Die Tops & Flops des internationalen TV-Jahres 2022

Die besten Serien und die größten Tiefpunkte im Rückblick

Vera Tidona
Vera Tidona – 29.12.2022, 11:46 Uhr

Tops & Flops des TV-Jahres 2022 – Bild: HBO/Netflix/Amazon/Disney
Tops & Flops des TV-Jahres 2022

Nach dem traditionellen Rückblick auf das internationale TV-Jahr 2022 folgt nun das Resümee der Serien(-Neuheiten) des Jahres: Welche Serie fand Gefallen beim Publikum? Welche Produktion fiel dagegen durch und verabschiedete sich für immer vom Bildschirm? Eine Übersicht der Gewinner und Verlierer des internationalen TV-Jahres 2022 liefert Klarheit.

Nach zwei Jahren Corona-Pandemie fand auch im Bereich TV und Serien wieder etwas Normalität Einzug. Während im Fernsehen die großen Networks ABC, NBC und CBS in den herkömmlichen Rhythmus mit neuen Serien und Staffeln im Frühjahr/​Herbst zurückfanden, bekamen die einstigen Gewinner der Pandemie ernsthafte Probleme: Die großen Streamingdienste Netflix, Amazon Prime Video und Disney+ konnten in dieser Zeit mit einer Vielzahl an neuen Produktionen der besonderen Situation etwas entgegensetzen.

In diesem Jahr aber kamen etwa Disney und Netflix ins Straucheln und mussten erstmals in der Geschichte der Unternehmen massive Kundenabgänge und finanzielle Einbußen hinnehmen. Warner antwortete auf die angespannte Situation mit einem regelrechten Kahlschlag bei zahlreichen Serienproduktionen – während andere Anbieter mit ihren großen Serien-Highlights des Jahres mit bombastischen Bildern und einer hochkarätigen Besetzung die Zuschauer zu begeistern versuchten.

In der folgenden Übersicht der Tops & Flops 2022 (zum Durchklicken) finden sich ein paar ausgewählte Serientitel, die in diesem Jahr entweder zu den Gewinnern oder Verlierern zählten.

Tops & Flops 2022

Top: „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“

Amazon hat sich vor vier Jahren in einem harten Bieterkampf die Rechte an einer Serienadaption der Werke von J.R.R. Tolkien sichern können und schickte in diesem Herbst mit „Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht“ eine der teuersten Serien-Projekte bei Prime Video an den Start. Die Prequel-Serie zu „Der Herr der Ringe“ und „Der Hobbit“, die bereits erfolgreich und preisgekrönt fürs Kino verfilmt wurden, ist tausende von Jahren vor den bekannten Geschehnissen in Mittelerde angesiedelt.

Mit bombastischen Bildern entführt uns die aufwendig gemachte Fantasyserie zurück nach Mittelerde und stellt neben bekannten Charakteren auch viele neue Figuren und Orte vor. Mindestens eine weitere Staffel wird es geben, anfangs war aber auch bereits von fünf Staffeln die Rede. Bis die zweite Staffel erscheinen wird dauert es aber noch eine ganze Weile, vor 2024 wird es wohl nicht werden. Amazon Prime Video

Flop: Warners Kahlschlag-Opfer „Westworld“

Die einst gefeierte Science-Fiction-Serie „Westworld“ von HBO erlitt einen herben Rückschlag. Im Rahmen eines regelrechten Kahlschlags hat Warner auch bei dieser Produktion den Stecker gezogen und auf eine angedachte finale Staffel verzichtet. So bleibt das Werk von den Serienmachern Jonathan Nolan und Lisa Joy, frei nach dem gleichnamigen Film von Michael Crichton aus dem Jahr 1973, nach der vierten Staffel unvollendet.

Auf ein abschließendes Finale wurde sehr zum Unmut der Zuschauer und der Serienmacher vonseiten des Senders verzichtet. Weitere Opfer von Warners HBO und HBO Max sind die beiden viel gelobten Serienneuheiten „Minx“ und „The Nevers“, die nun doch keine Verlängerungen erhalten haben.

