„Outlander“-Finale: So dramatisch endet die fünfte Staffel – Review
Unser Recap zum Finale der fünften Staffel „Niemals ohne dich“
Rezension von Jana Bärenwaldt – 26.08.2020, 22:22 Uhr (erstmals veröffentlicht am 10.05.2020)
Im Finale der fünften Staffel „Niemals ohne dich“ zeigt „Outlander“ sich einmal mehr von seiner brutalen und düsteren Seite. Claire (Caitriona Balfe) muss während ihrer Gefangenschaft Schreckliches erdulden und Jamie (Sam Heughan) setzt für ihre Rettung alles aufs Spiel. Derweil nimmt die Reise von Brianna (Sophie Skelton) und Roger (Richard Rankin) eine unerwartete Wendung und sie erkennen, wo wirklich ihr Zuhause ist.
Die Episode beginnt augenscheinlich in der Neuzeit bzw. Ende der 60er oder Anfang der 70er Jahre, denn im Hintergrund spielt „Never My Love“ von The Association. Die Single wurde 1967 veröffentlicht und ist zudem der Originaltitel der finalen Folge. Claire sitzt in ihrem Wohnzimmer und betrachtet ein Gemälde von Fraser’s Ridge. Spätestens als Jamie sich zu ihr gesellt wird klar, dass es sich hierbei wohl um eine Fantasievorstellung handelt.
In der Realität wurde Claire von Lionel Brown (Ned Dennehy) und seinen Männern verschleppt. Claire realisiert, dass diese hinter der Explosion in der Destillerie stecken und dass dies bloß ein Ablenkungsmanöver war. Lionel hat erkannt, dass Claire hinter den medizinischen Ratschlägen von „Dr. Rawlings“ steckt. Für ihre frevelhaften Aussagen, die unter anderem seine Frau von seinem Bett ferngehalten haben, will er sie nun zur Rechenschaft ziehen. Er plant, Claire nach Brownsville zu bringen und dort als Scharlatan zu entlarven.
Claire wagt einen Fluchtversuch, kann den Männern jedoch nicht entkommen und wird übel zugerichtet. Einige der Männer fürchten, dass sie eine Hexe ist, was sie jedoch nicht davon abhält, sie weiterhin zu misshandeln. Als Claire laut „Jesus H. Roosevelt Christ“ ausstößt, scheint dies einen der Männer aufhorchen zu lassen. Der besagte Mann heißt Wendigo Donner (Brennan Martin) und ist indianischer Abstammung. Später am Abend kommt er zu Claire, die in der Nähe vom Lager an einen Baum angebunden ist, und fragt sie unverblümt, ob sie Ringo Starr kenne.
Als Claire dies bejaht, sieht er seine Annahme über sie bestätigt und offenbart, dass er ebenfalls aus der Zukunft kommt. Er ist im Jahr 1968 mit einer Gruppe amerikanischer Ureinwohner durch die Zeit gereist, um die Indianer vor ihrem Schicksal zu warnen. Auf Claires Nachfragen hin bestätigt er, dass auch Robert Springer bzw. Otterzahn zu dieser Gruppe gehörte. Donner will nach Hause zurückkehren und Claire verspricht ihm ihre Hilfe, wenn er sie freilässt. Donner zögert jedoch und will noch abwarten. Später wird Claire von einem Großteil der Männer vergewaltigt.
Claire flüchtet sich erneut in ihre Fantasie, in welcher nun Thanksgiving ist und sich die ganze Familie, einschließlich Murtagh (Duncan Lacroix), Jocasta, (Maria Doyle Kennedy), Fergus (César Domboy), Marsali (Lauren Lyle) und Ian (John Bell), versammelt. Allerdings kann sie die Gegenwart nicht vollständig ausblenden und schließlich nimmt auch ihre Fantasie ein tragisches Ende, als zwei Polizisten sie darüber informieren, dass Brianna und Roger mit ihrem Kind bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind.
Roger und Brianna ahnen nichts von den Vorfällen bei Fraser’s Ridge. Sie sind gemeinsam mit Jemmy durch die Steine gegangen, aber etwas scheint nicht funktioniert zu haben. Sie sind nicht durch die Zeit gereist, sondern wieder am selben Punkt herausgekommen, an dem Ian immer noch verweilt und sie verdutzt in Empfang nimmt. Beide erklären, an ihr Zuhause gedacht zu haben, und offenbar ist dies nun in der Vergangenheit. Gemeinsam mit Ian treten sie den Heimweg an. Als sie eines Nachts rasten, sehen sie in der Ferne das Flammende Kreuz.
