„Outlander“: Spannende Wendungen in der Folge „Das Testament“ – Review
Unser Recap zur sechsten Episode der fünften Staffel
Rezension von Jana Bärenwaldt – 05.08.2020, 22:18 Uhr (erstmals veröffentlicht am 23.03.2020)
Die sechste „Outlander“ Folge „Das Testament“ spielt hauptsächlich auf River Run, wo die Hochzeit zwischen Jocasta (Maria Doyle Kennedy) und Duncan Innes (Alastair Findlay) ausgerichtet wird. Zwischen den Feierlichkeiten kommt es jedoch zu einigen Enthüllungen und bösen Überraschungen. Jamie (Sam Heughan) setzt mehr aufs Spiel, als Claire (Caitriona Balfe) lieb ist, nachdem er eine neue Chance auf Rache an Bonnet (Edward Speleers) gewittert hat. Zudem bringt Governor Tryon (Tim Downie) beunruhigende Neuigkeiten. Währenddessen muss Roger (Richard Rankin) auf Fraser’s Ridge beweisen, dass er in der Lage ist eine schwierige Entscheidung an Jamies Stelle zu treffen, um die Siedlung vor einem drohenden Unglück zu bewahren.
Während Claire und Jamie nach River Run geritten sind, um dort der Hochzeit von Jocasta und Duncan Innes beizuwohnen, sind Brianna (Sophie Skelton) und Roger auf Fraser’s Ridge zurückgeblieben. Sie kümmern sich um ihren Sohn Jemmy, der sich eine Erkältung eingefangen hat. Zudem hat Roger immer noch nicht Jocastas beleidigende Worte vergessen, sodass sein Fernbleiben nicht nur auf Jemmy zurückzuführen ist. Ihr Gespräch wird unterbrochen, als das kleine Kätzchen Adso ihnen stolz eine Heuschrecke ins Haus bringt. Ein Blick aus dem Fenster reicht jedoch aus, um zu erkennen, dass das Insekt wohl kein Geschenk, sondern eher Teil einer sich anbahnenden Plage ist.
Die Lage wird zunehmend bedrohlicher und schnelles Handeln ist gefragt. Einige Siedler sind dafür, die Felder in Brand zu stecken, um die Heuschrecken davon abzuhalten über die gesamte Siedlung herzufallen. Roger wirft ein, dass eine Änderung der Windrichtung die Flammen schnell auf die Häuser überspringen lassen könnte. Ein besserer Plan fällt ihm zunächst jedoch auch nicht ein, was für noch mehr Unruhen unter den Männern sorgt. Diese wünschen sich Jamies Führung, aber der befindet sich rund zehn Tagesritte entfernt.
Als Captain ist Roger nun Jamies Stellvertreter und muss sich schnellstens etwas einfallen lassen. Wenn die ganze Ernte den Heuschrecken zum Opfer fällt, bedeutet das, dass die Familien im Winter Hunger leiden müssen. Und tatsächlich kommt ihm kurz darauf die rettende Idee. Er erinnert sich an eine Geschichte, die ihm sein Adoptivvater als Kind erzählt hat, in der Heuschrecken von Rauch vertrieben wurden.
Zwar ist niemand so recht von Rogers Plan überzeugt, aber da es keinen anderen gibt und die Zeit drängt, werden schnell die nötigen Vorkehrungen getroffen. Rund um die Felder werden kleine schwelende Feuer errichtet, die so viel Qualm produzieren, dass die Felder bald vollständig davon bedeckt sind. Roger hofft, dass der Rauch die Heuschrecken vom Landen abhalten wird.
Schon bald nähert sich der Schwarm von Heuschrecken, der so riesig ist, dass er für kurze Zeit den Himmel verdunkelt. Die Siedler stehen umgeben von Qualm und Heuschrecken auf den Feldern. Tatsächlich geht der Plan auf. Zwar fallen ein paar kleinere Abschnitte den Insekten zum Opfer, aber der Großteil der Ernte wird verschont. Alle sind zufrieden und Roger konnte endlich seine Führungsqualitäten unter Beweis stellen.