Top: „House of the Dragon“

Die zweite große und aufwendige Serien-Neuheit ist ein Prequel zur Erfolgsserie „Game of Thrones“ bei HBO. Die Vorgeschichte „House of the Dragon“ nach George R. R. Martins Westeros-Saga erzählt von dem Aufstieg und Fall des Hauses Targaryen, dessen Machtkampf um die Nachfolge des Eisernen Throns auch als „Tanz der Drachen“ bekannt ist.

Mit einer prominenten Besetzung konnte die Serie bei den Zuschauern punkten und „Herr der Ringe“-Serie Konkurrenz machen. Eine zweite Staffel wird wohl auch nicht vor 2024 eintreffen. Weitere Ableger der Hauptserie wie ein Sequel mit Jon Snow sollen folgen. HBO/​Sky

Flop: „Dan Brown – The Lost Symbol“

Die Bücher von Erfolgsautor Dan Brown bildeten die Vorlage für eine beliebte Filmreihe mit Tom Hanks als Professor Robert Langdon, ein renommierter Kenner religiöser Ikonologie und Symbolologie an der Harvard University in den USA. Im Gegensatz zu „The Da Vinci Code – Sakrileg“, „Illuminati“ und „Inferno“ wurde in der Filmreihe der eigentliche Auftaktband „The Lost Symbol“ bereits ausgelassen.

Eine Serie sollte nun die Handlung als Prequel umsetzen – ohne Tom Hanks, stattdessen mit Ashley Zukerman als jüngere Ausgabe des Professors. Doch die Serienadaption „Dan Brown – The Lost Symbol“ verfehlte das Ziel und wurde mit mangelndem Zuschauerinteresse abgestraft. Schließlich zog der Streamingdienst Peacock den Stecker und verzichtete auf eine Verlängerung um eine zweite Staffel.

Flop: „The Witcher: Blood Origin“

Während derzeit der Weggang von Henry Cavill als Hexer Geralt aus der Netflix-Serie „The Witcher“ (nach der kommenden dritten Staffel) unter den Fans der Fantasyserie heftig diskutiert wird, geht eine weitere Produktion aus dem wachsenden Serien-Universum um Menschen, Monster und Elfen an den Start.

Die Miniserie „The Witcher: Blood Origin“ erzählt die Vorgeschichte der Hexer-Saga und überrascht die Fans mit diversen Cameo-Auftritten bekannter Figuren, die eine direkte Verbindung zu Hauptserie darstellen. Die Serie selbst spielt jedoch 1200 Jahre vor dem Original.

Wer meint, dass das Prequel an den Erfolg der Hauptserie anknüpfen kann, wird überrascht sein: Derzeit hagelt es negative Kritiken von der Presse ebenso wie von den Fans. Schade um die Besetzung mit Michelle Yeoh („Star Trek: Discovery“) als schwertkämpfende Elfin in einer Hauptrolle. Im Sommer 2023 geht es dann mit der dritten Staffel der Hauptserie bei Netflix weiter.

Flop: „Resident Evil“

Nicht alle Pläne für ein Serien-Universum bei Netflix gehen auf. So auch bei der Horrorreihe „Resident Evil“ nach der gleichnamigen, erfolgreichen Videospielreihe von Capcom. Entgegen der mehrteiligen Filmreihe mit Milla Jovovich sollte sich die neue Serie mit Lance Reddick („John Wick“) sehr viel stärker an der Vorlage orientieren.

In der Serie spielen bekannte Charaktere aus den Videospielen mit – dennoch blieb das Interesse der Zuschauer und Fans weit hinter den Erwartungen zurück. Nach überwiegend negativen Kritiken beendete der Streamingdienst den Versuch einer Neuauflage des Franchise.

Top: „Vikings: Valhalla“

Die Wikinger-Saga wurde bei Netflix mit einer Sequel-Serie fortgesetzt. Nach dem Abschluss der erfolgreichen Serie „Vikings“ um Ragnar Lodbrok (Travis Fimmel) entwickelte Serienmacher Michael Hirst mit „Vikings: Valhalla“ eine weitere Actionserie über eine bekannte Wikinger-Legende mit dem Isländer Leif Erikson (Sam Corlett), der 100 Jahre später um das Jahr 1000 lebte und als erster bekannter Europäer gilt, der den Nordatlantik überquerte und Nordamerika betrat.