Jamie bereitet seine Männer gerade auf den Kampf vor, als auf einmal die Kutsche mit Ian, Roger, Brianna und Jemmy vorfährt. Es bleibt keine lange Zeit für Erklärungen, denn als sie hören, was Claire zugestoßen ist, rüsten Roger und Ian sich sofort zum Kampf. Claire wird von Schüssen und Kampfgeschrei geweckt. Jamie und seine Männer haben ihr Lager gefunden und liefern sich einen erbarmungslosen Kampf.
Als Jamie sie schließlich findet, wirkt Claire völlig verstört und apathisch. Auf seine Fragen „Wer?“ und „Wie viele?“ kann Claire ihm keine Antwort geben, woraufhin Jamie den Befehl gibt, alle verbliebenen Männer zu töten. Einzig Donner ist entkommen und Lionel nehmen sie zu Befragungszwecken mit. Auf dem Weg nach Hause erzählt Claire von ihrer Begegnung mit Donner. Jamie berichtet ihr, dass es Marsali und ihrem Baby gutgehe und bringt Claire die guten Neuigkeiten über Brianna, Roger und Jemmy.
Zuhause wird sie von Brianna und Marsali in Empfang genommen. Später am Abend eröffnet Claire gegenüber Jamie, dass sie zu viel erlebt hat, um jetzt aufzugeben. Claire ist zwar sichtlich erschüttert, aber ihr Wille ist nicht gebrochen. Am nächsten Tag geht sie zu Lionel, der von den Männern brutal befragt wurde und nun in ihrer Praxis fixiert ist. Claire ringt mit ihrer Vorstellung, ihm das Leben zu nehmen, aber ihr ärztlicher Eid hindert sie daran.
Aber Marsali hat keinen Eid geleistet. Als Lionel sie beleidigt und ihr droht, fasst Marsali den Entschluss, dass er niemandem aus ihrer Familie mehr ein Leid zufügen wird. Jamie bringt die Leiche später zu Lionels Bruder Richard (Chris Larkin) nach Brownsville. Dieser sieht ein, dass Jamie keine andere Wahl geblieben ist, droht aber zugleich Vergeltung an.
Einige Zeit später genießen Claire und Jamie einen ruhigen, normalen Tag. Brianna und Roger haben sich entschlossen, in der Vergangenheit zu bleiben, da Fraser’s Ridge nun ihr Zuhause ist. Aber sie wissen alle, dass es nicht lange so friedlich bleiben wird. So wie am Horizont ein Gewitter aufzieht, braut sich gleichermaßen der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg zusammen, der das Land verändern wird.
Fazit
„Outlander“ zeigt in diesem Finale mehr als deutlich, wie grausam und brutal die Serie immer wieder sein kann, vor allem in Bezug auf ihre Hauptfiguren. Auch wenn man froh ist, dass Claires Leiden ein Ende hat, so wirken die Ereignisse fast ein wenig gehetzt, was daran liegen könnte, das sie gerade einmal die Hälfte der Folge umfassen.
Wahrscheinlich hat Claire ihre Familie selten so dringend um sich gebraucht wie jetzt, sodass der Twist um Rogers und Briannas Zeitreise mehr als willkommen ist. Auch wenn die Staffel glücklicherweise nicht mit einem dramatischen Cliffhanger geendet hat, liegen neue Probleme schon in Sichtweite.
Neben dem aufziehenden Krieg haben sich die Frasers mit Richard Brown einen neuen Feind gemacht, der laut Lionels Prophezeiungen nicht scheuen wird, seinen Tod zu rächen und alles niederzubrennen. Das könnte eine Vorausdeutung für das Feuer auf Fraser’s Ridge sein, das im jetzigen Jahrzehnt in der Siedlung ausbrechen und laut dem Artikel in der Gazette zum Tod von Jamie und Claire führen soll.
Kommentare zu dieser Newsmeldung
midadi am
Ich fand das ganze total fehl am Platz. Es hat sich nichts angekündigt, nichts aufgebaut, auf einmal wie aus dem Nichts diese Brutalität. In den letzten Folgen hatte man schon eher das Gefühl man entwickelt sich langsam zu einer Seifenoper. Vielleicht hat man das gemerkt und wollte gegensteuern, den Zuschauer wachrütteln und Interesse wecken. Mich hat es eher verschreckt, hat mir nicht gefallen.