Anne Will, Günther Jauch und die ‚mutige‘ ARD

Günter Struve zeigt sich rundum optimistisch

Ralf Döbele
Ralf Döbele – 16.09.2007

Nach Monaten von Spekulationen und anhaltenden Diskussionen startet am heutigen Abend Anne Wills neue politische Talkshow im Ersten. ARD-Programmdirektor Günter Struve sprach mit dem Berliner „Tagesspiegel“ über den Start des neuen Formats, potentielle Heimweh-Anfälle von Günther Jauch und dem Wagnis, zwei Mal pro Woche mit politischem Talk im Ersten an den Start zu gehen.

Struve zeigte sich bezüglich „Anne Will“ mehr als zuversichtlich: „Die Sendung läuft auf dem bestmöglichen Sendeplatz. Anne Wills Ausstrahlung wird ein Übriges tun. Sie wird alle Erwartungen übertreffen.“ Die größte Attraktion der neuen Sendung sei ohnehin Anne Will selbst. Ihr werde er auch im Falle eines Quotentals genügend Ruhe einräumen, die es brauche, wenn man eine Sendung dem Publikum neu vorstellt. Dennoch hat Struve für das Talkformat konkrete Quotenvorstellungen: „Wenn 3,5 Millionen Menschen Anne Will einschalten, dann werde ich zufrieden sein.“

Gefragt nach dem „verlorenen Sohn“ Günther Jauch, dessen Nachfolge von Sabine Christiansen zu Beginn des Jahres bereits gesichert schien, schien Struve von der Anziehungskraft der ARD für mehr als überzeugt: „Er wird kommen, da bin ich mir sicher. Er gehört einfach in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Und wenn er kommt, dann kommt er zur ARD, wohin sonst?“ An eine Überdosis an politischem Talk nach dem bevorstehenden Wechsel von Frank Plasbergs „Hart aber Fair“ ins Erste glaubt Struve nicht, im Gegenteil: „Wir sind ganz einfach die Mutigen. Das traut sich kein anderer Sender.“

„Anne Will“ beginnt heute Abend um 21:45 Uhr in der ARD mit dem Thema „Rendite statt Respekt“. Die Gäste unter anderem: SPD-Vorsitzender Kurt Beck, Telekom-Chef René Obermann, der Psychotherapeut Dr. Bernd Sprenger und Kerstin Weser, Mitarbeiterin in einem Call-Center.

Kommentare zu dieser Newsmeldung

  • am via tvforen.de

    An eine Überdosis an politischem Talk nach dem bevorstehenden Wechsel von Frank Plasbergs "Hart aber Fair" ins Erste glaubt Struve nicht, im Gegenteil: "Wir sind ganz einfach die Mutigen. Das traut sich kein anderer Sender."

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    Ob das wirklich etwas mit Mut zu tun hat glaub ich eher nicht. Übrigens war das der Grund warum ich Christiansen zuletzt kaum noch geschaut habe weil da immer die selben Politikernasen zu sehen waren und mitunter mehr Stuss erzählt haben als der schlechteste Comedystar. Und warum sollte man das Wochenende mit einer schlechte Laune Sendung beenden?

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