Die neue Wikinger-Serie konnte die Fans des Originals ebenso begeistern, das erstmals von Netflix selbst produzierte Projekt wurde zum neuen Publikumshit.

Flop: „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“

Der Versuch, aus dem Horror-Kultfilm„Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“ eine gleichnamige Serienadaption zu machen, ging gehörig schief. Was seit Ende der 1990er Jahre Kult ist und bei keinem Halloween-Fernsehabend fehlen darf, wurde nun in Serienform noch einmal moderner adaptiert. Doch es blieb bei nur einer Staffel und die ließ die Zuschauer mit einigen Cliffhangern und losen Enden zurück, die wohl nie aufgelöst werden. Da sollte man sich wohl lieber das nächste Mal an Halloween das Original anschauen.

Top: „Stranger Things“

Der Netflix-Dauerbrenner „Stranger Things“ meldete sich nach einer längeren Pause mit der lang erwarteten vierten Staffel zurück. Mit einem extralangen Staffelfinale schlossen sich neue Charaktere der Hawkins-Gang an, um gegen eine neue Art von Monstern aus Upside Down zu kämpfen. Zur Rettung ihrer Freunde eilte auch die Heldin der Serie Eleven (Millie Bobby Brown) zur Hilfe, die sich gegen einen neuen übermächtigen Feind stellen musste.

Der Streaminganbieter durfte sich über neue Rekordzugriffe der zahlreichen Fans der Mystery-Horrorserie freuen – nebenbei verhalf sie dem Songklassiker „Running Up That Hill“ (Max’ Song) von Kate Bush aus den 1980er Jahren zu neuem Ruhm. Mit der kommenden fünften Staffel findet der Serienhit jedoch ein Ende, diverse Spin-Offs dürfte es aber sicherlich geben, wenn es nach den Verantwortlichen von Netflix geht.

Flop: „The Time Traveler’s Wife“

In der Serienadaption von „The Time Traveler’s Wife“ (zu deutsch: „Die Frau des Zeitreisenden“) war der ehemalige „Game of Thrones“-Star Rose Leslie an der Seite von Theo James in einer Liebesgeschichte über Zeit und Raum zu sehen, basierend auf einer Buchvorlage von Audrey Niffenegger, die schon zuvor erfolgreich fürs Kino verfilmt worden war.

Obwohl die Serie von „Sherlock“-Macher Steven Moffat gemeinsam mit „Game of Thrones“-Regisseur David Nutter entwickelt wurde, blieb der durchschlagende Erfolg beim Publikum aus. Nach eher negativen Kritiken entschied sich der US-Sender HBO, die Serie nach nur einer Staffel wieder einzustellen.

Top: „Star Wars“ mit „Andor“ und „Obi-Wan Kenobi“

Der enorme Erfolg von „Star Wars“ geht in Serienform weiter: Lucasfilm schickte auch in diesem Jahr neue Serien aus dem Sternenkrieg-Universum bei Disney+ an den Start. Besonders die Miniserie „Obi-Wan Kenobi“ mit Ewan McGregor wurde von zahlreichen Fans heiß erwartet, in der der Schotte noch einmal in seine ikonische Rolle als Jedi-Meister schlüpfen durfte, um sich erneut Hayden Christensen als Darth Vader entgegenzustellen.

Fast nahtlos weiter ging es im Programm des Streamingdienstes mit dem „Rogue One“-Prequel „Andor“ mit Diego Luna als Cassian Andor, das bereits nach den ersten Folgen von vielen Kritikern und Fans als eine der besten „Star Wars“-Produktionen gefeiert wurde. Hier ist eine zweite Staffel geplant, die die Lücke zum Film schließen wird.

Im nächsten Jahr geht es mit frischen Folgen zu „The Mandalorian“ und der neuen Serie „Star Wars: The Acolyte“ über die Ära der High Republic weiter, die rund 200 Jahre vor der Skywalker-Saga angesiedelt ist. Die nächsten Projekte stehen bereits in den Startlöchern.

