Von „Volles Haus!“ über „ZOL“ und „Promi-Büßen“ bis „Love Island“: Das waren die größten TV-Flops 2023

Deutsche Fernseh-Tiefpunkte des Jahres im Rückblick

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 27.12.2023, 09:00 Uhr

21. Calvin am Goldstrand (ProSieben)

Calvin Kleinen ist unter Trash-TV-Fans bekannt wie ein bunter Hund. Aufgrund seines extravaganten Auftretens wirkte er schon in zahlreichen einschlägigen Formaten mit. Sein bisheriger Karriere-Höhepunkt: eine eigene Doku-Soap. In „Calvin am Goldstrand“ wollte er ein eigenes Promoter-Business aufziehen und mit Partytickets das Geschäft in Bulgarien ankurbeln. Allzu viel Vertrauen in das vorrangig für Joyn produzierte Format hatte ProSieben offenbar nicht, denn es erhielt nur einen Sendeplatz gegen Mitternacht – wo es fast schon erwartbar mit unter 3 Prozent Marktanteil in der jungen Zielgruppe floppte. Joyn/​Willi Weber

22. Good Luck Guys (ProSieben)

In „Good Luck Guys“ tauschen mehr oder weniger bekannte Teilnehmer aus diversen anderen Reality-Shows im paradiesischen Thailand ihr Luxusleben gegen ein kräftezehrendes Abenteuer. Das in erster Linie für den Streamingdienst Joyn produzierte Format zeigte ProSieben im Free-TV am späten Donnerstagabend – wo es völlig unterging und teilweise verheerende Marktanteile von unter 3 Prozent in der jungen Zielgruppe einfuhr. Joyn/​Richard Hübner

23. The Wheel – Das abgedrehte Promi-Quiz (RTL)

Bereits im Sommer 2021 versuchte sich RTL an der deutschen Adaption der in Großbritannien enorm erfolgreichen Spielshow „The Wheel“. Hierzulande zündete die Show mit Promis auf einem rotierenden Rad jedoch nicht, weshalb sie nach drei von sechs produzierten Folgen vorzeitig abgesetzt wurde. Fast zwei Jahre später versuchte man es im Sommer 2023 zur Primetime noch einmal, doch auch hier blieben die drei restlichen Ausgaben der von Comedian Chris Tall moderierten Show bei Marktanteilen zwischen 7,4 und 8,5 Prozent hängen. Somit dürfte sich das Rad künftig nicht mehr drehen. TVNOW/​Laura Oldenbroek

24. Jetzt knallt’s – Die Show mit dem Bäng-Moment (RTL)

Noch eine Show, die bei RTL lange in der Schublade lag, war „Jetzt knallt’s“. Bereits im Sommer 2022 produziert, wurde das von Laura Wontorra moderierte Format erst ein Jahr später ausgestrahlt – und wurde zum Flop. Nur zwei der insgesamt fünf produzierten Ausgaben wurden überhaupt gesendet. Mehr als magere 7,7 und 8,0 Prozent Marktanteil in der jungen Zielgruppe waren nicht drin. Einen großen Knall löste die Show nicht aus. RTL/​BBC Studios

25. Job Switch – Zum Glück gekündigt! (VOX)

Ein Format mit einem durchaus originellen Ansatz schickte VOX in Gestalt von „Job Switch – Zum Glück gekündigt!“ an den Start: Menschen, die unglücklich in ihrem Job waren, kündigten und ließen sich auf das Ungewisse ein: Experten sollten ihnen einen geeigneten neuen Job vermitteln. Letztendlich interessierten sich aber zu wenig Menschen vor dem Fernseher dafür: Nur 430.000 Zuschauer verfolgt im Schnitt die vier Folgen. Mit schwachen Marktanteilen zwischen 3,9 und 5,9 Prozent versagte das Format auch in der jungen Zielgruppe. RTL

