Rufmord: Claudia Pechstein verklagt die ARD

Reaktion auf „Sportschau“-Berichterstattung

Michael Brandes – 03.05.2012, 12:42 Uhr

ARD-Sportschau – Bild: WDR/Herby Sachs
ARD-Sportschau

Claudia Pechstein hat angekündigt, die ARD auf Schadenersatz zu verklagen. Die Eisschnellläuferin wirft dem Sender unter anderem Rufmord vor.

ARD-Reporter Hajo Seppelt habe sie „in der ‚Sportschau‘ öffentlich denunziert“, schreibt Pechstein auf ihrer Website. „Er hat die Behauptung aufgestellt, an mir sei eine verbotene Blutbehandlung durchgeführt worden. Diese Behauptung ist falsch und hat mir erheblichen Schaden zugefügt. Ich stand Ende Januar kurz vor der Unterschrift einer lukrativen Vereinbarung mit einem Sponsor, der mich auf dem Weg zu den Olympischen Spielen nach Sotschi fördern wollte. Durch die fehlerhafte Doping-Berichterstattung der ARD ist es nicht zum Vertragsabschluss gekommen.“ Bei der Klage geht es der Sportlerin nach eigener Aussage „nicht nur um den an mir verübten Rufmord und den daraus resultierenden Imageschaden, sondern auch um eine Entschädigung für einen schwerwiegenden finanziellen Sponsoringverlust“.

Hintergrund der Klage sind die Ermittlungen gegen Andreas Franke. Der Erfurter Sportarzt soll Versuche mit Eigenblut von Sportlern durchgeführt haben. Die „Sportschau“ hatte daraufhin eine Liste mit den Namen von 30 Athleten veröffentlicht, die angeblich bei Franke in Behandlung gewesen sein sollen. Ob jene Blut-Experimente jedoch überhaupt als Doping zu werten sind, blieb zunächst unklar. Inzwischen haben die Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) und die Nationale Anti Doping Agentur (Nada) Frankes UV-Behandlungen vor 2011 als zulässig erklärt.

Das Vorgehen der ARD-Reporter sei „umso gravierender, da ich im Vorfeld der ‚Sportschau‘-Berichterstattung auf Anfrage darauf hingewiesen habe, dass ich nichts Verbotenes getan habe“, schreibt Pechstein weiter. „Ich habe sogar noch darum gebeten, alles zu vermeiden, einen anderen Eindruck zu erwecken. Doch genau das Gegenteil ist geschehen, zahlreiche neuerliche Dopingschlagzeilen mit meinen Namen waren die Folge.“

Wegen Dopings wurde Pechstein, die stets ihre Unschuld beteuert hatte, 2009 in einem umstrittenen Verfahren für zwei Jahre gesperrt. Nach Ablauf der Sperre gelang ihr ein Comeback. Das nächste große Ziel sind die Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Natürlich ist das nachvollziehbar aber wenn die ARD etwas bezahlen muss dann sind das unsere Gebühren und nicht das Geld des Seppel der das verbockt hat und das ist das Problem, die juckt das doch nicht. Mich würde es aber auch nicht jucken wenn ich fremdes Geld ausgebe oder verbrate.
    • am via tvforen.de

      meine Gebühren kann Sie gerne haben ! Sollte Pechstein wirklich unschuldig an ALLEM sein ( und vieles spricht laut UNABHÄNGIGER Experten dafür ) kann man ihr gar nicht genug geben, um dies wieder gut zu machen !



      Gruß Sir Hilary
  • am via tvforen.de

    Ist aus ihrer Sicht nachvollziehbar!
    • am via tvforen.de

      Gernspieler schrieb:
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      > Ist aus ihrer Sicht nachvollziehbar!
      ...das kann man nur voll unterschreiben...
  • am

    Wenn die ARD da falsch berichtet hat, dann muss das Konsequenzen haben. Ich finde gut, dass sich die Frau Pechstein da nichts gefallen lässt. Manchmal muss man halt kämpfen!
    • am via tvforen.de

      Kann Die den keine Ruhe geben.
      • am via tvforen.de

        Dann soll Sie doch den Hajo Seppel verklagen und nicht versuchen sich an den Gebühren der Rundfunkteilnehmer zu bereichern. Das die Sportleute in der ARD wohl eine besondere Welt sind, ist doch seit Mohren und Emig (mehr fallen mir gerade nicht ein) wohl jedem bekannt.

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