‚Bei aller Vorfreude auf Günther Jauch …‘

‚Hart aber fair‘ soll ins Erste

Jutta Zniva – 16.07.2006

WDR-Intendant Fritz Pleitgen plädiert für das Übernehmen des Polit-Talks „Hart aber fair“ in mehrere dritte Programme. Aber auch auf einem Sendeplatz im Ersten würde die von Frank Plasberg moderierte Sendung der ARD einen Reputationsgewinn einbringen.

Wie „Der Spiegel“ vorab berichtet, habe Pleitgen in einem Brief an die Intendanten der ARD darauf hingewiesen, dass man „bei aller Vorfreude auf Günther Jauch“ nicht übersehen solle, „dass wir mit ‚Hart aber fair‘ eine politische Talkshow besitzen, die landauf, landab als die beste ihres Genres bezeichnet wird.“ Sein Angebot, die politische Talkshow des WDR zeitgleich in mehreren dritten Programmen auszustrahlen, dürfte freudig aufgenommen werden, so Pleitgen im „Spiegel“. Habe er doch die „die ständigen Klagen über nicht vorhandene Mittel im Ohr“. „Hart aber fair“ würde auch am Donnerstag nach 20:00 Uhr im Ersten „nicht zu einem Quotenknick führen“, sondern der ARD einen Reputationsgewinn einbringen.

Erst kürzlich war NDR-Intendant Jobst Plog in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ gefragt worden, warum man als Nachfolger für „Sabine Christiansen“ nicht Frank Plasberg statt Günther Jauch genommen habe. Plog: „Weil er noch nicht die Starqualitäten hat, die man auf diesem Platz braucht. Ohne Starqualitäten – wie immer sie näher zu definieren sind – können Sie diesen Platz mit diesem Publikum nicht besetzen. Das hat die Konkurrenz Christiansen/​Aust und Christiansen/​Böhme gezeigt. Es sind offenbar noch andere Qualitäten gefragt als die rein journalistischen. Vielleicht erwirbt Frank Plasberg sie noch.“

Für den Sonntag, der einer der erfolgreichsten Plätze überhaupt sei, habe man ein neues „Zirkuspferd“ finden wollen, das „da weiterzieht“. Da sei Jauch nicht zu toppen“.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    Die ARD hat offensichtlich zuviel Geld. Meiner Meinung nach ist das eine Ohrfeige mitten ins Gesicht für alle Leute die GEZ-Gebühren zahlen.

    Können wir von Herrn Jauch einen wirklich guten Polit-Talk erwarten?! Wenn demnächst auch noch ab 21.45 am Sonntag in der ARD indirekte Werbung stattfindet. Ein Polit-Talk mit Stern-TV/WWM-Flair! Da freuen wir uns drauf...

    Ärgerlich dabei! Für die wirklich guten Sendungen gibt es immer weniger Sendezeit (Monitor, Report, Plusminus etc.)

    Gruß, Sascha
    • am via tvforen.de

      Eine wirklich gute Politsendung gab es mit dem "Berliner Platz" im SFB, die dann mit der Neugründung des rbb nicht mehr weiter geführt wurde. Die Sendung "Hart aber Fair" des ehemaligen WDR-Lokalzeit-Moderators Plasberg hat bei weitem nicht das Niveau der Berliner Sendung erreicht. Schon der Titel "Hart aber Fair" ist eine Mogelpackung. Hart angegangen werden in dieser Sendung niemals diejenigen, die reale Macht ausüben. Lediglich diejenigen, die sich nicht zur Wehr setzen können. So z.B. Dauerarbeitslose. Gelentliche Fälschungen und Manipulationen runden das Programm ab. So, wenn zur Stimmungmache gegen Arbeitslose Personen, die früher dauerhaft Sozialhilfe bezogen haben als Beispiele dafür, daß die meisten Arbeitslosen ja garnicht arbeiten wollen, vor die Kamera geholt und als Arbeitslose werden. Dazu das eitle Gebahren des in sich selbst verliebten Moderators.

