Stephanie Stumph über „Der Alte“: „Es ist nicht selbstverständlich, dass man so ein gutes Team ist, wie wir es waren“

Interview über Abschiede und Wechsel, Auszeit und Zukunftspläne

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 10.03.2023, 11:00 Uhr

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Caspar Bergmann (Thomas Heinze) und Annabell Lorenz (Stephanie Stumph) ZDF/​Erika Hauri

fernsehserien.de: „Der Alte“ ist eine der langlebigsten und auch nach wie vor erfolgreichsten Reihen im ZDF. Was ist das Erfolgsgeheimnis?

Stephanie Stumph: Krimis sind ja allgemein sehr beliebt in Deutschland, wenn man sich die hohen Einschaltquoten anschaut. Da gibt es eigentlich keine Krimiserie, die total unerfolgreich ist. Die Leute haben einfach Lust, abends wenn sie nach Hause kommen, was Spannendes zu sehen. „Der Alte“ ist natürlich Tradition und man weiß, was einen erwartet.

Es gibt beim „Alten“ immer auch spannende Fälle aus den unterschiedlichsten Milieus zu sehen. Die Chemie, die zwischen dem Ermittler-Trio bestand, hat für mich auch eine große Rolle gespielt. Auf eine andere Art funktioniert das nun auch zwischen Thomas Heinze und dir.

Stephanie Stumph: Das freut mich. Ich hoffe natürlich, dass die Zuschauer das auch so aufnehmen. Die neuen Folgen muss ich mir selbst erst noch zu Gemüte führen, um zu sehen, wie das alles so wirkt. Im Hintergrund geben sich ganz viele Leute sehr viel Mühe, um spannende Geschichten zu kreieren und auch nah am Zeitgeschehen zu sein – trotz dessen, dass die Serie „Der Alte“ heißt [lacht].

Annabell Lorenz (Stephanie Stumph, l.), Caspar Bergmann (Thomas Heinze) und Julia Lulu Zhao (Yun Huang) ZDF/​Erika Hauri

Privat gab es bei dir in den letzten Monaten viele schöne Neuigkeiten: Du hast nicht nur deine große Liebe gefunden, sondern wurdest auch zum ersten Mal Mutter. Manche Schauspieler nehmen sich eine lange Auszeit, wenn sie Eltern werden. War für dich klar, dass du relativ schnell wieder vor der Kamera stehen möchtest?

Stephanie Stumph: Ja, das stand für mich relativ schnell fest, beziehungsweise hätte die Produktion von „Der Alte“ wahrscheinlich Schwierigkeiten gehabt, wenn alle plötzlich austeigen. Deshalb war es für mich auch nur fair zu sagen: Ich geb mein Bestes und versuche, dass die geplante Anzahl der Folgen und der Zeitrahmen trotz der ganzen turbulenten Umstrukturierungen plus meiner Schwangerschaft und der Geburt meines Kindes eingehalten werden können. Aber das haben wir alle ganz gut bewältigt.

Sobald ein Kind in das eigene Leben tritt, verändert sich natürlich einiges grundlegend. Wie gelingt dir der Spagat zwischen Berufs- und Familienleben?

Stephanie Stumph: Das geht nur mit einer Produktion, die nicht sagt: „Nee, das Kind kann nicht ans Set“, sondern Verständnis für zeitliche Einschränkungen im Drehprozess hat, wenn Stillpausen eingelegt werden müssen. Die Produktion hat mich die ganzen Monate sehr unterstützt und unterstützt mich auch immer noch dabei, dass ich mich als stillende Mutter auch immer wohlfühle, ich den Kleinen mit am Set dabei haben kann und das alles kräftemäßig auch machbar ist. Mittlerweile hat sich das gut eingespielt und ich versuche, das auch immer so zu managen, dass man beim Dreh gar nicht so viel davon mitbekommt, dass da noch ein kleines Baby ist, das hinter den Kulissen auch viel Aufmerksamkeit bekommt. Es haben einfach beide Seiten wirklich super miteinander gearbeitet und an einem Strang gezogen. Nur dadurch ist das überhaupt möglich gewesen.

Stephanie Stumph ist seit dem Start im Jahr 2014 Teil des „Kaum zu glauben!“-Rateteams. NDR/​Thorsten Jander

Bei „Kaum zu glauben!“ hast du aufgrund deiner Schwangerschaft im vergangenen Jahr pausiert. Kannst du verraten, ob es in der nächsten Staffel der NDR-Spielshow ein Wiedersehen mit dir geben wird?

Stephanie Stumph: Jaaa, ich kann es kaum erwarten, dass es wieder losgeht und ich wieder dabei sein darf! Ich habe das im letzten Jahr wirklich vermisst! Diesmal wird es zum Glück für die Stimmung im Studio auch wieder Publikum geben. Die Termine stehen schon fest und es gibt auch schon Überlegungen fürs nächste Jahr.

Ein großer Erfolg war Ende 2022 auch wieder das „Stubbe“-Special. Wie sehen da die weiteren Pläne aus? Wird es ein weiteres Special geben – oder vielleicht sogar mehr?

Stephanie Stumph: Es gibt Gedanken und kreative Ansätze, aber da ist jetzt noch nichts in Stein gemeißelt. Ich denke, da muss man noch etwas Geduld mitbringen. Wir drehen jetzt erst mal wieder für den „Alten“ und damit bin ich bis Juli gut beschäftigt. Was dann zur Sommerpause geplant ist, schauen wir einfach mal. Manchmal kommen ja auch ganz spontan Sachen rein. Ansonsten verbringe ich aber die freie Zeit auch gerne mit meinem Kind und meiner Familie.

