50 Jahre „Aktenzeichen XY …ungelöst“

Großer Rückblick auf die Erfolgsgeschichte des ZDF-Fahndungsklassikers

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 20.10.2017, 10:00 Uhr

Das „schießwütige Phantom“ im „XY“-Film (l.). Ein Wirt wird von seinem letzten Gast ermordet (r.).YouTube/​Screenshot


„Man lernt nicht aus!“ – so kommentiert Eduard Zimmermann ein „XY“-Ergebnis, das sich im Oktober 1994 sogar bereits vor der Ausstrahlung einstellt. Ein Unbekannter, der in Salzburgs Wäldern als „schießwütiges Phantom“ unterwegs war, hatte zuvor nicht länger nur auf Schilder und Mülltonnen, sondern auch auf Menschen gezielt. Ein deutscher Bergsteiger wurde bei dem Mordanschlag schwer verletzt, eine französische Familie konnte dem Kugelhagel nur knapp entkommen. Die Vorbereitungen für den Filmfall sind dem Täter nicht verborgen geblieben und so prahlte er in seinem Umfeld: „Am Freitag bin ich in ‚XY‘!“ Als die Gendarmerie davon Wind bekam, wurde er gemeinsam mit einem Komplizen festgenommen.

Im März 1997 nimmt „Aktenzeichen“ sein Publikum mit in eine Welt, „die den meisten Zuschauern fremd und sicher auch etwas unverständlich sein wird“ (Zimmermann) – in die Sadomaso-Szene. Ein homosexueller Gastwirt aus dem niedersächsischen Bad Iburg lud einen späten Gast in seine Privatwohnung ein, wo er sich ein SM-Studio eingerichtet hatte. Im Verlauf der Nacht kam es dann zum Mord. Die Kripo konnte schließlich unabhängig von der Sendung einen 20-jährigen Bundeswehrsoldaten festnehmen, der auch ein Geständnis ablegte.

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