„Mosaic“: Sky zeigt Thriller-Serie von Steven Soderbergh im Februar
„Director’s Cut“ von experimentellem Format mit Sharon Stone
Bernd Krannich – 22.12.2017, 14:37 Uhr
In den Zeiten technischer Innovationen muss man seinen Kunden gelegentlich etwas Neues bieten. Dachte sich auch der US-Sender HBO und ließ den oscarprämierten Regisseur Steven Soderbergh ein interaktives Format mit dem Titel „Mosaic“ entwickeln. Dessen „definitive“ Version kommt ab 22. Januar als sechteilige Serie in den USA ins Programm von HBO (und parallel über die Digitalkanäle von Sky nach Deutschland). Die weiteren fünf Episoden laufen bei HBO in täglichen Rhythmus am 23., 24., 25. sowie am 26. mit einer Doppelfolge.
Die lineare Ausstrahlung in Deutschland bei Sky Atlantic HD – dann auch in deutscher Synchronfassung – erfolgt ab 14. Februar in Doppelfolgen immer ab 20:15 Uhr.
Grundidee: Interaktiv
HBO hat in den USA seinen Abonnenten die Möglichkeit gegeben, die Geschichte von „Mosaic“ per App selbst zu erleben. Die Nutzer konnten die Geschichte aus den Perspektiven von verschiedenen Personen verfolgen und dabei unterschiedliche Informationen in einem Mordfall erhalten. Zudem liefert die App noch „Indizien“ (Dokumente, E-Mails, News-Artikel) über den zentralen Mordfall zum Selbststudium. Natürlich mussten für alle Eventualitäten die entsprechenden Szenen gedreht werden: Insgesamt siebeneinhalb Stunden an Filmmaterial wurden über die App zur Verfügung gestellt.
Zwei weitere Projekte sollen sich in Entwicklung befinden, die mittels der gleichen technischen Umsetzung veröffentlicht werden sollen.
Fernsehversion: Linear
Auf dem Fernseher fehlt die Technik für eine interaktive Erzählung. Entsprechend wurde von Soderbergh und dem Autoren Ed Solomon eine einzelne Version der Geschichte zusammengestellt, sozusagen der Director’s Cut.
Diese Geschichte wird im Fernsehen als Sechsteiler mit je etwa einstündigen Folgen ausgestrahlt.
Worum geht es?
„Mosaic“ handelt von den Vorkommnissen in der Stadt Summit, einem schicken, abgelegenen Skiort. Die erfolgreiche und daher wohlhabende Kinderbuchautorin und -Illustratorin Olivia Lake (Sharon Stone) führt dort ihr Leben, in dem es einige Unruhe gibt. Im Beruf hat sie den Zenit überschritten, ihre Sorgen um die zunehmenden Spuren ihres Alters erstickt sie mit Alkohol und jungen Lovern. Etwa mit ihrem Verlobten, Eric Neill (Frederick Weller, „In Plain Sight – In der Schusslinie“). Auch ihr junger Protegé Joel Hurley (Garrett Hedlund) lebt auf ihrem Grundstück. Auch hier fliegen die Fetzen, als die Ankunft von Joels Lebensgefährtin Laura (Maya Kazan) eifersüchtig werden lässt.
Nachdem sie in der Silvesternacht noch mit einem engen Freund, JC (Paul Reubens), auf einer Gala gesehen wurde, ist sie am nächsten Tag verschwunden – Blutspuren in ihrem Atelier legen ein Verbrechen nahe. Auch wenn sich etwa Olivias Nachbar Michael O’Connor (James Ransone) durch sein Interesse an ihrer Immobilie in den Kreis der Verdächtigen gesellt, hat Polizeichef Pape (Beau Bridges) schnell einen Täter ausgemacht: Der Verlobte, der sich als Eheschwindler herausgestellt hat. Er wird verurteilt.
Vier Jahre später, als die vergrabene Leiche von Olivia und somit neue Indizien gefunden werden, rollt Detective Nate Henry (Devin Ratray) den Fall jedoch erneut auf und untersucht die Beweise und Aussagen – manch einer der Befragten mag aus Selbstschutz lügen, doch manchmal hat auch einfach die Zeit die Erinnerungen verwischt. Auch Erics Schwester Petra Neill (Jennifer Ferrin) hat eigene Nachforschungen angestrengt, um den Bruder zu entlasten.