Flop: „The Expanse“

Einst wurde die von Fans und Kritikern gefeierte Sci-Fi-Serie „The Expanse“ von Amazon gerettet, doch nun ist auch hier Schluss. Nach sechs Staffeln und 62 Folgen ging die Reise im Weltall um eine Mars-Kolonie sowie zahlreiche kleinere Niederlassungen im Asteroidengürtel abrupt zu Ende. Die Serienmacher hoffen aber weiterhin, die restlichen Bände der gleichnamigen Buchreihe noch umsetzen zu können – wenn schon nicht als Staffel, dann vielleicht als anschließende Filme.

Top: Weitere Marvel-Serien auf Disney+

Marvel setzt ebenso auf eine Fülle an neuen Serien auf Disney+, die das umfangreiche und wachsende Marvel Cinematic Universe erweitern. In diesem Jahr durften sich MCU-Fans auf die neuen Superhelden aus den titelgebenden Serien „Moon Knight“, „Ms. Marvel“ und „She-Hulk: Die Anwältin“ freuen, die ihr Debüt im MCU gaben und gleichzeitig eine Verbindung zu den Kinofilmen darstellen.

Nächstes Jahr geht es mit frischen Folgen zu „Loki“ und weiteren Marvel-Serien beim Streaminganbieter weiter – neben neuen Superhelden-Abenteuern in den Kinos.

Flop: Ausverkauf der DC-Serien

Neben Marvel möchte auch Konkurrent DC sein Serien-Universum massiv ausbauen, doch nun erlebte besonders das Arrowverse einen herben Rückschlag. Warners neuer Chef sowie der neue kreative Kopf hinter dem DC-Universum kündigten einige Neuerungen an, innerhalb derer die Serien „Batwoman“, „Legends of Tomorrow“ und „The Flash“ von Erfolgsproduzent Greg Berlanti keinen Platz mehr haben.

Das abrupte Absetzen der Serien mit den laufenden Staffel sorgte unter den Fans für einigen Unmut, denen ein jeweils abschließendes Finale verwehrt wurde. In Zukunft dürften weitere Serien-Absetzungen folgen. Verschont wurde bislang die Serie „Superman & Lois“, die für eine dritte Staffel zurückkehren darf.

Top: DC-Serie „Peacemaker“

Im Gegensatz zu den abgesetzten DC-Serien wie „Batwoman“ von Erfolgsproduzent Greg Berlanti darf sich die neue DC-Serie „Peacemaker“ auf eine Zukunft bei Warner freuen – stammt die Serienidee über eine ziemlich skurrile Ansammlung von Antihelden doch von dem neuen DC-Chef James Gunn höchstpersönlich. Zum „The Suicide Squad“-Spin-Off gesellen sich in Zukunft sicherlich noch weitere neue DC-Serienideen dazu, die nach den Vorstellungen der neuen Verantwortlichen des DC Universe bei Warner umgesetzt werden.

Flop: „Charmed“

Das Original „Charmed – Zauberhafte Hexen“ von Produzent Aaron Spelling lief ab Ende der 1990er Jahre ganze acht Staffeln und 178 Folgen lang erfolgreich beim US-Sender CBS und erfreute sich auch hierzulande einer großen Fangemeinde.

Der Neuauflage „Charmed“ des Klassikers blieb dieser Erfolg verwehrt. Nach vier Staffeln wurde vonseiten des Senders The CW das vorzeitige Ende der Serie um die Hexen-Schwestern verkündet.

Top: „Wednesday“

Mit dem neuen Serienhit „Wednesday“ ist es Netflix erfolgreich gelungen, eine komplett neue Generation an den beliebten Klassiker „Addams Family“ heranzuführen. Fans des Originals aus den 1960er Jahren und der Neuauflage Ende der 1990er – einschließlich den dazugehörigen Kinofilmen – durften sich auf ein Wiedersehen mit den wohlbekannten Charakteren freuen – einschließlich Onkel Fester und des eiskalten Händchens.

Im Mittelpunkt der Serie steht diesmal jedoch die Tochter des Hauses, die damals in den Filmen von Christina Ricci dargestellt wurde – welche auch hier in einer Gastrolle zu sehen ist.