Auf River Run bringt Duncan Innes seiner Ehefrau in spe einen Tag vor ihrer Hochzeit ein Geschenk. An Jocastas Reaktion wird jedoch deutlich, dass ihre letztendliches Zustimmen zu Duncans Antrag weniger auf Gefühlen, als auf Vernunft gegründet ist. Sie braucht jemanden an ihrer Seite, mit dem sie River Run verwalten kann, bis Jemmy volljährig ist.
Um die Überschreibung des Anwesens auf Briannas und Rogers Sohn offiziell zu machen, sind Jocasta, Jamie und Anwalt Gerald Forbes (Billy Boyd) zusammengekommen. Mit Jocastas Unterschrift wird die Änderung in ihrem Testament bestätigt. Jemmy ist nun Besitzer von River Run, was bis zu seiner Volljährigkeit weiterhin von Jocasta verwaltet wird.
Die Trauung findet zwar erst tags darauf statt, gefeiert wird aber jetzt schon. Jamie ist allerdings nicht wirklich in Feierlaune, denn er weiß, dass Jocasta eigentlich lieber Murtagh (Duncan Lacroix) an ihrer Seite hätte. Claire versucht ihn aufzumuntern und zusammen mischen sie sich unter die Gäste. Zu ihrer Freude befindet sich Lord John (David Berry) unter den Anwesenden, zu ihrem Leidwesen entdecken sie kurz darauf jedoch auch Governor Tryon samt seiner Gattin. Der Governor beweihräuchert sich selbst für sein gerissenes Vorgehen gegen die Regulatoren, was seine Frau dazu veranlasst, Claire und sich von den politischen Diskussionen zu entschuldigen.
Jamie wird von Tryon auf den neuesten Stand der Dinge gebracht. Tryon wurde der Posten des Governors in New York angeboten. Deswegen brennt er nun darauf, die Sache mit den Regulatoren in North Carolina so schnell wie möglich abzuschließen, um geordnete Verhältnisse zu hinterlassen. Er hat deswegen verfügt, dass alle Männer, die bisher an den Aufruhen beteiligt waren, sich freiwillig der Gnade der Justiz ausliefern sollen. Ansonsten will er sein Anliegen doch noch mit Gewalt durchsetzen.
Claire erspäht währenddessen zu ihrem Unbehagen ein bekanntes Gesicht: Philip Wylie (Chris Donald). Dieser ist überaus erfreut als er sie seinerseits erblickt und erweist sich als aufdringlich wie eh und je. Kaum hat sie ihn abgeschüttelt, taucht er kurze Zeit später schon wieder auf und versucht sich mit Versprechungen über kostbare Güter bei ihr einzuschmeicheln. Gerade als Claire erneut die Flucht ergreifen will, wird sie hellhörig, denn Wylie erwähnt einen irischen Gentleman, der am Hafen von Wilmington seinen Geschäften nachgeht.
Ihr Verdacht wird kurz darauf bestätigt, als Wylie den Namen des besagten irischen Gentleman nennt: Stephen Bonnet. Offenbar sind Wylie und Bonnet Partner im Schmuggelgeschäft. Claire versucht sich nichts anmerken zu lassen und schlägt nun ihrerseits ein Geschäft vor, nämlich dass Bonnet den Whiskey, den Jamie herstellt, verschiffen könnte. Wylie ist nicht gänzlich abgeneigt von Claires Vorschlag, hat ihr gegenüber aber andere Intentionen. Bevor die Situation eskaliert, taucht plötzlich Jamie auf und nimmt sich Wylie zur Brust.
