Neil Gaiman wechselt zu Amazon, Trailer zu „Good Omens“ und „American Gods“
Kultautor hat sich neue Heimat gesucht
Bernd Krannich – 07.10.2018, 15:13 Uhr
Viele Neuigkeiten gibt es dieser Tage über Neil Gaiman. Die langfristig wichtigste ist, dass der bekannte Autor seinen Rahmenvertrag mit „American Gods“- und „Good Omens“-Produzent Fremantle nicht verlängert hat und stattdessen einen neuen Vertrag mit Amazon Studios eingegangen ist. Amazon ist bereits die internationale Heimat seiner beiden erwähnten Serienadaptionen. Für die gab es im Rahmen der New York Comic Con am Wochenende neue Informationen und Trailer zu den neuen Staffeln.
Good Omens
Seit 6000 Jahren sind der Engel Aziraphale (Michael Sheen) und der Dämon Crowley (David Tennant) in dem Sechsteiler „Good Omens“ auf der Erde, um für ihre jeweilige Seite nach dem Rechten zu sehen. Während Crowley und Aziraphale geteilter Meinung sind, ob sie das nun zu „Freunden“ macht, so ist doch eins klar: Sie haben gemeinsame Wünsche und Ziele. Der wichtigste Wunsch ist, auch weiter die Vorzüge der irdischen Existenz unter den Menschen zu genießen. Dem steht aber entgegen, dass gerade das Zeitalter der kommenden Apokalypse (des Weltuntergangs) begonnen hat, dem den Prophezeiungen zufolge einige Ereignisse vorangehen werden.
So kommen die beiden ungleichen Wesenheiten überein, in dieser Ereigniskette für einige relevante Verzögerungen zu sorgen.
Wie in der Romanvorlage, die Neil Gaiman zusammen mit dem verstorbenen Scheibenwelt-Schöpfer Terry Pratchett in den 1990ern verfasst hatte, spielt auch in der Serie die Musik der Band „Queen“ eine gewaltige Rolle – so groß, dass vor dem Panel zur Serie erst einmal gemeinsam mit dem Publikum gesungen wurde und auch der Trailer mit „You’re My Best Friend“ der Band unterlegt ist.
„Good Omens“ ist eine Ko-Produktion von BBC two und Amazon und soll im Frühjahr 2019 veröffentlicht werden.
American Gods
Viel Tumult hat es hinter den Kulissen von „American Gods“ gegeben (fernsehserien.de berichtete). Und auch, wenn das Produktionsstudio Fremantle nach der ersten Staffel in vielen Entscheidungen dem Vorlagenschöpfer Neil Gaiman entgegengekommen zu sein scheint, hat dieser nun doch lieber die Fronten gewechselt und geht direkt zum Ko-Produzenten Amazon.
In der zweiten Staffel muss sich Shadow Moon (Ricky Whittle) mit seinen Erkenntnissen vom Ende der ersten Staffel zurechtfinden: „Götter“ gibt es wirklich, sie wandeln auf der Erde – und er arbeitet für einen.
Beim Panel auf der New York Comic Con verkündete Gaiman: „Ich glaube, es ist fair zu sagen, dass es für alle nur noch schlimmer wird – in einer dramatisch interessanten Weise natürlich“.
Wie schon durch das Recasting der Göttin Media angedeutet wurde, haben die „modernen Götter“ im Gegensatz zu den mythischen Göttern noch keine endgültige Form. Media wird nach dem Ausstieg von Gillian Anderson (die eher eine klassische 60er-Jahre Schönheit repräsentierte) von einer jungen Asiatin gespielt (fernsehserien.de berichtete). Technical Boy wird in der zweiten Staffel in Rückblicken von früheren Iterationen repräsentiert, wobei Bruce Langley in den 1930ern als Telephon Boy zu sehen sein wird.
Darstellerin Yetide Badaki („Bilquis“) ließ das im Saal anwesende Publikum wissen, dass der Großteil der Regisseure für Staffel zwei weiblich ist. Gaiman verkündete, dass er zwar für einen Großteil der Dreharbeiten der zweiten Staffel von „American Goods“ wegen seines Jobs als Showrunner der Miniserie „Good Omens“ nicht anwesend war, aber der Serie in einer potentiellen dritten Staffel seine volle Aufmerksamkeit schenken würde.