, um sich Cadogan freiwillig auszuliefern und dem Blutvergießen damit ein Ende zu bereiten.
Aber entweder kam diese Entscheidung zu spät oder Cadogan hat endgültig die Geduld verloren denn kurz darauf öffnet sich das Portal erneut und zum Vorschein kommt eine Bombe. Nur durch Millers beherztes Eingreifen, der die Bombe in einen angrenzenden Raum schleudert und die Tür verschließt, kommen sie für den Moment mit dem Leben davon. Allerdings sorgt die Explosion dafür, dass einige der Wände im Bunker einstürzen, unter anderem in dem Gang, in dem sich gerade Murphy und Emori befinden.
Fazit
Erneut liefert „The 100“ eine gute Folge, die vom Tod Bellamys überschattet wird. Weder dem Zuschauer noch den Figuren wird allerdings viel Zeit eingeräumt, um seinen Tod zu betrauern, bevor sich anderen Dingen zugewandt wird. Das Mysterium um Gaias Verschwinden wurde endlich aufgeklärt, auch wenn die Lösung des Rätsels wenig spektakulär ist. Auch die Tatsache, dass die Erde zurück in der Handlung und bewohnbar ist, erlangt nicht ganz die Signifikanz, die man vielleicht erwarten würde.
Dafür ist der Rest der Episode von vielen schönen Momenten und emotionalen Dialogen geprägt. Besonders die Wiedervereinigung von Miller und Jackson und vor allem die von Octavia und Indra, die beinahe seit zwei Staffeln keine gemeinsame Szene mehr hatten, seien hierbei hervorgehoben. Gabriels Tod war unerwartet und sein Verlust dürfte vor allem für Octavia, Hope und Echo schwer wiegen. Madis Entscheidung kam als eine überraschende und dennoch gut nachvollziehbare Wende daher, die den finalen Countdown der Serie einläutet.