„Suburra“: Netflix produziert italienische Mafiaserie der „Gomorrha“-Macher

Story startet als Kinofilm, Fortsetzung in Serienform

Marcus Kirzynowski
Marcus Kirzynowski – 05.10.2015, 12:01 Uhr

„Suburra“ (Ausschnitt aus dem Filmplakat) – Bild: Cattleya / RAI Cinema
„Suburra“ (Ausschnitt aus dem Filmplakat)

Netflix hat seine erste in Italien produzierte Serie in Auftrag gegeben. Das gemeinsam mit der öffentlich-rechtlichen RAI produzierte „Suburra“ soll eine Mafiaserie mit relativ aufwändigem Ansatz werden. So beginnt die Geschichte in einem gleichnamigen Kinofilm und soll dann 2017 in Form der Serie fortgesetzt werden, wie Deadline berichtet. Produktionsfirma ist Cattleya, die auch schon hinter „Gomorrha – Die Serie“ und „Romanzo Criminale“ steckte.

Der Ansatz ist hier anscheinend ähnlich wie bei „Gomorrha“: Erst gab es ein Buch von den Autoren Giancarlo de Cataldo und Carlo Bonini, am 14. Oktober startet die Verfilmung in den italienischen Kinos und danach will Netflix das Thema in serieller Form weiterführen. Beim Kinofilm führt Stefano Sollima Regie, der bei der Serienfassung von „Gomorrha“ der maßgebliche Regisseur war. Netflix hat sich nun die Rechte gesichert, den Film ebenfalls ab 14. Oktober seinen amerikanischen Kunden zur Verfügung zu stellen, italienische Kunden des VoD-Dienstes müssen sich bis Mai 2016 gedulden. Im Jahr darauf soll dann die Serie online gehen.

Thematisch geht es um alles, was italienische Serienmacher in jüngster Zeit bevorzugt behandeln: Politik, den Vatikan, die Mafia, Korruption, Geldwäsche, Drogen und Prostitution. Das düstere Drama spielt in einer Küstenstadt in der Nähe von Rom, die in ein Paradies für Spieler verwandelt werden soll. Der daraufhin entfachende Kampf involviert ein korruptes Parlamentsmitglied, Filippo Malgradi (Pierfrancesco Favino), das Oberhaupt einer einflussreichen örtlichen Familie mit dem Tarnnamen Nummer 8 (Alessandro Borghi) und Sebastiano (Elio Germano), einen jungen Veranstaltungsmanager. Außerdem kommen noch religiöse Führer und rivalisierende Mafiosi ins Spiel, darunter der „Samurai“ (Claudio Amendola), der die meist gefürchtete Fraktion der römischen Mafia vertritt. Hinter allem steht ein System von Korruption und brutalem Verbrechen mit internationaler Reichweite, wie wir es auch schon aus vorhergehenden Mafiaserien kennen.

Noch nichts bekannt wurde über die Darsteller und auch nicht darüber, inwieweit Sollima auch an der Serienfassung beteiligt sein soll. Die Dreharbeiten sollen erst in der zweiten Jahreshälfte 2016 beginnen. Nach der Italienpremiere bei Netflix wird die RAI die Serie dann im Fernsehen zeigen. Es ist davon auszugehen, dass der Streamingdienst sie zeitgleich zu Italien auch in Deutschland veröffentlichen wird, wie er das mit allen neuen Eigenproduktionen macht.

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