Flop: „For Life“

Die viel gelobte Dramaserie „For Life“ mit Nicholas Pinnock nach einem wahren Fall erfreute sich eines positiven Zuspruchs von Zuschauern und Kritikern, dennoch ist nun bereits frühzeitig nach zwei Staffeln Schluss. Der US-Sender ABC stellte die von 50 Cent mitproduzierte Serie ein. Im Zentum steht ein Anwalt und Ex-Häftling, der zu Unrecht verurteilt im Gefängnis saß und erst über ein Jura-Studium in Haft sich selbst vor Gericht verteidigen und eine Freilassung erwirken konnte. Inzwischen nimmt er sich ähnlichen Fällen vor Gericht an und sorgt für Gerechtigkeit.

Top: „Yellowstone“

Das „Yellowstone“ Serien-Universum von Taylor Sheridan über die Dutton-Familie wächst und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Während die Hauptserie, mit Kevin Costner prominent besetzt, auch hierzulande mit dem neuen Streamingdienst Paramount+ eine Heimat gefunden hat, sind in den USA bereits fünf Staffeln am Start – neben ersten Ablegerserien.

Die beiden Prequel-Serien „1883“ mit Sam Elliott und „1923“ mit Helen Mirren und Harrison Ford sind ebenso hochkarätig besetzt und konnten problemlos an den Erfolg des Originals anknüpfen.

Flop: „Carnival Row“

„Carnival Row“ mit Orlando Bloom und Cara Delevingne steckte in der sogenannten „Produktionshölle“. Bereits seit dem Jahr 2019 ist bei Amazon Prime Video die erste Staffel der Serie zu sehen, die eine Mischung aus Krimidrama mit Fantasy-und Steampunk-Elementen darstellt und bei Fans gut ankam. Die erste Idee der Serie entstand bereits 2015, damals noch unter der Beteiligung von Guillermo del Toro.

Nun nach fast vier Jahren Pause geht es Anfang des neuen Jahres endlich mit frischen Folgen weiter, doch danach ist Schluss. Amazon hat mit der zweiten Staffel das Ende der Serie beschlossen.

Top: „CSI: Vegas“

Mit der Fortsetzung des einstigen Serienhits „CSI: Crime Scene Investigation“ (2000–2015) – hierzulande anfangs noch unter dem Titel „CSI: Den Tätern auf der Spur“ bekannt – ist dem US-Sender CBS ein regelrechter Coup gelungen. Das von Anthony E. Zuiker erdachte Crime-Format mit Ablegern wie „CSI: Miami“ (2002–2012) oder „CSI: New York“ (2004–2013) zählt zu den langlaufenden Serien des Senders.

Während es anfangs so aussah, als ob das Konzept inzwischen gewisse Ermüdungserscheinungen zeige, kam von den Machern (im Rahmen der Retro-Welle) die Idee einer Fortsetzung der Hauptserie mit einem Teil der Originalbesetzung, nur um den Übergang zu einer neuen Generation von Ermittlern und Kriminaltechnikern mit modernster Technik einzuleiten. Der Serienstart des Revivals unter dem neuen Titel „CSI: Vegas“ war ein voller Erfolg, weitere Staffeln sollen folgen – während William Petersen als Gil Grissom künftig Platz für das neue Team machen wird.

Flop: „Legacies“

Der neueste Serienableger „Legacies“ aus dem von Julie Plec entworfenen Vampir-Universum mit „Vampire Diaries“ und dem Spin-Off „The Originals“ verabschiedete sich vorzeitig nach nur vier Staffeln von der treuen Fangemeinde.

Damit ging ein komplettes Franchise zu Ende, das seit 2009 auf dem US-Sender The CW erfolgreich ausgestrahlt wurde. Der Grund ist einfach: Nicht etwa die (guten) Einschaltquoten haben zur Absetzung geführt. Stattdessen steht ein Verkauf des Senders The CW durch die gemeinsamen Inhaber WarnerMedia und ViacomCBS an, der ebenso wie bei den DC-Serien zu einem regelrechten Kahlschlag beim US-Sender führt.

Top: „The Lincoln Lawyer“

Mit der Serie „The Lincoln Lawyer“ verfilmte Erfolgsproduzent David E. Kelley die erfolgreiche Romanreihe von Michael Connelly (Vorlagengeber für „Bosch“ und „Bosch: Legacy“) über einen Anwalt, der aus seinem Fahrzeug, einem Ford, Modell „Lincoln Town Car“, heraus seine Mandanten betreut.

