Prosit, „Die Kinder von Bullerbü“ – 50 Jahre Fernsehglück

Von der Low-Budget-Produktion zum Serienklassiker – von Jutta Zniva

Jutta Zniva – 05.10.2011

Der Zauber des Unspektakulären

Aber zurück in die 60er: Nicht nur die Häuser, Schuppen, Wäldchen, Bäche, die Ställe, der Eislaufsee und die grünen Wiesen auf Väddö trugen dazu bei, dass das fiktive Bullerbü aus den Büchern nicht nur in der Fantasie, sondern auch auf der Leinwand und im Fernsehen Gestalt annehmen konnte. Auch die Schweine, Gänse, Katzen, Pferde, Hunde oder etwa Lisas berühmtes Lämmchen waren echte Inselbewohner und wurden vor Ort „engagiert“:

Die ländliche, autofreie Idylle, die hübschen Häuschen und die unversehrte Natur der Schauplätze machen sicherlich einen Großteil des seit fünfzig Jahren ungebrochenen Charmes und Zaubers aus, der von der Serie ausgeht. Das vor allem für junge Zuschauer Fesselnde allerdings liegt wohl in der Einfachheit, Alltäglichkeit und des völlig Unspektakulären der gezeigten Begebenheiten: Aus kindlicher Sicht sind – wir erinnern uns gut – ein Wackelzahn wie der von Olle (Folge 4, „Zähneziehen tut nicht weh“), eine echte Kuh, eine Kutschfahrt, die Atmosphäre eines Heubodens oder eine Milch trinkende kleine Katze spannend genug: für die eher Introvertierten unter den kleinen und auch uns längst großen „Bullerbü“-Freunden vermutlich sogar viel spannender und beeindruckender als jede an „äußeren“ Ereignissen reiche Kinderabenteuerserie. Vielleicht ist das der Grund, dass wahre „Bullerbüerianer“ es meist nicht so sehr mit „Pippi Langstrumpf“ haben und umgekehrt. Prosit also mit einem besonders stillen Wasser auf die sieben unvergesslichen schwedischen Freunde – und ein kleines „Cheers!“ auch auf die Erinnerung an eigene unbeschwerte Kindheitsmomente.

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