Schauspielerin Christiane Pearce-Blumhoff („Dahoam is Dahoam“) gestorben

Erfolge mit „Komödienstadel“ und „Weißblaue Geschichten“

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 15.11.2023, 14:27 Uhr

Christiane Pearce-Blumhoff (1942 – 2023) – Bild: BR/Screenshot
Christiane Pearce-Blumhoff (1942 – 2023)

Sie spielte in zahlreichen Krimireihen mit und war zuletzt vor allem in der BR-Vorabendserie „Dahoam is Dahoam“ zu sehen: Christiane Pearce-Blumhoff. Wie ihre Agentur im Namen ihrer Familie mitteilt, ist die Schauspielerin am gestrigen Dienstag (14. November) im Alter von 81 Jahren eines natürlichen Todes in München gestorben.

Christiane Pearce-Blumhoff wurde am 17. Juni 1942 in Steegen/​Danzig geboren. Ihre Familie ließ sich nach der Flucht 1945 in München nieder. Ihre erste Sprecher-Rolle hatte sie schon mit vier oder fünf Jahren, wie sie 2019 in der BR-Interviewreihe „Blaue Couch“ erzählte. Im jungen Alter von neun Jahren stand Christiane Pearce-Blumhoff erstmals in der Oper am Gärtnerplatz auf der Bühne. Von 1958 bis 1961 absolvierte sie ihre Schauspielausbildung bei Ruth von Zerboni und Ado Riegler. Ihre erste Fernsehrolle hatte sie 1965 in einer Folge des ARD-Serienklassikers „Die seltsamen Methoden des Franz Josef Wanninger“.

Ab 1969 spielte Christiane Pearce-Blumhoff mehrere Jahrzehnte lang in den Stücken des „Komödienstadels“ mit, ab 1989 war sie auch in „Peter Steiners Theaterstadl“ zu sehen. Zwischen 1987 und 2001 wirkte sie in 23 Folgen der „Weißblauen Geschichten“ mit. Von 1993 und 1997 gehörte sie außerdem zum Ensemble der Steiner-Sitcom „Zum Stanglwirt“. Parallel übernahm sie regelmäßig Episodenrollen in bekannten Krimiserien wie „Derrick“, „Polizeiinspektion 1“, „Tatort“, „Polizeiruf 110“, „SOKO 5113“ und „Der Bulle von Tölz“.

Zu ihren rund 150 TV-Auftritten gehörten auch Serien wie „Forsthaus Falkenau“, „Löwengrube“, „Ein Bayer auf Rügen“, „Lindenstraße“, „Pfarrer Braun“ und „Utta Danella“. Zwischen 1979 und 2018 war sie auch immer wieder Darstellerin bei „Aktenzeichen XY … ungelöst“. Auch im humoristischen Fach brachte Christiane Pearce-Blumhoff ihr Talent wiederkehrend zur Geltung: Zwischen 2001 und 2012 war sie Teil der BR-Sitcom „Spezlwirtschaft“ und von 2007 bis 2010 Ensemblemitglied der BR-Sketchshow „Kanal fatal“. Von 2012 bis 2018 wirkte sie regelmäßig bei „SchleichFernsehen“ mit.

2008 wurde sie Teil der erfolgreichen BR-Vorabendserie „Dahoam is Dahoam“ und verkörperte Helga Bamberger, allerdings zunächst nur für wenige Episoden. Zehn Jahre später absolvierte sie erneut Gastauftritte, bevor sie 2020 ein längerfristiges Engagement annahm. Insgesamt spielte sie in 89 Episoden mit.

Neben ihrer Schauspieltätigkeit war Christiane Pearce-Blumhoff auch gefragte Sprecherin für Hörspiele, etwa für die ARD-Reihen „Familie Loibl“, „Zwölf Morde hat das Jahr“ und „Karin Kommissarin“. Noch Ende 2022 war sie in der BR/​SWR-Hörspielreihe „Haus der aufgehenden Sonne“ zu hören. Im gleichen Jahr hatte sie ihre letzten TV-Auftritte und spielte bei „München Mord“, „Der Alte“ und „Sturm der Liebe“ mit.

Christiane Pearce-Blumhoff war mit dem Nigerianer Charles Bioudun Pearce verheiratet, der 2004 starb. Gemeinsam führten sie acht Jahre lang ein afrikanisches Lokal. Sie hinterlässt zwei Söhne und eine Tochter, darunter den Schauspieler, Synchronsprecher und Comedian Simon Pearce. Zuletzt lebte und arbeitete Christiane Pearce-Blumhoff in München.

Wir sind dankbar, Deine Lebenslust, Deinen unendlichen Optimismus und Deine Liebe für alle Menschen gespürt zu haben und ein Teil davon gewesen zu sein, heißt es im Nachruf der Familie. Christiane Pearce-Blumhoffs Sohn Simon Pearce teilt bei Facebook seine Gedanken an seine verstorbene Mutter:

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Blumhoff vertonte bis zuletzt viele BR-Beiträge mit Heimatbezug, insbesondere innerhalb der Reihe "Unter unserem Himmel". Gleiches gilt für den kürzlich verstorbenen Schauspieler und Synchronstimme Elmar Wepper, der als Sprecher im Rahmen solcher Produktionen gern in einen markanten bayrischen Tonfall wechselte.
    • am via tvforen.de

      Programmänderung

      Das BR Fernsehen zeigt am Sonntag, 19. November ab 22:00 Uhr die Sendung "Lebenslinien". Danach gibt es den Komödienstadel "Das sündige Dorf" von 1974. Beides auch in der Mediathek.
      • (geb. 1982) am

        Sie war eine tolle Schauspielerin und auch Sprecherin. Sie wird fehlen in der bayerischen TV Landschaft.
        • am via tvforen.de

          Sie muss ein sehr herzlicher und weltoffener Mensch gewesen sein, was z. B. aus diesem Artikel hervorgeht:

          https://www.hallo-muenchen.de/interview/christiane-blumhoff-ich-will-dass-muenchen-bunt-bleibt-10367162.html

          Ruhe in Frieden Christiane, Blumhoff, diese Schauspielerin hätte ich gerne persönlich kennengelernt. Im Komödienstadel war sie absolut Spitze und ich habe lange gar nicht gewusst, dass sie ursprünglich nicht aus Bayern stammt und war überrascht.
          • (geb. 1969) am

            Sie wird fehlen...
            • (geb. 1961) am

              Ich wünsche der Familie alles Gute! 💐

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