Die Serie erfreute sich bei Netflix einer wachsenden Beliebtheit, so dass recht bald nach dem Start der Auftaktstaffel eine zweite Staffel bestellt wurde. Der erste Roman der Reihe wurde bereits als Kinofilm „Der Mandant“ mit Matthew McConaughey in der Rolle des Lincoln-Anwalts Mickey Haller verfilmt.

Flop: „Der Denver-Clan“

„Der Denver-Clan“ (Originaltitel „Dynasty“) zählt – neben „Dallas“ – zu den großen TV-Familiensoaps der 1980er Jahre, die auch in Deutschland eine große Fangemeinde begeisterte. Der 2017 an den Start gegangene Versuch einer modernen Neuauflage des Klassikers unter dem gleichen Titel „Der Denver-Clan“ konnte jedoch nicht an den enormen Erfolg des Originals anknüpfen. Immerhin auf fünf Staffeln und über 100 Folgen kam das Reboot, doch im auslaufenden Jahr wurde vom Sender CBS der Stecker gezogen. Die Serie lief beim kleineren Sender The CW und wurde höchstwahrscheinlich im Hinblick auf den anstehenden Senderverkauf abgesetzt.

Top: „The Gilded Age“

Mit dem historischen Kostümdrama „The Gilded Age“ versuchte der „Downton Abbey“-Erfinder Julian Fellowes in den USA an den großen Erfolg des britischen Serienhits anzuknüpfen. Ganz so ist es ihm zwar noch nicht gelungen, dennoch gab dem US-Sender HBO das wachsende Interesse an der US-Serie über den Geldadel von New York City mit Intrigen und Kuppeleien Recht, die mit Christine Baranski und Cynthia Nixon prominent besetzte Serie um eine zweite Staffel zu verlängern.

Flop: „Night Sky“

Eine hochkarätige Besetzung kann nicht immer für den Erfolg einer Serie garantieren, auch wenn es natürlich nicht schadet. So geschehen bei der aufwendigen Produktion „Night Sky“ von Amazon. An der schauspielerischen Leistung der beiden Hauptdarsteller Sissy Spacek und J.K. Simmons lag es sicherlich nicht. Wohl eher an der etwas verworrenen Geschichte, die Ehedrama, Mystery und Science-Fiction gleichzeitig sein möchte und damit wohl die Zuschauer überforderte und abschreckte. Fest steht: Eine Fortsetzung wird es nicht geben.

Top: „Tulsa King“

Eine etwas andere „Reboot“-Welle macht in Hollywood derzeit von sich reden. Neben Serienklassikern möchten es auch einige bekannte Schauspielgrößen im (hohen) Alter noch einmal wissen und starten mit neuen Serien-Projekten noch einmal durch – mit durchschlagendem Erfolg bei den Zuschauern. Bestes Beispiel ist – neben „Star Trek: Picard“ mit Patrick Stewart„Tulsa King“ mit Sylvester Stallone, der im Alter von 70+ noch lange nicht ans Aufhören denkt. Mit seiner ersten Serienrolle begeisterte der Ex–„Rocky“-Star die Fans als knallharter Mafioso, eine weitere Staffel soll folgen.

Flop: „Another Life“

Lange hatte es sich Netflix nicht einfach gemacht, über die Zukunft der Sci-Fi-Serie „Another Life“ mit Katee Sackhoff zu entscheiden. Nach einer ersten Staffel im Jahr 2019 ging es trotz frühzeitiger Verlängerung (auch Corona-bedingt) erst zwei Jahre später mit der zweiten Staffel beim Streamingdienst weiter. Ein halbes Jahr später dann erfolgte die Absetzung der Serie, die wohl nicht die hohen Erwartungen des VoD-Anbieters und der Zuschauer erfüllen konnte – es hagelte regelrecht schlechte Kritiken.

Schade eigentlich, wurde ein Wiedersehen mit dem ehemaligen „Battlestar Galactica“-Publikumsliebling im Weltall im Vorfeld von den Fans gefeiert. Dafür darf sie in die ikonische Rolle als Bo-Katan in der „Star Wars“-Serie „The Mandalorian“ schlüpfen, der sie schon in den animierten Serien „The Clone Wars“ und „Rebels“ ihre Stimme lieh.