      Wenn Intendant Pleitgen diese Sendung ins Erste drücken will, zeugt dies nicht nur dafür, daß er persönlich keinen guten Geschmack hat. Plasberg ist auch Garant dafür, daß diese Sendung niemals bei den Herrschenden anecken wird wie manche andere Sendung. Und Plasberg muß man eines lassen: er versteht es sehr gut, die Mängel seines Konzepts bewußt vor dem Publikum zu verschleiern.
    • am via tvforen.de

      Das ist halt ein allgemeines Problem:

      Macht man populäre Sachen, heißt es "Die machen das Gleiche wie die Privaten, dafür will ich nicht zahlen."
      Macht man spezielle Sachen, heißt es "Das will keiner sehen, dafür will ich nicht zahlen."
      Verbindet man beides, kommt auch der Kommentar "Haben wohl zuviel Geld, das kann nichts werden."

      Man kann es dem Volk einfach nicht recht machen!
  • am via tvforen.de

    Grundsätzlich sei noch zu erwähnen, dass einige ungewöhnliche Formate den Wechsel ins Erste nicht allzu gut verdaut haben. Sie hatten in den Dritten einen guten Stand, ihr (angebliches) Scheitern an der Quotenmauer hat ihnen dann recht schnell im Ersten den Garaus gemacht. So waren wohl die ARD'ler sehr froh, durch einen Sendepaltz-Wechsel endlich das ungeliebte Magazin "ZAK" absägen zu können.

    Eine subtile Form des Zu-Tode-Beförderns.

    Ich glaube, auch das Team von "Hart aber fair" befürchtet so etwas und ist mit seinem Sendeplatz eigentlich sehr zufrieden.
    • am via tvforen.de

      In letzter Zeit fällt mit negativ auf das Plasberg seine Sendung immer unterbricht um seine Besserwisser-Filme einzuspielen.
      Da läuft die Talkrunde sehr gut und die Gäste streiten sich fröhlich und dann kommt Plasberg ".......nun warten sie mal gucken sie erst mal den Film an den wir hier vorbereitet haben".
      • am via tvforen.de

        Micoud_le_Chef schrieb:
        >
        > In letzter Zeit fällt mit negativ auf das Plasberg seine
        > Sendung immer unterbricht um seine Besserwisser-Filme
        > einzuspielen.
        > Da läuft die Talkrunde sehr gut und die Gäste streiten sich
        > fröhlich und dann kommt Plasberg ".......nun warten sie mal
        > gucken sie erst mal den Film an den wir hier vorbereitet
        > haben".


        Irgendwann müssen die Einspieler ja gezeigt werden, ich finde sie auch zumeist informativ
    • am via tvforen.de

      "dass wir mit 'Hart aber fair' eine politische Talkshow besitzen, die landauf, landab als die beste ihres Genres bezeichnet wird."

      Das war vielleicht früher mal der Fall. Mittlerweile ist die Sendung absolut unglaubwürdig geworden. Wenn ich da an so Sachen denke wie das Singen der Deutschen Nationalhymne auf türkisch und andere Scherze sowie das Umkehren der tatsächlich im Internet geäußerten Meinungen zum jeweiligen Thema ... Nee danke, kann ruhig im Dritten bleiben, die Sendung.
      • am via tvforen.de

        Hallo!

        @ Knittkuhl

        Genau so sehe ich das auch...meines Wissens nach gibt es zur Zeit keinen wirklich guten Polit-Talk im deutschen Fernsehen (wobei ich da sicherlich meine eigenen Vorstellungen und Maßstäbe zugrunde lege).

        Der Jauch wird ebenso seicht talken, wie Plasberg es leider tut, wie Christiansen es tat. Anfangs war "Hart aber Fair" wirklich gut...aber seit längerer Zeit ist es einfach nur noch Mist...

        Besonders schlimm finde ich, daß Plasberg seine Themen, die immerhin anderthalb Stunden lang diskutiert werden können, mit irgendwelchem halbgaren und schlecht recherchierten Beiträgen selbst verwässert. Auch die Meinungsmache und eindeutig Position beziehenden Aussagen der Sendung stoßen besonders in letzter Zeit übel auf.

        Von mir aus können sie alle im Gullie verschwinden und Platz für was neues machen...

        Bis dann!

        Theryn
    • am via tvforen.de

      >>WDR-Intendant Fritz Pleitgen plädiert für das Übernehmen des Polit-Talks "Hart aber fair" in mehrere dritte Programme. Aber auch auf einem Sendeplatz im Ersten würde die von Frank Plasberg moderierte Sendung der ARD einen Reputationsgewinn einbringen.

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