CBS beendet „Kevin Can Wait“ nach Staffel zwei, verlängert „Elementary“ für Staffel sieben

Drei weitere Comedys und „Wisdom of the Crowd“ offiziell abgesetzt

Bernd Krannich
Bernd Krannich – 13.05.2018, 03:19 Uhr

Kevin James und Leah Remini in „Kevin Can Wait“ – Bild: CBS
Kevin James und Leah Remini in „Kevin Can Wait“

Zwei weitere Überraschungen und vier erwartbare Entscheidungen hat CBS in der Nacht zum Sonntag verkündet: Etwas überraschend kommt die Absetzung der Comedyserie „Kevin Can Wait“ mit Kevin James in der Titelrolle. Ebenfalls eine leichte Überraschung ist die Verlängerung von „Elementary“ für eine siebte Staffel. Allgemein erwartet worden waren die in der Nacht offiziell bestätigten Absetzungen von „9JKL“, „Living Biblically“, „Me, Myself & I“ sowie „Wisdom of the Crowd“.

Mit Starthilfe von „The Big Bang Theory“ hatte „Kevin Can Wait“ vor zwei Jahren erfolgreich Premiere gefeiert und seitdem die Aufgabe, als Aushängeschild der Comedys am Montagabend zu dienen. Allerdings funktionierte das bereits am Ende der ersten Staffel nur noch mäßig. Als ein Gastauftritt von Kevin James’ ehemaliger „King of Queens“-Kollegin Leah Remini das Marketing beflügelte, wurde der Serie ein Reboot verordnet – schon zur Mitte der ersten Staffel hatte zudem der ursprüngliche Ko-Schöpfer Bruce Helford seinen Hut nehmen müssen.

Im Rahmen des Reboots zum Auftakt der zweiten Staffel wurde Kevins Serienehefrau herausgeschrieben – Donna (Erinn Hayes) starb den Serientod – und Remini zur neuen weiblichen Hauptrolle gemacht. Angeblich hatte man befürchtet, dass das Setup mit Protagonist Kevin als Un-Ruheständler spätestens nach der zweiten Staffel keine erzählerischen Optionen ließe. Die Fans nahmen es eher schlecht auf, zumindest diejenigen, die sich in den sozialen Netzwerken äußerten. Auch die Quoten stagnierten und waren laut Deadline am Ende der zweiten Staffel auf Augenhöhe mit denen der zweitstärksten Montagsserie angekommen, dem gerade verlängerten „Man with a Plan“ (fernsehserien.de berichtete).

CBS musste sich für die Zukunft von „Kevin Can Wait“ mit dem Studio Sony Pictures TV einigen, mit dem man sich die Rechte 50:50 teilt (im Gegensatz zu „Man“, das komplett von CBS Studios verantwortet wird). Das scheint nicht gelungen zu sein, so dass CBS lieber mit einer anderen Serie neu plant. Nachdem der Viererpack Comedys am Montagabend zuletzt versagte, probiert es CBS vielleicht wieder mit zwei Comedys und zwei Dramen.

Die Verlängerung von „Elementary“ kommt insofern überraschend, als dass CBS die Serie schon im letzten Jahr nur als Programmergängzung für eine zunächst verkürzte sechste Staffel verlängert hat, diese nun weitgehend im einnahmeschwächeren Sommer läuft und für Staffel sieben wohl auch die Verträge der Hauptdarsteller Jonny Lee Miller und Lucy Liu zur Verlängerung angestanden haben dürften – das bedeutet in der Regel „Gehaltserhöung“. Trotzdem scheint CBS einen Weg gefunden haben, die Serie weiterhin profitabel zu halten. Niemand gibt sich hier der Hoffnung hin, dass es noch um Kreatives oder Quoten gehen würde.

In „9JKL“ spielt Mark Feuerstein einen Schauspieler, der nach seiner Scheidung , die ihn auch sein Vermögen gekostet hat, aus Los Angeles nach New York zurückkehrt und in einem Apartmenthaus in eine Wohnung einzieht, die an die seiner Eltern angrenzt – sehr zur Freude seiner Mutter, die gerne sein Leben kontrolliert. In einer weiteren angrenzenden Wohnung wohnt sein Bruder, ein Arzt, mit seiner Frau und ihrem Neugeborenen, während ihr Haus langfristig renoviert wird. „9JKL“ erhielt vorab vernichtende Kritiken. Zwar stockte CBS die erste Staffel von 13 auf 16 Episoden auf, doch an der Unvermeidlichkeit einer Absetzung gab es nie ernsthafte Zweifel.

In „Me Myself & I“ steht der Erfinder Alex im Zentrum, dessen Leben auf drei Zeitebenen erzählt wird. Als Teenager (dargestellt von Jack Dylan Grazer), der mit seiner Mutter aus seiner geliebten Heimat Chicago zu deren neuem Ehemann nach Los Angeles ziehen muss, im Stiefvater aber überraschende Inspiration findet; als geschiedener 40-Jähriger (Bobby Moynihan) in unserer Gegenwart, nachdem ein Seitensprung seiner Frau seine Ehe beendet und sein Leben auf den Kopf gestellt hat, und schließlich als wohlhabender Rentner (John Larroquette), der im letzten Lebensabschnitt auf neues Liebesglück hofft. CBS hatte die Serie nach sechs Folgen aus dem Programm genommen.

Auch „Living Biblically“ wurde vorzeitig aus dem Programm genommen, nach acht ausgestrahlten Folgen. Nach dem überraschenden Tod eines Freundes und der ungeplanten Schwangerschaft seiner Ehefrau sucht Journalist und Filmkritiker Chip Curry (Jay R. Ferguson) nach spirituellem Halt – und stolpert über die christliche Bibel als Lebensratgeber. Nach ersten, recht direkten Versuchen, sich an deren Ge- und Verbote zu halten, erhält Chip den Auftrag, über seine Erfahrungen eine Kolumne zu schreiben. Ein Priester und ein Rabbi geben Chip Ratschläge, wie er sein Leben nach der Bibel ausrichten kann, ohne aber das Leben anderer nachteilig zu beeinflussen.

„Wisdom of the Crowd“ war ebenfalls schon seit Monaten dem Untergang geweiht, nachdem CBS im Anschluss an die ersten 13 Episoden keine Aufstockung bestellte. Die Serie dreht sich um einen Tech-Unternehmer, der auf der verzweifelten Suche nach Hinweisen auf den Mörder seiner Tochter eine App entwickelt hat, die den Fall aufrollt und über die die Bevölkerung direkt Tipps an die Polizei geben kann – nur dass die Bevölkerung dann auch beginnt, Hinweise auf alle möglichen Verbrechen zu geben sowie bei deren Analyse zu helfen. Die Quoten der Serie entwickelten sich mäßig, dazu kam, dass parallel Anschuldigungen gegen Hauptdarsteller Jeremy Piven wegen sexueller Übergriffe laut wurden.

Upfronts 2018: Die jüngsten Überlebensprognosen der US-Serien: Was wurde bereits verlängert, was muss noch zittern?

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    9JKL hätte vielleicht noch eine Chance gehabt(siehe Elementary oder Instinct).Die Chancen standen 50:50 und niemals komplett Einstellung.
    • am

      SCHADE!!!

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