Top: „How I Met Your Father“

Mit der Sitcom „How I Met Your Father“ ist den Serienmachern das gelungen, was bei dem ersten Versuch „How I Met Your Dad“ scheiterte: ein Spin-Off zur beliebten Comedy „How I Met Your Mother“ zu etablieren. Der erste Versuch ging über eine Pilotfolge nicht hinaus und wurde kurzerhand vom Sender CBS eingestampft. Der zweite Versuch fand nun sowohl beim Sender als auch bei den Zuschauern Anklang, so dass eine zweite Staffel bestellt wurde. Hierzulande steht die Serienneuheit beim Streamingdienst Disney+ Star zur Verfügung, während das Original weiterhin in der x-ten Wiederholung das tägliche Programm von ProSieben bestimmt.

Flop: „4400“

Die Mystery-Sci-Fi-Serie „4400 – Die Rückkehrer“ feierte vier Staffeln lang zwischen 2004 und 2007 einen großen Erfolg beim Sender USA Network. Ob dies vielleicht auch an dem renommierten Filmemacher Francis Ford Coppola als Produzent der Serie gelegen haben könnte, blieb offen. Das Konzept jedenfalls – ursprünglich als Miniserie geplant – überzeugte damals die Zuschauer. So war es weniger überraschend, dass im Rahmen der Reboot-Welle der US-Sender The CW eine Neuauflage des Serienhits bestellte. „4400“ konnte jedoch nicht ansatzweise an den Erfolg des Originals anknüpfen und wurde nach nur einer Staffel wieder eingestellt.

Top: „Star Trek: Strange New Worlds“

Das „Star Trek“-Universum wächst unaufhörlich weiter: Während die Serie „Star Trek: Discovery“ das Fan-Herz spaltet, erfreut „Star Trek: Picard“ das Nostalige-Herz der eingefleischten Anhänger von „Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert“ („TNG“).

Ein wenig nostalgisch wird es auch in der neuen Serie „Star Trek: Strange New Worlds“ als Spin-Off zu „Discovery“, das die erste Enterprise-Crew vor der Kirk-Ära vereint: Erstmals in der Geschichte des von Gene Roddenberry erdachten „Star Trek“-Universums erleben wir heute die Abenteuer der Crew des Raumschiffs USS Enterprise NCC-1701 unter der Führung von Captain Christopher Pike mit Nummer Eins und Mr. Spock als Prequel zum Serienklassiker „Raumschiff Enterprise“. Was zunächst als ein witziger Cameo-Auftritt in der zweiten Staffel von „Discovery“ begann, entwickelte sich auch dank des großen Zuspruchs der Zuschauer zu einem neuen Serienhit mit durchweg positiven Kritiken und begeisterten Fans. Eine zweite Staffel über die Abenteuer der ersten Enterprise-Crew ist bereits in Arbeit. Inzwischen feierte die Serie mit dem Start von Paramount+ auch in Deutschland Premiere.

Über die Autorin

Vera Tidona hat schon früh ihre Begeisterung für Serien und Filme entdeckt. Aufgewachsen mit dem Sommerferienprogramm mit Anke Engelke und Klassikern wie „Die Bären sind los“, „Fünf Freunde“ und die Astrid Lindgren-Serien, durften sonntags „Löwenzahn“ und „Die Sendung mit der Maus“ nicht fehlen. Auch TV-Shows wie „Dalli Dalli“ und „Wetten dass.. ?“ prägten schon früh die Fernsehgewohnheiten. Mittlerweile haben neben Klassikern „Detektiv Rockford“, „Columbo“, „Magnum“ (nur mit dem einzigartigen Tom Selleck!), auch großartige Serien wie „Games of Thrones“, „Stranger Things“ und „The Witcher“ sowie nordische Thriller bis hin zu britischen Krimis die Liste der Lieblingsserien bereichert. Seit Frühjahr 2020 ist sie für die Redaktion von fernsehserien.de tätig und schreibt News und Specials im nationalen und internationalen Bereich.