26. Die Pyramide (Sat.1)

Im Februar wollte Sat.1 weiter auf der Retro-Welle surfen und brachte gleich drei klassische Show-Formate als Eventprogrammierung zurück: Unter anderem war „Die Pyramide“ Teil der sogenannten Kult-Show-Wochen. Ganz und gar nicht kultig waren jedoch die Quoten, die mit einem Marktanteil von knapp 5,8 Prozent in der Zielgruppe sehr ernüchternd ausfielen, weshalb Sat.1 die weiteren produzierten Folgen lange zurückhielt und sie erst im Sommer nachlieferte – nun am Mittwoch- statt am Montagabend. Doch auch das brachte nichts und die von Jörg Pilawa moderierte Neuauflage ging weiter sang- und klanglos unter. Sat.1/​Willi Weber

27. Jeopardy! (Sat.1)

Das gleiche Schicksal wie „Die Pyramide“ ereilte auch das kurz darauf ausgestrahlte Comeback von „Jeopardy!“. Die auf mehrere Stunden aufgeblähte Primetime-Neuauflage des Quiz-Klassikers war viel zu lang und fiel bei den Zuschauern durch. Die erste Folge der von Ruth Moschner moderierten Show sahen insgesamt 870.000 Menschen, der Zielgruppen-Marktanteil betrug 5,7 Prozent. Auch hier verschob Sat.1 die Ausstrahlung weiterer Folgen in den Sommer, wo mit Marktanteilen zwischen 4,3 und 6,1 Prozent ebenfalls nichts zu holen war. Sat.1/​Willi Weber

28. Dating Game (Sat.1)

Unter dem Titel „Dating Game“ brachte Sat.1 als Teil der Kult-Show-Wochen auch „Herzblatt“ zurück. Auch hier erwies es sich als kontraproduktiv, das eigentlich auf eine halbe Stunde angelegte Konzept auf eine zweistündige Primetime-Variante auszudehnen. Das Resultat: Mit gerade mal 800.000 Zuschauern und einem mauen Marktanteil von 5,0 Prozent fiel die von Jörg Pilawa moderierte Neuauflage durch. Die zwei weiteren produzierten Folgen von „Dating Game“ hat sich Sat.1 direkt gespart und bis heute nicht ausgestrahlt. Sat.1/​Julia Feldhagen

29. Promi Game Night (RTL Zwei)

Mit einigen Jahren Verspätung hat sich RTL Zwei an einer deutschen Adaption der US-Spielshow „Hollywood Game Night“ versucht, in der Stars in gemütlicher Wohnzimmeratmosphäre in Party-Spielchen antreten. Doch die deutsche „Promi Game Night“ interessierte schon zum Auftakt nur 420.000 Zuschauer, der Zielgruppen-Marktanteil betrug miese 3,0 Prozent. Dies hatte zur Folge, dass die von Caroline Frier moderierte Show nach zwei Wochen auf einen späteren Sendeplatz verlegt wurde, wo sie sich aber nur mäßig verbessern konnte. Von einer Fortsetzung des Formats sah der Sender deshalb ab. Constantin Entertainment

30. That’s My Jam mit Bill & Tom Kaulitz (RTL)

Eigentlich war die Musik-Spielshow „That’s My Jam“, eine Adaption des gleichnamigen US-Formats mit Jimmy Fallon, als exklusives Format für den Streamingdienst RTL+ angekündigt. Allerdings entschied sich RTL kurzfristig, die hierzulande von Bill und Tom Kaulitz moderierte Musik-Spielshow auch ins Free-TV zu hieven. Doch am späten Samstagabend holte sie nur enttäuschende Einschaltquoten. Nachdem der Zielgruppen-Marktanteil auf 4,3 Prozent gefallen war, flog die Show schließlich nach nur drei Folgen wieder aus dem linearen Programm. Trost für die Verantwortlichen: Beim Deutschen Fernsehpreis wurde „That’s My Jam“ zur großen Überraschung als beste Unterhaltungsshow des Jahres ausgezeichnet. RTL/​Stefan Gregorowius

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