Du bist vor ein paar Jahren auch erfolgreich als Songschreiberin in Erscheinung getreten, unter anderem für Helene Fischer und Michelle. Möchtest du in dieser Richtung wieder aktiver werden?

Stephanie Stumph: Auf jeden Fall mache ich weiter, weil es mir so unfassbar viel Spaß macht und es einfach eine Leidenschaft ist, die ich ungern vernachlässigen möchte. Aber natürlich hat momentan mein Kind Priorität und ich genieße es auch, einfach mal ein bisschen zu kuscheln oder Spielzeug wieder einzusammeln [lacht].

Stephanie Stumph präsentiert seit 2020 das „Adventskonzert aus Dresden“ im ZDF ZDF/​Dita Vollmond

In einem früheren Gespräch hast du mir von deiner persönlichen Bucket List erzählt. Mittlerweile hat sich ja familiär bei dir einiges verändert. Daher die Frage: Stehen überhaupt noch viele Punkte auf deiner Liste?

Stephanie Stumph: Ich habe ja nun schon einiges abgehakt auf dieser Bucket List [lacht]. Von daher würde ich mir gerne ein bisschen Zeit nehmen, um darüber nachzudenken, was ich davon wieder auf die Bucket List draufschreibe und was ich runterschmeiße.

Gibt es berufliche Wünsche oder Ziele, die du gerne noch verwirklichen möchtest?

Stephanie Stumph: Natürlich würde ich mich schauspielerisch gerne noch ein bisschen mehr ausprobieren, in der Komödie oder auch in unkommerziellen Bereichen. Auf ein Kammerspiel hätte ich zum Beispiel total Lust. Ansonsten würde ich gerne meine Sprachkenntnisse in Französisch und Italienisch auffrischen. Und ich habe mir schon ewig vorgenommen, mal einen Schönschreibkurs zu machen, denn meine Schrift ist wirklich eine Katastrophe [lacht]!

Vielen Dank für das schöne und offene Gespräch. Weiterhin viel Erfolg und alles Gute für die Zukunft!

Die neue Staffel von „Der Alte“ startet am 10. März im ZDF. Insgesamt acht neue Folgen werden freitags um 20:15 Uhr ausgestrahlt. Jeweils eine Woche vor der linearen Ausstrahlung wird die nächste Folge vorab in der ZDFmediathek bereitgestellt. Kommende Woche veröffentlicht fernsehserien.de anlässlich des Hauptdarsteller-Wechsels ein Doppelinterview mit Jan-Gregor Kremp und Thomas Heinze.

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Über den Autor

Glenn Riedmeier ist Jahrgang ’85 und gehört zu der Generation, die in ihrer Kindheit am Wochenende früh aufgestanden ist, um stundenlang die Cartoonblöcke der Privatsender zu gucken. „Bim Bam Bino“, „Vampy“ und der „Li-La-Launebär“ waren ständige Begleiter zwischen den „Schlümpfen“, „Familie Feuerstein“ und „Bugs Bunny“. Die Leidenschaft für animierte Serien ist bis heute erhalten geblieben, zusätzlich begeistert er sich für Gameshows wie z.B. „Ruck Zuck“ oder „Kaum zu glauben!“. Auch für Realityshows wie den Klassiker „Big Brother“ hat er eine Ader, doch am meisten schlägt sein Herz für Comedyformate wie „Die Harald Schmidt Show“ und „PussyTerror TV“, hält diesbezüglich aber auch die Augen in Österreich, Großbritannien und den Vereinigten Staaten offen. Im Serienbereich begeistern ihn Sitcomklassiker wie „Eine schrecklich nette Familie“ und „Roseanne“, aber auch schräge Mysteryserien wie „Twin Peaks“ und „Orphan Black“. Seit Anfang 2013 ist er bei fernsehserien.de vorrangig für den nationalen Bereich zuständig und schreibt News und TV-Kritiken, führt Interviews und veröffentlicht Specials.

Lieblingsserien: Twin Peaks, Roseanne, Gargoyles – Auf den Schwingen der Gerechtigkeit

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    Jetzt ist sie die Alte bei "Der Alte" *hahaha*schenkelklopf*
    SCNR, aber die Gelegenheit für dieses Wortspiel dürfte so schnell nicht wieder kommen.
    • am

      Schauspielerisch ist das unterdurchschnittlich, sorry. Sie kann ja privat nett und freundlich sein, aber ich möchte gerne vor der Kamera überzeugt werden, und da kommt einfach nichts an. Vitamin B halt.
      • am

        Sehe ich anders - aber du musst ja bei jeder Gelegenheit deine Abneigung gegen Stephanie Stumph kundtun. Das spricht auch Bände.
    • am

      Ich mag Stephanie einfach. Sie wirkt auch hier im Interview total bodenständig und unprätentiös. Ich freue mich schon auf die neuen Folgen von Der Alte.
      • am

        Gug gerade die alten Stubbe-Krimis in der Nostalgieecke der Mediathek. Damals war sie ein junges Mädchen und spielte ungezwungen die Tochter. Im Alten überzeugt sie mich überhaupt nicht. 
        Nach dem Rausschmiß von "Riedmann" und Richter war der Alte eh gegessen, spätestens als der echte Alte ging, Heymann.
    • am

      es wird bestimmt gut geht frischer wind in diese serie tut immer gut alles gute

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