Bundesligaübertragung: Sky will „Sportschau“ akzeptieren

Senderchef Sullivan beendet Kampf gegen Free-TV

Roger Förster – 14.11.2011, 15:11 Uhr

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Lange hatte man bei Sky Deutschland mit Argwohn auf das Angebot der ARD–„Sportschau“ geäugt – immer betrachtete man die zeitnahe Free-TV-Berichterstattung als Hindernis, die eigenen Abonnentenzahlen signifikant zu verbessern. Nun jedoch die Kertwende: Sky-Chef Brian Sullivan erklärte gegenüber der Financial Times Deutschland, dass man mit einer „Sportschau“, die bereits ab 18:30 Uhr zusammenfassende Berichte der Bundesliga-Spiele zeigt, zurechtkommen könne. Die für Fußballfans positiven Signale wurden im Zuge der bald anstehenden Rechteverhandlungen für die Spielzeiten 2013 bis 2017 bekannt. Bis zuletzt war man davon ausgegangen, dass Sky Deutschland folgende Alternative bevorzugt: Ein Modell, das vom Bundeskartellamt abgesegnet wurde, sieht vor, dass nach der bei Sky übertragenen Livesendung zunächst ausschließlich im Internet Zusammenfassungen der Spiele gezeigt werden dürfen (fernsehserien.de berichtete).

Für Sky-Chef Sullivan geht der Sinneswandel einher mit einem stärkeren Fokus auf den Service und die Präsentation der Inhalte, die der Sender anbietet. So hatte man jahrelang zwar enorme Summen für die Exklusivrechte an der Live-Berichterstattung ausgegeben – zuletzt rund 275 Millionen Euro jährlich. Doch anstatt vom lukrativen Geschäft mit dem Lieblingshobby der Deutschen zu profitieren, fuhr man Verluste in Milliardenhöhe ein. In diesem Sinne sollen nun also vor allem die eigenen Defizite angegangen werden, um die Fußballfans des Landes zu einem Abonnement zu bewegen.

Unterdessen wird bei Sky Deutschland auch über die Zukunft der Formel 1-Berichterstattung diskutiert. So überlegt man angesichts der starken Free-TV-Konkurrenz von RTL sich aus diesem Bereich zurück zu ziehen. Eine endgültige Entscheidung steht aber noch aus.

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