„Caren Miosga“: So sieht das Studio des neuen Polit-Talks aus

Längere und tiefergehende Gespräche mit Gästen angekündigt

Glenn Riedmeier
Glenn Riedmeier – 12.01.2024, 16:37 Uhr

Caren Miosga im Studio ihrer ARD-Talksendung – Bild: NDR/Philipp Rathmer
Caren Miosga im Studio ihrer ARD-Talksendung

In knapp einer Woche ist es so weit: Caren Miosga, bislang „Tagesthemen“-Moderatorin, tritt in die Fußstapfen von „Anne Will“ und wird auf dem prestigeträchtigen Sendeplatz am späten Sonntagabend im Ersten ihren neuen Polit-Talk präsentieren. Los geht es mit „Caren Miosga“ am 21. Januar um 21:45 Uhr. Die ARD hat nun das neue Studio vorgestellt, in dem die Moderatorin zum Gespräch lädt. Und die Einrichtung unterscheidet sich durchaus von der ihrer Vorgängerin.

Denn Caren Miosga will in ihrer politischen Gesprächssendung ihre Gäste an einem Tisch zusammenbringen – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Die Spitzenpolitiker sowie weitere Gäste nehmen an einem großen Holztisch Platz. Das Studiodesign und die Farben werden durch Holzelemente ergänzt und sollen dadurch mit dem Lichtkonzept zur Verdichtung der Gesprächsatmosphäre beitragen. Das erklärte Ziel lautet nämlich, tiefergehende Gespräche zu ermöglichen – darunter auch Einzelgespräche.

NDR/​Philipp Rathmer

Ich möchte mit unseren Gästen, wann immer möglich, auch längere und tiefergehende Gespräche führen, so Caren Miosga. Dafür bietet dieses Studio ideale Voraussetzungen. Und die Zuschauer im Studio sind ein Resonanzraum für das, was gesagt wird. In dem Studio in Berlin Adlershof haben bis zu 90 Publikumsgäste Platz.

Caren Miosga wird Einzelgespräche mit Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur führen. Darüber hinaus soll die die Sendung aus informativen Erklärstücken, kurzen Reportagen und Diskussionen mit weiteren Gästen bestehen. „Caren Miosga“ möchte dadurch einen ebenso tiefen wie umfassenden Einblick in das aktuelle Thema der Woche geben.

NDR/​Philipp Rathmer

Insgesamt sind 30 Ausgaben in diesem Jahr geplant, jeweils sonntags um 21:45 Uhr. Anschließend liegen die Sendungen auch in der ARD Mediathek auf Abruf bereit. „Caren Miosga“ ist eine Gemeinschaftsproduktion der ARD, produziert von der MIO media im Auftrag des NDR.

NDR/​Philipp Rathmer

Die unzureichende Unterscheidbarkeit der ARD-Talkshows führte im vergangenen Jahr zu harscher Kritik seitens der Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK). Insbesondere wurde gemahnt, dass sich die Polit-Talks in ihrer Machart, ihrem Profil und Inhalt deutlich voneinander unterscheiden müssten, unter anderem, um unterschiedliche Zielgruppen anzusprechen. Es genüge nicht, dass sich die Talks nur durch unterschiedliche Moderatoren-Persönlichkeiten unterscheiden, wenn gleichzeitig Gästeliste und Themenauswahl zu wenig abwechslungsreich sind. Daher hat die ARD angekündigt, die Talkformate ab 2024 neu auszurichten, um Themenvielfalt und Meinungspluralität zu stärken, unterschiedliche Lebenswirklichkeiten stärker abbilden zu können und jüngere Menschen noch besser zu erreichen. Mit dem angekündigten Konzept von „Caren Miosga“ scheint ein erster Schritt in diese Richtung getan.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am

    ... und Quanten waschen nicht vergessen ;-)
    • am

      > In knapp einer Woche ist es so weit


      So beginnt der Bericht. Heute ist Freitag, die Show wird sonntags ausgestrahlt. Quizfrage: wann startet die Show? Am kommenden Sonntag? Das wären 2 Tage und damit eine sehr knappe Woche. Am Sonntag drauf? Das wären 9 Tage und eine sehr lange Woche. Auflösung (steht auch im Text): es ist der 21. Januar. Also in „gut einer Woche“.
      • am via tvforen.de

        TV Wunschliste schrieb:
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        >
        > Ich möchte mit unseren Gästen, wann immer
        > möglich, auch längere und tiefergehende
        > Gespräche führen, so Caren Miosga.
        [...]
        >
        > Caren Miosga wird Einzelgespräche mit
        > Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft,
        > Gesellschaft und Kultur führen.

        "Längere und tiefergehende" Einzelgespräche statt hitzigem Talk, das ist nichts für mich.
        Ich schätze das so ein, dass dieses Konzept bei den Zuschauern insgesamt floppen wird und sage einen Quoteneinbruch voraus.

        Diese Einzelgespräche kennt man ja schon - aber in Maßen - von "Anne Will", Illner usw., die Befragten bereiten sich darauf vor, haben ein Konzept und setzen das gnadenlos um, Bezug zu den jeweiligen Fragen ist völlig wurscht. Ich empfinde das immer als eine Störung in der Sendung und bin froh, wenn wieder richtig diskutiert wird.
        Interessant ist das nur bei Gesprächspartnern, die unvorbereitet in solche Einzelgespräche gehen, aus dem Affekt heraus antworten so wie etwa Sigmar Gabriel früher. Aber 99 % der Gäste werden das als eine Bühne nutzen, um ihre vorprogrammierten Inhalte zu verarbeiten.

        Eine Talkshow lebt von einer lebendigen, auch schon mal hitzigen Streitkultur, ideal ist dabei, wenn der Moderator die richtige Balance herstellen kann, es muss unterhaltsam sein und deshalb auch schon mal hitzig dahergehen, aber nicht so, dass die Zuschauer völlig den Überblick verlieren, weil alles durcheinander schreit. Das ist eine Herausforderung, aber doch nicht ein Einzelgespräch.

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