‚Die TV-Falle‘ von Roger Schawinski

‚Blackout 7%. Ich erstarrte augenblicklich.‘

Jutta Zniva – 31.07.2007

„Ein herausragend geschriebenes Sachbuch über das TV-Geschäft“ werde demnächst für mediales Aufsehen sorgen, verspricht der Verlag Kein & Aber in der Vorschau auf seine Programm für den kommenden Herbst. Die Rede ist von Roger Schawinskis Werk „Die TV-Falle“, in dem der ehemalige Sat.1-Chef erkläre, „wie Fernsehen funktioniert“. Schawinski hatte bereits im Januar dem Magazin „Tages-Anzeiger“ gegenüber die geplante Publikation erwähnt (fernsehserien.de berichtete). Zur Erinnerung: In dem Interview wurde damals auch der mittlerweile legendäre Vergleich von Sat.1 mit einer „fetten Gans“ angestellt, an der sich viele Abteilungsleiter „mästen“ wollten.

Schon vor seinem Erscheinen sorgte „Die TV-Falle – Vom Sendungsbewusstsein zum Fernsehgeschäft“ für das vom Verlag prognostizierte, im Vorfeld bestimmt recht werbewirksame „mediale Aufsehen“: Roger Schawinski erzählte dem „Focus“, er sei von den Anwälten des ProSiebenSat.1-Konzerns aufgefordert worden, das Buch nicht zu publizieren. Dieser Forderung werde er nicht entsprechen – er sei doch „keiner, der nachtritt“. ProSiebenSat.1-Sprecherin Katja Pichler dementiert die Forderung. Man wolle keinesfalls das Buch verhindern, sondern habe Schawinski lediglich schriftlich darauf hingewiesen, dass in dem Buch keine Persönlichkeitsrechte verletzt werden dürften.

Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet in ihrer aktuellen Ausgabe, dass nicht allen Sat.1-Mitarbeitern die (von Schawinski unter Nennung der jeweiligen Beteiligten mit Namen berichteten) „Einzelheiten“ recht seien. Als Beispiel wird die in der Verlagsvorschau abgedruckte Passage rund um den gefloppten Mehrteiler „Blackout“ angeführt, in der (u.a.) Schawinskis Sekretärin namentlich genannt wird.

Zur Einstimmung auf das „herausragend geschriebene Sachbuch“ sei hiermit eine kleiner Absatz aus der Feder Schawinskis zitiert, der stilistisch locker mit jedem Schulaufsatz um das schönste (spannendste, gruseligste, aufgregendste) Ferienerlebnis mithalten kann:

„Dann, so gegen halb neun am nächsten Morgen, hatte ich die Quote auf meinem Blackberry. Aufgeregt spulte ich die einzelnen Sendungen herunter bis ich es vor mir sah: Blackout 7%. Ich erstarrte augenblicklich. 7%! Das war eine Katastrophe! Ein Desaster! 7%. Wie war das möglich? Was war passiert?“

Mehr davon – für den, der’s mag – in gebundener Form ab August.

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