Lieblingsserien: Bosch, Stranger Things, Only Murders in the Building

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht: beginnt tröge, dort derzeit pausiert.
    House of the Dragon: Grauenvolle weibliche Hauptfigur, sowohl in Fassung i
                                       als auch in Fassung 2.
                                       Manche Schauspieler, ua der "Dr Who"-Type,
                                       distanzierten sich später.  Schaue ich nimmer.
    Resident Evil: Fanden Bekanntenkreis und ich durchaus gelungen. Schade.
    Andor: Sehr gelungen.
    Obi-Wan Kenobi: Grausames Zeugs. Bisher letzte Folge nicht geschaut.
    4400: fand ich beide Versionen schlecht.
    Die übrigen Serien vermied ich bisher ^^^^
    • (geb. 1966) am

      Naja, einige Serien kenn ich von den aufgeführten nicht. Aber viele die hier als "Top" aufgeführt werden finde ich grauenhaft langweilig, und gelinde gesagt dämlich. Selbst Star Trek: Strange New Worlds finde ich zwar nicht schlecht, ist aber nicht so toll wie erwartet. Da finde ich The Orville wesentlich interessanter.
      • (geb. 1976) am

        Mir erschließt sich wirklich nicht, was eine Serie zum Top oder Flop macht. Die Marvel-Serien etwa waren eher mittelmäßig, Moon Knight war sogar richtig, richtig schlecht. "How I met your Father" war auch nicht gut, nur weil es weiter geht macht die Serie nicht gut. Schlechtes Verhalten der Sender, artikuliert durch Absetzungen, macht Serien auch nicht zum Flop. "Andor" mag im übrigen Top sein (habe ich noch nicht gesehen), "Obi-Wan Kenobi" indes ist es nicht.



        Und warum ist "USA mit ein wenig UK" eigentlich das "internationale TV-Jahr"? Und Streamingdienste sind kein TV. Es geht um Serien, also bitte nennt es auch einfach Serien. Oder bezieht das gesamte TV ein, mit TV-Filmen und Shows. Sonst ist es eine Mogelpackung. Alles extrem verworren in diesem erkenntnisarmen Artikel.
        • am

          Ist doch einfach. Serien mit Topquoten und mit großer Fanbase sind top, auch wenn Obi-Wan Kenobi Meinungen spaltet. Allerdings ist es bei Andor anders, weniger Fans/Zuschauer, bessere Kritiken.
          Bei den Serien, die hier aber als Flops aufgeführt werden ist es doch eindeutig: Kaum Zuschauer, keine Fans und keine guten Kritiken.
        • am

          Nachtrag:
          Bei Westworld ist es so, dass die letzte Staffel hinter den Erwartungen blieb und auch Fans nicht mehr so heiß darauf waren.
      • am

        Zu vielen Top Serien ("Herr der Ringe" Serie, "She Hulk" den anderen Starwars und Marvelserien)  gab es aber auch massive Kritik also wenn die Kritik Maßgeber für Top oder Flop ist dann verstehe ich die Liste nicht ganz. Außerdem ist "The Expanse" zur Hälfte eine Syfy Serie gewesen und wurde nun zum zweiten mal offen abgesetzt. Vielleicht hätten die Macher eher einen Schlusspunkt setzen sollen anstatt ein zweites mal ein offenes Ende zu provozieren...
        • am

          The Expanse ist eine neunteilige Serie von ziemlich dicken Romanen. Die Fernsehserie geht nur bis Teil sechs "Babylon's Ashes". und ist mit sechs Folgen sowieso viel zu kurz.

          Ich bin stinksauer auf die Produzenten und Geldsaecke, die das verbrochen haben. Sie haetten besser nach der fuenften Staffel abrupt aufgehoert statt diese Nichts-Halbes-und -Nichts-Ganzes Staffel in die Welt zu entlassen.

          Ich kann jeden nur raten, sich die Buecher zu besorgen. Es gibt uebrigens noch obendrein sieben Kurzgeschichten, die vor allem die Charaktere vertiefen.

          https://en.wikipedia.org/wiki/The_Expanse_(novel_series)
          https://de.wikipedia.org/wiki/The_Expanse_(Romanreihe)

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