In seiner Ehre verletzt sucht Wylie das Weite. Claire informiert Jamie über Wylies Verbindungen zu Bonnet. Das könnte ihre Gelegenheit sein, Bonnet endlich zu stellen, jedoch sind sie dabei auf Wylies Hilfe angewiesen. Jamie hat auch schnell eine Idee und fordert Wylie zum Glücksspiel heraus. Der verlangt als Einsatz jedoch Claires goldenen Ehering. Claire ist außer sich vor Wut, dass Jamie Franks Ring aufs Spiel setzt, während Jamie an ihr Vertrauen in ihn appelliert.
Derweil empfängt Jocasta zur später Stunde einen unerwarteten Gast. Murtagh ist doch noch gekommen, um sie davon zu überzeugen, auf ihn zu warten. Obwohl Jocasta ihre Gefühle für Murtagh nicht leugnet, weist sie ihn ab. Sie will ihre letzten Jahre nicht mit Ängsten und Kriegen verbringen. Schon einmal in ihrem Leben hat sie ein Krieg alles gekostet. Ihr vorheriger Mann Hector Cameron (Christopher Bowen) war ein Anhänger von Charles Stuart und somit ein Jakobit. Auch er setzte alles aufs Spiel für etwas, an das er glaubte. Nach Culloden waren sie gezwungen zu fliehen, wobei sie ihre Tochter Morna (Rosie Graham) verloren.
Später kehrt ein sichtlich angetrunkener Jamie zu Claire zurück, um sie von seinem Sieg zu unterrichten. Claire kann seine Freude jedoch nicht teilen. Sie ist immer noch erschüttert darüber, was Jamie aufgrund seines Wunschs nach Rache riskiert hat. Ihre Diskussion wird hitziger, als sich die aufgestaute Wut entlädt. Zum Glück haben die beiden ihre eigene Art, um sich wieder zu versöhnen.
Jamie beichtet Claire, dass er die Geschichte mit Bonnet endlich beenden will. Claire versteht ihn und nimmt ihm das Versprechen ab, dass Bonnet nie wieder zwischen ihnen stehen soll. Nach seinem Sieg hat Jamie mit Wylie vereinbart, dass dieser ihn mit Stephen Bonnet bekannt machen und so helfen soll, den Whiskey Schmuggel in die Wege zu leiten. Dafür greift Jamie auf seinen alten Decknamen Alexander Malcolm zurück.
Am nächsten Tag ruft Governor Tryon Jamie zu sich. Er hat schlechte Nachrichten. Wie zu erwarten, hat sich keiner der Regulatoren auf den Aufruf gemeldet und sich freiwillig gestellt. Darum will der Governor nun erneut die Miliz zusammenrufen und in zwei Wochen zum Angriff übergehen. Jamie ist zu Recht besorgt, denn er weiß, dass die Regulatoren gegen die vereinten Kräfte der Krone nahezu chancenlos sind.
Der nahende Krieg ist aber nur ein Teil ihrer Probleme, denn in der Zwischenzeit wird offenbar, dass Anwalt Gerald Forbes nichts Gutes für die Fraser’s im Sinn zu haben scheint. Er trifft sich mit Stephen Bonnet um diesen davon zu unterrichten, dass sein Sohn Jemmy soeben zum Erben von River Run erklärt wurde.
Fazit
Mit „Das Testament“ liefert Outlander einmal mehr eine Folge voll spannender Wendungen. Ein Krieg gegen die Regulatoren scheint nun unabwendbar geworden zu sein. Jamie muss seinen Eid gegenüber dem Governor erfüllen und dürfte nun keine Zeit mehr haben, um sich um Stephen Bonnet zu kümmern, obwohl er nun einen Grund mehr hätte, um ihn umzubringen.
Bonnet könnte sich nun schnell zu einem noch größeren Problem entwickeln, obwohl zurzeit noch unklar ist, was ihm sein Wissen über Jemmys Erbe nützen soll. Die Vaterschaft von Jemmy wurde nie offiziell bewiesen. Allerdings scheint er in Gerald Forbes einen überraschenden Verbündeten gefunden zu haben. Scheinbar trägt Forbes es Brianna immer noch nach, dass sie damals seinen Antrag abgelehnt hat.