TV-Kritiken zur US-Season 2016/​17

US-Season 2016/​2017: Ein kurzer Blick auf die neuen US-Serien – von Bernd Krannich

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 02.10.2016, 19:56 Uhr

Der Cast von „Conviction“ABC


Worum es geht: Im Zentrum des Anwalt-Dramas „Conviction“ steht Hayes Morrison, eine Juristin und Tochter eines Ex-Präsidenten der USA. Hayes ist unglaublich klug, rebelliert aber schon seit ihrer Jugend dagegen, andauernd die brave First Daughter zu mimen und verstrickt sich in einen Sex- und Drogenskandal nach dem anderen. Ihrer Mutter passt das gerade aber überhaupt nicht in den Kram, da sie für einen Sitz im Senat kandidiert. Als Hayes mit Kokain erwischt wird, handelt ihre Mutter mit New-York-District-Attorney Connor Wallace einen Deal aus: Hayes übernimmt die Leitung über eine neue von Connor ins Leben gerufene Spezialeinheit, die Conviction Integrity Unit, und muss dafür nicht ins Gefängnis. Die Special Unit rollt alte Fälle neu auf, um womöglich zu Unrecht verurteilten Menschen zu helfen – nachdem die Stadt New York (in der Serie) mehrfach Millionen-Entschädigungen zahlen musste, will man zur Schadensbegrenzung nun proaktiv vorgehen. Durch Hayes’ Berufung wird die Wahlkampagne ihrer Mutter nicht von einem erneuten Skandal überschattet und Connor muss nicht selbst seinen Kopf für die neue Einheit hinhalten, die nicht überall auf Wohlwollen stößt, da sie eine Menge alten Schmutz wieder aufwirbeln könnte.

Connor verfolgt zudem seine eigenen Ziele: er will in die Politik und Hayes soll ihm dabei von Nutzen sein. Allerdings haben er und Hayes eine komplizierte Vorgeschichte miteinander und sind entsprechend in einer teils wohlwollend, teils antagonistischen Beziehung zueinander gefangen. Hayes neue Position stößt zudem nicht bei all ihren Teamkollegen auf Begeisterung. Eigentlich hatte der stellvertretende Staatsanwalt Sam Spencer den Job schon sicher gewähnt, er hatte auch schon die Mitglieder der Einheit ausgewählt. Ein weiteres Mitglied im Team ist Tess Larson, eine Anwaltsgehilfin. Sie hatte zuvor schon für eine Initiative gearbeitet, die sich zum Ziel gesetzt hat, Fehlurteile aber auch generell die Todesstrafe zu bekämpfen (Innocence Project), hat jedoch auch eine Vorgeschichte mit Hayes. Das Team wird komplettiert durch die Ermittlerin Maxine Bohen, und dem Forensiker Franklin „Frankie” Cruz, der ganz eigene Ansichten zum Strafvollzug mitbringt. Hayes muss lernen sich gegen die Vorurteile der anderen aufgrund ihres Status durchzusetzen und unter enormen Zeitdruck vergangene Kriminalfälle neu aufzurollen.

Die Stars: Hayley Atwell („Marvel’s Agent Carter“) porträtiert Hayes, die skandalträchtige aber smarte Tochter eines Ex-Präsidenten der USA. Eddie Cahill („CSI: New York“) spielt den New Yorker Staatsanwalt Connor und Shawn Ashmore („The Following“) verkörpert Sam, den stellvertretenden Staatsanwalt. Das weitere Team der Conviction Integrity Unit besteht aus Emily Kinney („The Walking Dead“), die die Rolle als Anwaltsgehilfin Tess übernommen hat, Merrin Dungey („Alias – Die Agentin“) als Maxine, die führende Ermittlerin der Einheit und Manny Montana („Graceland“) als Frankie, der Chef der forensischen Abteilung.

Kurzkritik Mit „Conviction“ hat ABC wenig gewagt und noch weniger gewonnen. Die Anwaltsserie mit einer starken Frau in der Hauptrolle fügt sich gut ins gewohnte Programm des Senders ein, bietet aber auch keine wirklichen Highlights. Der Handlungsbogen verläuft eher mäßig spannend und oft auch nicht ganz plausibel, die Charaktere scheinen interessante Hintergrundgeschichten zu bergen, bleiben in der Auftaktfolge aber noch sehr blass. Insgesamt wirkt „Conviction“ wie ein schwächerer Abklatsch von „Scandal“, das diese Saison aufgrund der Schwangerschaft der Hauptdarstellerin länger pausieren muss. Trotzdem ist die Serie als seichte Abendunterhaltung zu empfehlen, insbesondere für Fans von anderen ABC Serien wie „Scandal“ oder „The Catch“. Vor allem die beiden Hauptdarsteller Hayley Atwell und Eddie Cahill harmonieren sehr gut miteinander und werten die Serie noch einmal auf.

(Kritik: Jana Bärenwaldt)

Meine Wertung: 3/​5

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