‚DSDS‘ & der große Bruder ‚American Idol‘

Gute Quoten durch schlechte Sänger

Jutta Zniva – 21.01.2007

'DSDS' & der große Bruder 'American Idol' – Gute Quoten durch schlechte Sänger

Entrüstung in Deutschland ebenso wie in den USA: Sowohl ‚DSDS‘-Juror Dieter Bohlen („Du klingst, als ob du eine Klobürste im A**** hättest“) als auch sein TV-Pendant Simon Cowell von „American Idol“ sowie ihre jeweiligen Sender müssen sich derzeit Kritik ob ihrer Sprüche zum fehlenden Gesangstalent diverser Kandidaten gefallen lassen. In den neuen Ausgaben beider Shows geht es (wie unschwer zu erraten ist: konzeptgemäß) bei den verbalen Bewertungen deftiger zu.

Wie der „Spiegel“ aus seiner kommenden Ausgabe vorab berichtet, übt nun auch Norbert Schneider, Direktor der NRW-Landesanstalt für Medien, Kritik an der neuen Staffel von „Deutschland sucht den Superstar“. In einem Brief an RTL-Chefin Anke Schäferkordt beanstandet er die Demütigung der Kandidaten durch Dieter Bohlen: „Es ist überflüssig, und es ist schädlich, wenn der Privatfunk in Deutschland seine Akzeptanz mit Mitteln zu erreichen versucht, die in die Nähe verletzter Menschenwürde geraten.“ Die Entgleisungen am vergangenen Mittwoch (7,31 Millionen Zuschauer) seien „unsäglich und sollten in einem Haus wie RTL nicht folgenlos bleiben“. RTL, so der „Spiegel“, ist bereit, sich ernstgemeinter Kritik stellen. „Skurrile“ Elemente des Castings zu zeigen, sei jedoch ein Teil des Konzepts.

Auch der große Bruder der deutschen „Superstar“-Suche, „American Idol“, muss bzw. darf aufgeregte Kritik (will heißen: Zusatz-PR) hinnehmen. Bohlen-Pendant Simon Cowell, ebenfalls Musikproduzent und bekannt für seine brutale „Ehrlichkeit“, sei in der neuen Staffel (das Debut verfolgten 37,3 Millionen Zuschauer) besonders gemein zu einigen der weniger begabten Casting-Kandidaten. Größter Aufreger bislang: ein Primaten-Vergleich. Ein Teilnehmer ähnle „einer jener Kreaturen, die im Dschungel leben und diese gigantisch großen Augen“ hätten. „Wie heißen die nochmal? Buschbabys?“

„American Idol“-Produzent Producer Ken Warwick bedauert nicht, wie in der Sendung mit „realitätsfernen, schrulligen Kandidaten ohne musikalisches Gehör“ umgegangen wird. Man gebe dem Publikum, was es wolle.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Leute vorführen ist doch der Grundgedanke dieser Casting-Shows. Der andere Krampf ist doch nur der Aufhänger dafür, Leute vor Publikum fertigzumachen die sich selbst der Lächerlichkeit preisgeben.

    Wenn ich an diese Schleifertypen wie D! (Dee?) Bohlen und Co. denke kann ich nur sagen: Wer da mitmacht, weiß was auf ihn zukommt und muß sich dann halt auch auf unterstem Niveau beschimpfen lassen. Da hab ich echt kein Mitleid. Und dass von Bohlen und Co. keine intellektuellen Weichspülersprüche kommen können ist doch klar.

    Aber trotzdem bewerben sich Tausende die offensichtlich unter totaler Selbstüberschätzung leiden. Tja, das ist wieder mal die alte Problematik. Würde keiner scharf auf Kohle und Berühmtheit sein, gäbe es die Sendung auch ruck zuck nicht mehr. Aber da genau das in Aussicht gestellt wird geht das so weiter.
    • am via tvforen.de

      Da kann ich nur zustimmen.

      Wer kein Talent hat und vor einem Millionenpublikum verarscht wird, der hat es nicht besser verdient.

      Wer Talent hat und leider beknackt aussieht, der hat es zwar besser verdient, aber man muß ihm einfach einen Realitätsverlust zugestehen.

      Ich habe mir einen Bericht über den entsprechenden "American Idol"-Skandal angeschaut, und - sorry - der Typ hat echt Glubschaugen. Sorry, sorry, sorry - aber wir kennen doch die Regeln des Show-Biz, oder? Du siehst entweder ganz toll aus, oder Du siehst mies aus, dann kannst Du aber nur im Hardrock-Bereich was werden.

      Es ist so, und es ist vielleicht traurig, daß es so ist, aber es ist so und fertig.
    • am via tvforen.de

      Es ist aber zugegebenermaßen schon etwas seltsam... Jeder schimpft über diese Casting Shows à la DSDS und trotzdem haben sie Superquoten.

      Das beste ist doch, wenn man diese Shows einfach ignoriert... Dann hätte der liebe Herr Bohlen bald keinen Job mehr. Außerdem wird doch der eh für die blöden Sprüche bezahlt, das ist es doch, was die Leute im Fernsehen sehen wollen.
      Armes Deutschland sag ich nur.
  • am via tvforen.de

    Für die hohen Einschaltquoten von DSDS bei den ersten Sendungen sorgen ja auch
    gerade immer die schrägen Vögel bzw. die Sprüche vom Bohlen.
    Wären die nicht in der Sendung würden die Quoten schlagartig nach unten rattern,
    wie es ja auch immer anschliessend passiert wenn die Mottoshows anfangen.


    Das läuft dann nicht mehr so wie man sich es wünschte,
    es sei denn man hat noch irgendwo einen Küblböck in der Tasche den
    man mit in den Wettbewerb schlurrt.


    Gruß

    Jediklaus
    • am via tvforen.de

      Das und; die Vorauswahl ist noch das Spannendste - außerdem: was die sich da für einen Müll anhören müssen (Titanic-Göre - und teilweise ansehen müssen - pink Kaninchen) - RESPEKT, daß die nicht bei jedem 3. die Pumpgun auspacken !
      • am via tvforen.de

        Ohne BILD Zeitung wären wir nie darauf gekommen. Ganz schön clever die Reporter dort. Ich denke mal selbst wenn RTL die miesesten Kandidaten im Nachtprogramm zeigen würde wäre die Quote noch toll, sieben Stunden nonstop.
    • am via tvforen.de

      Natürlich wird bei "DSDS" mit schlechten Sängern Quote gemacht.
      Die Bild Zeitung enthüllte jetzt, dass es sogenannte Vorcastings gibt und hier manchmal echt nicht die Stimme entscheidend sei.
      Der nicht gerade schlanken Nicole bescheinigte man im Vorcasting, dass sie eine super Stimme hat, in der Sendung urteilte Bohlen dann folgendermaßen:
      "Ich weiß gar nicht, was Leute, die scheiße singen, hier wollen!"
      Vorher hatte er sich über ihr Outfit lustig gemacht.
      RTL gab auf Anfrage der Bildzeitung zu, dass es Vorcasting gäbe, da die Jury sich nicht 30.000 Kandidaten persönlich angucken könne. Außerdem sei es das Konzept der Sendung neben musikalischen Talenten auch skulire Szenen bzw. Kandidaten vom Casting zu zeigen.

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