Sonia Mikich wird neue WDR-Chefredakteurin

Ex-„Monitor“-Moderatorin löst Jörg Schönenborn ab

Michael Brandes – 22.01.2014, 15:01 Uhr

Sonia Mikich – Bild: WDR/Klaus Görgen
Sonia Mikich

Die ehemalige „Monitor“-Moderatorin Sonia Mikich wird aller Voraussicht nach die neue Chefredakteurin des WDR-Fernsehens. Intendant Tom Buhrow hat Mikich dem WDR-Verwaltungsrat zur Wahl vorgeschlagen. Sie soll zum 1. Mai 2014 den zukünftigen WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn ablösen.

„Sonia Mikich ist mutig, kritisch, investigativ. Sie verkörpert damit den öffentlich-rechtlichen Rundfunk im besten Sinne“, begründet Tom Buhrow seine Wahl. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihr als neuer Chefredakteurin.“

Auch Schönenborn sieht in seiner Nachfolgerin die Idealbesetzung: „Sonia Mikich steht für Aufbruch und Veränderung und wird den Weg des WDR in das crossmediale Zeitalter mitgestalten. Als Journalistin garantiert sie Unabhängigkeit und mutige Recherche. Sie hat mit der Einrichtung eines investigativen Ressorts einen Grundstein für den WDR gelegt, auf dem sie als Chefredakteurin aufbauen kann.“ WDR-Fernsehdirektorin Verena Kulenkampff lobt Mikich als profilierte Journalistin, die den WDR bestens kenne und innerhalb der ARD gut vernetzt sei.

Die 1951 in Oxford geborene Sonia Mikich stieg 1982 beim WDR per Volontariat ein. Zuvor machte sie in Aachen ihren Magister in den Fächern Politologie und Soziologie. Später arbeitete Mikich zunächst als Redakteurin und Reporterin in der WDR-Programmgruppe Ausland. Von 1992 bis1998 war sie Russland-Korrespondentin der ARD und ab 1996 die erste Frau, die eine Studioleitung innehatte. 1998 wechselte sie nach Frankreich als Leiterin des ARD-Studios in Paris.

2002 kehrte Mikich nach Köln zurück und wurde Nachfolgerin von Klaus Bednarz bei „Monitor“. Sie moderierte das Politikmagazin und leitete zugleich dessen Redaktion. Zusätzlich übernahm sie von 2004 bis 2007 beim WDR die Dokumentationsreihe „Die Story“ und war ab Oktober 2011 dann Chefin der WDR-Programmgruppe ‚Inland Fernsehen‘. Für ihre investigative Arbeit erhielt Mikisch 1998 das Bundesverdienstkreuz. 2012 wurde sie Politik-Journalistin des Jahres.

Öffentlich-rechtlicher Journalimus bedeute ihr „mehr als den ‚Gefällt mir‘-Button zu drücken“, so Mikisch. „Hinterfragen, dazulernen, staunen, riskieren. Damit bin ich gut gefahren, das nehme ich mir auch im neuen Job vor.“

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