Ein langer Atem ist etwas, das die Fernsehsender immer weniger besitzen. Jüngstes Beispiel: Erst am vergangenen Montag begann sixx mit der Wiederholungsausstrahlung von „Frau Jordan stellt gleich“. Da diese im Anschluss an die zum Start wenig gefragte Show-Eigenproduktion „BAFF – clever kontern“ quotentechnisch ebenfalls eine Bauchlandung hinlegte, zieht der Sender direkt Konsequenzen und verlegt die Ausstrahlung der weiteren Folgen ab dem kommenden Montag (1. August) auf 23:30 Uhr.
Im Gegenzug nimmt sixx im Anschluss an „BAFF“ fortan gleich drei(!) alte Ausgaben von „Paula kommt – Sex und Gute Nacktgeschichten“ ins Programm. Um 21:10 Uhr werden zunächst zwei reguläre Folgen des Sex-Talks mit Paula Lambert wiederholt, bevor um 22:30 Uhr noch eine Ausgabe des Ablegers „Paula kommt – Extreme Love“ gezeigt wird. Erst danach darf Katrin Bauerfeind alias Eva Jordan übernehmen. In den kommenden zwei Wochen werden von „Frau Jordan stellt gleich“, eigentlich eine Joyn/ProSieben-Serie, ab 23:30 Uhr vier Folgen hintereinander gezeigt. Ab dem 15. August wird die Dosis auf zwei Folgen reduziert. Um 0:40 Uhr wiederholt sixx dafür die erfolglose Sat.1-Serie „Die Läusemutter“ in Doppelfolgen – auch hiervon war vor der „Paula kommt“-Programmänderung ursprünglich ein früherer Ausstrahlungstermin (22:15 Uhr) geplant.
Selbst ein kleiner Sender wie sixx ist nicht frei von Quotendruck, nur so sind derart panisch wirkende Programmänderungen zu erklären. Im aktuellen Fall ist die Reaktion allerdings durchaus nachvollziehbar: Nachdem bereits die Doppelfolge des Neustart „BAFF“ von nur 90.000 bzw. 80.000 Menschen bei 0,8 Prozent Marktanteil in der jungen Zielgruppe gesehen wurde, stürzten die zwei Folgen von „Frau Jordan stellt gleich“ ab 22:00 Uhr auf katastrophale Marktanteile von 0,2 und 0,1 Prozent.
